“Was kann ich groß zum Vorbild schreiben, als ein Eisenbahnfreund, der noch nie
beim Vorbild gewesen ist? Klar, Karl May hat Winnetou geschrieben und war auch nicht im Wilden Westen, Leonard Nimoy hat Star Trek Filme gedreht und war nie im Weltall, aber ich bin auch nicht Karl May oder Mr.
Spock. Daher beschränke ich mich auf ein paar Fakten zur Mariazellerbahn und überlasse echte Vorbildberichte den Leuten, die die Bahn in natura kennen.”
Mit diesem Text begann ich im Juli 2005 diese Seite. Inzwischen war ich (Herbst
2006) beim Vorbild und habe es richtig genossen, ein wenig erwandert, mit dem Auto verfolgt und natürlich komplett befahren - So richtig in einem 2. Klasse Personenwagen und vorne arbeitete die 1099. Ich kann nur
jedem empfehlen, dies auch zu tun so lange es noch geht und die Mariazellerbahn zu erleben - sie lohnt sich! Aber jetzt zurück zum Vorbildteil dieser Homepage.
Bei der österreichischen Mariazellerbahn handelt es sich um eine der
interessantesten Schmalspurbahnen Mitteleuropas. Erste Pläne für den Bau wurden schon 1871 geschmiedet, der Baubeginn fand dann 1896 statt. Der erste Streckenteil von St. Pölten nach Kirchberg wurde 1898 fertig
gestellt. Bis Laubenbachmühle konnte man 1905 fahren und Mariazell wurde 1907 erreicht. Das letzte Streckenteil nach Gusswerk wurde am 15.07.1907 fertig.
Seit 1911 wird auf der Mariazellerbahn ein elektrischer Verkehr mit
Einphasenwechselstrom mit 6.500 Volt abgewickelt. Hierfür wurden 16 Lokomotiven der heutigen Baureihe 1099 beschafft. Mit einem modernisierten Kasten sind davon noch 15 Maschinen vorhanden, lediglich die 1099.15
wurde nach einem schweren Unfall ausgemustert.
Die Bahn von St. Pölten nach Mariazell hat eine Streckenlänge von 85 km, weitere
7 Kilometer waren es bis Gußwerk, dieser Streckenteil ist aber inzwischen stillgelegt worden. Die Bahn verfügt über 21 Tunnels und 75 Brücken. Während die Strecke von St. Pölten bis Laubenbachmühle eher eben
ist, folgt danach eine Strecke fast schon mit Hochgebirgscharakter.
Geplant war auch einmal, die Strecke über Gußwerk hinaus nach Au-Seewiesen zu
verlängern. Damit wäre eine Verbindung zur Südbahn möglich gewesen. Verschiedene Trassen wurden geplant, aber schließlich kam es zu keinem Bau und Gußwerk blieb Endstation.
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