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Nun muss dieser Schaden aber nicht unbedingt nur auf einer etwas groben Behandlung durch den Modellbahner beruhen. Denn ich musste nun leider die Erfahrung machen, dass bestimmte Serien der Lima Straßenbahnen wohl von dem unsäglichen Zinkfraß/der Zinkpest befallen sind. Ich bin kein Chemiker, daher bitte ich zu entschuldigen, wenn ich den Begriff nicht ganz korrekt verwende. Ich denke aber, der Modellbahner versteht, was gemeint ist. Die Zinkpest ist von alten Märklinmodellen bekannt, aber auch von neueren, wie der Köf oder dem Seetal-Krokodil. Aber auch andere Hersteller wurden nicht verschont. So zerlegen sich vereinzelt Metallrahmen älterer Piko 218er oder von Taurusmodellen, bei der Liliput DB 110 zerlegen sich Getriebeblöcke, bei Roco war der FS Schnelltriebwagen betroffen, bei Brawa die DB 232 (aber da gab es kostenlos Ersatz, bzw. Reparatur im Werk - Respekt!) und bei Klein Modellbahnen musste man die Lokomotiven ohne Befall schon suchen. Diese Aufzählung ist bei weitem nicht vollständig. Grund war wohl in allen Fällen das Ausgangsmaterial des Zinkaldruckgusses, welches nicht den Anforderungen entsprach. So begann nach einiger Zeit das Metall sich zu verformen oder auszudehnen, wurde spröde und brach oder zerbrach ein darauf sitzendes Kunststoffgehäuse. |
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Aber es kommt noch schlimmer, denn mit der Zeit beginnt der Rahmen sich auszudehnen und sich zu verformen. Dies wirkt sich in einer nicht zu übersehenden Biegung des gesamten Bodenteils aus. Fast bananenartig biegt er sich an der Front nach unten, dabei platzt auch der dünne beige Lack ab. Machen kann man dann gar nichts mehr, denn dieser Verfall ist nicht aufzuhalten und hängt auch nicht von äußeren Einflüssen ab. |
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Der Bericht bis hierher wurde im Jahr 2016 geschrieben. Da musste ich leider die gezeigten und beschriebenen Erfahrungen machen. Danach war es einige Jahre völlig ruhig, bis im Straßenbahn Magazin 1/2021 erneut das Thema Zinkpest aufgegriffen wurde und auch hier die Lima Straßenbahn das unrühmliche Beispiel war. Der Bericht, bei dem das Modell der Heidelberger Volksbank gezeigt wurde, alarmierte natürlich die Besitzer des Modells. Meine beiden Heidelberger Volksbank Modelle zeigen zwar bisher keine Probleme, aber andere Straßenbahnfreunde konnten das Problem leider nachvollziehen. So hat mir Bernhard König die Erlaubnis gegeben, die Bilder seines Modells hier zu zeigen. |
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Je nach Ausprägung der Biegung gibt es aber eventuell noch eine weitere Möglichkeit, die zumindst zeitwesie den Rahmen retten kann. Detlef Heine hat sich an eine Reparatur gewagt, die durchaus funktioniert hat. Hier sein Bericht: |
“Es ist mir gelungen, eine Reparatur bzw. Ausrichtung des Untergestells durchzuführen. Dazu habe ich es an einer geeigneten Stelle mit einer kleinen Bügelsäge durchgesägt und anschließend die Schnittstelle, als auch das zulaufende Ende mit einer Eisenfeile so bearbeitet, dass die Aussparungen mit denen im Gehäuse übereinstimmen.” |
“Anschließend wurde das Untergestell entsprechend plan und winkelig ausgerichtet und mit 2-Komponenten Metallkleber verklebt. Als Versteifung diente hier ein 1 mm Stahlblech in U-Form angepasst, welches über die Schnittstelle geklebt wurde. Dieses ist nur noch zum Teil unter der Schicht Kleber (schwarz) im Foto erkennen.” |
“Zum Schluss habe ich aus Humbrol-Farben den entsprechenden Farbton gemischt und die Ausbesserungsstellen damit lackiert. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und hoffe, dass diese Dokumentation zur Anregung dem einen oder anderen Bastler dienen kann, sein Modell wieder flott€ zu machen.” |
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