Lima ÖBB 1042/1142

Geschichte

Willkommen in der Modellgeschichte der Lima 1042. Ein Modell, das in zahlreichen Varianten und Versionen erschienen ist. Also schauen wir uns an, was es vor Lima gab, was es von Lima gab und was nach Lima noch kam.

vor Lima

Das große Vorbild kam 1963 erstmals auf die Schienen. Das war aber noch nicht die Zeit wie jetzt, wenn schon beinahe vor jedem neuen Vorbild ein entsprechendes H0-Modell auf dem Markt erscheint. Zuerst schien es so, als würde die Modellbahnwelt gar keine Notiz von dieser neuen Universalelektrolok nehmen. Dabei war sie doch sozusagen die E10 und E40 auf den Schienen Österreichs. So dauerte es bis 1968 als dann fast zeitgleich die Firmen Liliput und Kleinbahn in H0 Nachbildungen der Lokomotive auf den Markt brachten. Beide Modelle hatten ihre Fehler und Mängel, gaben aber das Vorbild durchaus zutreffend wieder. Man sollte dabei auch nicht vergessen, wann diese Modelle erschienen sind. Es war seinerzeit eben noch nicht üblich, dass ein Modell exakt mit dem Vorbild zu einer bestimmten Zeit bis hin zur kleinen Lackausbesserung unter dem 2. Lüftungsgitter links übereinstimmen musste, um gefallen zu können. Das Vorbild wurde “getroffen” und ob jetzt die Dachleitungen exakt stimmten, eine gewisse Längenverkürzung vorlag oder evtl., wie bei den Modellen von Liliput und Kleinbahn, ein gewisser Mix aus verschiedenen Vorbildbauserien in das Modell umgesetzt wurde, war eher zweitrangig und die Zahl der absolut vorbildgerechten Modellbahner war noch klein. Dies lag vor allem auch an den fehlenden Möglichkeiten der Informationsbeschaffung, was in der heutigen Zeit des Internets ganz anders aussieht.

Ein Beispiel hier ist die Liliput 1042.504, die sich noch immer in meiner kleinen Sammlung hält. Klar, das ist eine 1042, keine Frage. Beim ganz genauen Hinsehen kann man aber feststellen, dass diese Lok der 2. Bauserie (1042.504) doch eigentlich die Dachleitungen und Stromabnehmer passend zur 1. Bauserie (1042.31 bis 1042.40) trägt. Auch der ganze Dachaufbau ist bezüglich der Lüftungsgitter ganz deutlich 1. Bauserie. Es störte damals eben nur wenige.

Später wurden diese Modelle von Liliput und Kleinbahn auch noch in anderen Lackierungen ausgeliefert und so wurde bei Liliput z. B. durch Drehen des Stromabnehmers mit dem Knie nach innen und der blutorangen Lackierung versucht, den Eindruck einer Lok der 3. Bauserie wiederzugeben. Zwar stimmte die Betriebsnummer 1042.704, jedoch war es das schon und der Dachbereich blieb unverändert der von der 1. Bauserie.

von Lima

Das erste Erscheinen der 1042, das ich nachvollziehen kann, war im Neuheitenprospekt von 1987. Hier wurden auf einer Doppelseite unter der Überschrift “150 Jahre Eisenbahn in Österreich” auch gleich mehrere Modelle der 1042 vorgestellt. Der Hinweis auf den Doppelkardanantrieb erfreute den Modellbahner, zeigte dies doch, dass es eine Modellumsetzung mit aktueller Technik sein würde. Viel erschreckender war aber das als Handmuster abgebildete grüne Modell. Da stimmte nun wirklich nicht viel und das Vorbild war mehr zu erahnen, als zu erkennen. Lima würde doch nicht in die Zeit der “Freelance-Modelle” zurückfallen, wenn auch mit neuer Technik? Dies geschah zum Glück nicht, es war nur ein Handmuster und hatte mit dem dann tatsächlich erschienenen Modell wenig gemeinsam.

