LIMA Straßenbahnmodelle H0

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Den Saft vom Trafo bekommt die Lima Straßenbahn je nach Wunsch des Trambahners von der Schiene oder von der Oberleitung. Im Laufe der Produktion gab es hier verschiedene Ausführungen, sowohl in der Stromzufühurng von der Schiene, wie auch in viel größerem Umfang bei der Stromzuführung vom Panto.

Stromzuführung

Die Stromabnahme von der Schiene erfolgt durch Schleifer, die von oben auf die Achsen in den Drehgestellen drücken. Interessant ist, dass bei den verschiedenen Modelltypen unterschiedlich viele Drehgestelle zur Stromabnahme herangezogen wurden. So sind dies bei den GT8 Modellen nur die vorderen 3 Drehgestelle (das hintere ist ohne Schleifer), dagegen haben die M/N8 Modelle an allen 4 Drehgestellen Schleifer angebracht.

Bei den Modellen der Typen GT6 und M/N6 dienen zur Stromabnahme  nur das vordere und das mittlere Drehgestell. Bis auf eine einzige Ausnahme. Das in der GT6-Serie zuletzt erschienene Modell der 208670 mit der Wicküler Pilsener Werbung hat Stromabnahme auf allen 3 Drehgestellen. Hierzu wurden von Lima im B-Teil über dem Drehgestell schlitzartige Ausfräsungen vorgenommen, in denen die Kontakte vom Drehgestell laufen. Zusätzliche Kabel verbinden das Drehgestell mit den Anschlüssen im Gelenkportal. Es ist davon auszugehen, dass es sich dabei um eine Verbesserung der Stromabnahme im Rahmen der Modellpflege handelt, die jedoch nicht bei weiteren Modellen zum Einsatz kam, da nach der Wicküler leider keine weiteren Straßenbahnmodelle des GT6 erschienen sind.

Links die “Normalversion” des GT6 ohne Stromabnahme am hinteren Drehgestell.

Rechts das Modell 208670 Wicküler mit zusätzlicher Stromabnahme am hinteren Drehgestell. Die Zuleitungskabel sind zur Tarnung in einer beigen Schlauchhülle.

Auch die Stromzuführung zum Panto hat sich besonders bei den ersten Modellen unterschiedlich dargestellt. Erst bei den Serien nach den Erstauflagen wurde eine einheitliche Konstruktion gewählt und beibehalten. Ganz speziellen Dank hierbei an Wolfgang Mönch, der mich darauf aufmerksam gemacht hat.

Beim ersten Lima Trammodell, dem Bochumer GT6 (208501), wurde die Stromverbindung zum Panto durch ein Kabel hergestellt, welches direkt an einem kleinen Blech an der Pantoschraube angelötet war und zu einem Kontakt am Mitteldrehgestell geführt wurde. Das Gussfahrgestell des A-Teils war dabei ohne Fräsung (dazu später).

Die zwei weiteren bekannten Modelle mit dieser Konstruktion sind die 208546 (Sonderserie Idee+Spiel mit der Sparkasse-Werbung), was darauf schließen lässt, dass diese schon sehr früh aus Modellen der 208501 hergestellt wurd, sowie die 208494 (Innsbruck), bei der das Zuführungskabel sogar in beige lackiert wurde. Von diesem Modell sind aber auch Stromzuführungen in der “Regelversion” bekannt, was auf mehrere Produktionsserien hindeutet.

Die nächste Änderung, welche bei den GT6 Modellen 208502 (Mainz), 208498 (Lille), 208506 (Genf), 208507 (Zürich) und 8549 (Rheinbahn) festgestellt wurde ist, dass nun das Kabel vom kleinen Pantoblech zu einem Lötpunkt neben dem Fahrersitz geführt wurde, von wo aus es zur Umschaltmöglichkeit Ober-/Unterleitung am Fahrzeugboden geführt wurde.

Die “Regelausführung”, die bei den weiteren GT6 eingeführt wurde ist, dass nun im Dachbereich des A-Teils ein langes Kupferblech angebracht wurde. Gleichzeitig wurde im Gußbodenteil des A-Teils eine Fräsung angebracht, in die ein mehrfach gebogener Kupferdraht eingesetzt wurde, welcher nun die Stromabnahme sicher stellt. Obwohl dies von der Produktion her aufweniger zu sein scheint, konnte nun das Gehäuse ohne störendes Verbindungskabel abgehoben werden.

Eine Besonderheit ist dabei die 208614 mit der “Postbank” Werbung. Hier wurde das Unterteil ohne die Fräsung verwendet, der Panto ist zudem ohne elektrische Verbindung (andere Modelle ohne Verbindung sind mir nicht bekannt).

Ungewöhnlich ist dabei auch das Modell der 208494 (Innsbruck). Hier ist zwar sowohl die Fräsung im Gußboden und das lange Kupferblech im Dachbereich vorhanden, jedoch wurde die Pantoverbindung trotzdem durch ein Kabel zum Mitteldrehgestell hergestellt. Ich habe dieses Modell zwar “neu” gekauft, halte es aber nicht für ausgeschlossen, dass die Veränderung erst später hergestellt wurde. Weitere 208494-Besitzer sollten mir daher zur Klärung ihre Pantoverbindung mitteilen.

Bei den GT8 Modellen ist die Pantoverbindung jeweils einheitlich und entspricht der “Regelausführung” der GT6 Modelle mit Fräsung im Gußfahrgestell und Verbindung über einen gebogenen Draht.

Bei den M/N6 ist ebenfalls die Verbindung zum Panto einheitlich über einen gebogenen Draht hergestellt worden, welcher im Frontbereich nach unten geführt wird.

Bei den drei Modellen des M/N8 ist auch eine unterschiedliche Stromzuführung festzustellen. Diese geschieht zwar jedesmal über einen gebogenen Draht, jedoch ist bei den Modellen mit zwei Pantos (Mainz und Dortmund “DAB”) die Verbindung jeweils im C-Teil angebracht worden (der A-Teil-Panto ist ohne elektrische Verbindung), bei dem Dortmunder “Maggi”, der nur einen Panto auf dem A-Teil besitzt ist diese Verbindung natürlich auch dort geschaffen worden wie bei den M/N6 Typen.

Bei dem 2011 auf den Markt gekommenen Modell von Rivarossi gab es jedoch deutliche Veränderungen.

So wurde nun die Stromabnahme auf das mittlere und hintere Drehgestell verlegt. Beim 2022 erschienenen GT8 waren es die beiden mittleren Drehgestelle, nicht auch das hintere. Das Antriebsdrehgestell, welches ohnehin auf einer Achse Haftreifen hat, wurde nicht mehr herangezogen. Die Kabelführung wurde aus dem Innenraum genommen (im Vergleich zum “Wicküler”, der ja als einziges früheres Lima GT6 Modell überhaupt das hintere Drehgestell nützte und zwischen Bodenplatte und Sitzplatte gelegt.

Dafür war nun der Stromabnehmer im Gegensatz zu den Lima Modellen und auch im Gegensatz zur Katalogbeschreibung ohne Funktion. Es gab keine Verbindung mehr und dabei wurde auch der bisher an der Unterseite vorhandene Umschalter eliminiert. Schade, denn nicht jeder Tramfreund fährt digital.

Wenn wir schon dabei sind, dann noch einen Blick in das A-Teil der Neuauflage von Rivarossi, bei der die Platine mit der Schnittstelle eingebaut wurde, leider etwas auffällig mitten im Fahrgastraum.

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