Warum aber dann überhaupt so ein komisches Modell im Neuheitenprospekt? Wenn man sich diese missratene 1042.42 genau anschaut, stellt man nach ein wenig Nachdenken nämlich fest, was für ein Modell hier die Basis war. Nämlich eine Lima El.13 der Norwegischen Staatsbahn NSB. Dies erkennt man ganz gut an den Nieten auf der Pufferbohle, der runden Klappe an der Front (da sitzt das “Ö” vom Flügelrad), der Lampenhöhe und der Griffstange darüber. Allerdings wurde die Basis dann ziemlich auf ÖBB umgestaltet, wenn man sich die Frontfenster oder Seitenlüfter anschaut. Hübsch finde ich auch den Dachaufbau. Der könnte von der Lima DB 103 stammen.

Unter der Bestellnummer 208190 wurde eine blutorange 1042.661 angekündigt, wie auch auf dem Vorbildfoto zu sehen war (auch in Wechselstrom (AC). Außerdem unter der Bestellnummer 208191 die blutorange 1042.45 der 2. Bauserie und unter 208192 die 1042.42 in grüner Originalfarbgebung. Das “J” neben den Modellen wies auf ein Erscheinen im Juni hin.

Die als Handmuster abgebildete grüne 1042.42 zeigte die Bestellnummer 149722. Dies war die Ankündigung einer Zugpackung (Golden Series) mit drei Personenwagen als Zug zum Jubiläum. Diese Zugpackung ist auch tatsächlich erschienen, aber mit der 1042 044-6, wie sie auch dann als Einzelmodell erhältlich war. Dazu sind auch die drei angekündigten Lokomotiven definitiv erschienen, aber alle wunderschön vorbildgetreu gestaltet (Handmuster war wirklich nur ein Handmuster...) und mit anderen Betriebsnummern. So erschien die 1042 636-9 mit beigem Dach (208190), die 1042 060-2 mit Dach in umbra (208191) und die 1042 044-6 in grün als sehr schöne Wiedergabe der Nostalgielok der ÖBB, die zu den Feierlichkeiten der 150 Jahrfeier umgestaltet worden war. (208192).

Im Katalog von 1989/1990 waren dann endlich alle drei Modelle auch mit Modellfotos abgebildet worden.
208190: 1042 636-9, 3. Bauserie, orange, beiges Dach
208191: 1042 060-2, 2. Bauserie, orange, graues Dach
208192: 1042 044-6, 2. Bauserie, grün, Flügelrad
Nur die 208190 wurde jetzt wieder als Modell für Wechselstrom angeboten, was darauf hindeuten könnte, dass die 060 und 044 eben nicht in AC erschienen sind..

Dies blieb so auch im Katalog von 1990 (Europrogramm) unverändert. All diese Modelle bekamen einen relativ plumpen, schwarzen Stromabnehmer auf das Dach gesetzt. der hat zudem die Eigenschaft hatte, relativ schnell zu brechen.

Im Eisenbahn-Magazin war seinerzeit der Vermerk zu lesen, dass das Modell vor allem aufgrund der Intiative des damaligen Lima Generalimporteurs für Österreich entstanden ist, der zudem gerade von den umgesetzten Vorbildern eine Fotodokumentation an Lima übergab, damit die Unterschiede exakt berücksichtigt werden. Heute wissen wir, dass sich das gelohnt hat.

Dann liegt mir der Katalog 1988/1989 vor. Hier war die 1042 bereits als Modellfoto zu sehen. Allerdings waren die abgebildeten Modelle dem Begleittext deutlich voraus. So wurde die 1042 636-9 mit beigem Dach gezeigt, wie die Lok auch erschienen war (208190), im deutschen Text wurde aber weiterhin die Betriebsnummer 1042 661 genannt. Diese Lok wurde auch in Wechselstrom geführt.

Noch mehr daneben war die Beschreibung bei der abgebildeten 1042 060-2 (208191). Im französischen Text war die Rede von der 1042 055-2, im deutschen Text von einer 104245 (ja, ohne Leerstelle). Deutlich zu erkennen war die vorbildgerechte Änderung der Dachaufbauten entsprechend der 3., bzw. 2. Bauserie.

Die grüne 1042 (208192) war noch als Vorbildfoto abgebildet und nach wie vor mit der Betriebsnummer 1042.42 zu sehen.

Im Deutschland Katalog 1988/1989 blieben die Bilder gleich, aber die Texte wurden etwas verbessert. Jetzt wurden auch alle drei Modelle für Wechselstrom angeboten. Allerdings kann ich das Erscheinen der 060 und 044 in AC bisher nicht bestätigen.

Der Eurokatalog 1991 brachte dann erstmals Neuheiten zu der bisherigen Lokfamilie. Dabei handelte es sich um aktuelle Modelle des Vorbilds, die auch entsprechende Veränderungen wiedergaben. So wurden angekündigt:
208304: 1042 581-7, blutorange mit umbragrauem Dach und Rahmen
208305: 1042 582-5, verkehrsrot mit umbragrauem Dach und Rahmen, sowie verschlossenem Eckfenster
208306: 1042 509-2, verkehrsrot mit umbragrauem Dach und Rahmen, sowie verschlossenem Eckfenster (ohne Abbildung). Hier stimmte aber etwas nicht. Denn die angegebene Computerziffer müsste eine “8” und nicht die “2” sein. Noch unpassender war aber das Dach beim dann erschienenen Modell, welches die 3. Bauserie wiedergab. Die 1042 509 entstammte aber der 2. Bauserie. Es könnte daher sein (auch im Hinblick auf die Computerziffer), dass an sich die 1042 569-2 gefertigt werden sollte, wie sie ja dann unter dieser Bestellnummer auch folgte, aber zuerst ein Fehldruck produziert wurde.

Die verkehrsroten Lokomotiven sind tatsächlich in einem anderen Farbton lackiert worden, der sich aber nicht allzu sehr vom Blutorange unterschied.

Besonders interessant war dabei eben die Formänderung, die nun das verschlossene Eckfenster berücksichtigte, wie es verschiedene Loks bei der Modernisierung erhalten hatten.

Im Normalprogramm waren weiterhin die bisher erschienenen drei Modelle (208190 - 208192) zu finden.

Zwei weitere Modelle würde ich zeitlich in das Jahr 1991/1992 einordnen (aufgrund der Bestellnummer, der Ausführung und der Verpackung), die ich bisher in meiner leider nicht ganz vollständigen Katalogsammlung nicht entdecken konnte. Dies sind die 1042 559-3 (208306) und die 1042 569-2 (208306-1). Beide Modelle entsprachen (bis auf das jetzt stimmig geänderte Dach) der 1044 509-2. Verkehrsrote Lackierung, alte Front, verschlossene Eckfenster, Dach und Rahmen in umbragrau. Vielleicht waren es Nachauflagen oder nur Auflagen für Österreich (beide Verpackungen meiner Modelle tragen Preise in Schilling).

Weiter ging es mit neuen Versionen schon im Neuheitenkatalog von 1992. Hier gab es gleich vier Neuheiten der 1042er Familie zu bestaunen und was vor allem verblüffte war, dass Lima hier nun nicht nur die neue rot/graue Lackierung, sondern auch die modernisierte Frontpartie berücksichtigt und damit erneut eine Formänderung eingeführt hatte. Nun, dem Modellbahner war es recht, konnte er so nun weitere 1042er auf seine Schienen stellen. Außerdem erschienen mit der 1042.509 und 1042.42 auch erstmals Modelle mit der Beschriftung vor der Computernummer.

208330: 1042 579-1, rot/grau, moderne Front, geschlossene Eckfenster
208331: 1042 550-2, rot/grau, moderne Front, geschlossene Eckfenster
208345: 1042 509, grün, alte Front, Eckfenster, Flügelrad
208346: 1042.42, orange, alte Front, Eckfenster, Flügelrad

Und die Neuheitenflut machte auch im Jahr 1994 weiter. So wurden im Neuheitenprospekt 1994 weitere drei Modelle der 1042 angekündigt. Man hatte nun ja die 1. Bauserie im Programm, also konnte man auch diese zur Freude der Modellbahner ausreizen. So gehörten alle drei Neuheiten zu dieser Bauserie.

Es erschienen die 1042 008-1 in rot/grau mit verschlossenen Eckfenstern, moderner Frontpartie, Scherenstromabnehmer und Fabrikschild (208426).

Dazu kam die 1042 018-0 in identischer Ausführung, aber ohne Fabrikschild (208427).

Die dritte im Bunde war die 1042 009-9, die nun in verkehrsrot mit achatgrauem Zierstreifen erschien. Diese Lok hatte verschlossene Eckfenster, aber noch die alte Front (208443).

Auch bei den Neuheiten von 1993 war die Lima 1042 wieder dabei. Es waren erneut nicht nur Lackierungsvarianten. Erstmals brachte Lima Modelle der 1. Bauserie (1042.01 bis 1042.40) auf den Modellmarkt. Wieder war vernünftig recherchiert worden und die Modelle hatten nun nicht nur einen Scherenstromabnehmer erhalten, sondern das Dach war neu gestaltet worden.

Lima kündigte zuerst aus der 1. Bauserie die grüne 1042.13 (208263) und die orange 1042 017-2 (208264) an. Entgegen der Abbildung im Neuheitenprospekt hatte die grüne 1042.13 keine roten Schlussleuchten über den Scheinwerfern erhalten, war also eine weitere Gehäusemodifikation. Allerdings war der Scheinwerfer leider nicht nach oben gewandert. Denn beim Vorbild lag dieser ca. 10 cm höher.

Jetzt habe ich über mehrere Jahre die Neuheitenprospekte ausgewertet und zitiert, endlich war wieder ein Hauptkatalog zu erhalten, oder mir fehlen solche in der Sammlung. Wie auch immer. Im Hauptkatalog 1994 war das Angebot der 1042 geradezu lächerlich gering bei der ganzen Neuheitenflut in den Jahren zuvor. Daher kann man davon ausgehen, dass viele Modelle nur in einer kleineren Einmalauflage gefertigt wurden. So fand man im Hauptkatalog gerade einmal drei Modelle.

Die 1042 581-7 in orange, die 1042.13 in grün und die 1042 017-2 in orange. Daher kann man davon ausgehen, dass alle anderen Modelle spätestens 1993 nicht mehr im Programm waren.

Der Katalog von 1994/1995 zeigte dann die drei Neuheiten des Jahres 1994 und dazu gerade noch die 1042 017-2. Also waren jetzt nur noch Lokomotiven der 1. Bauserie im Programm.

Werfen wir einen Blick in das Neuheitenprospekt von 1995. Zwar waren es alles nur Vorbildfotos, aber man konnte sich schon wieder freuen, was Lima hier alles präsentierte.

208495: 1042 588-2 rot/grau, neue Front, ohne Eckfenster, 1 Türe geschlossen, großer Rückspiegel, Einholmstromabnehmer.

208496: 1042 629-4 rot/grau, neue Front, ohne Eckfenster, 1 Türe geschlossen, großer Rückspiegel, Einholmstromabnehmer.

208497: 1042.51 grün, Schneckerl, Dach silbern, Rahmen schwarz.

208534: 1042.539 karminrot, alte Front, Eckfenster, Dach silbern, Rahmen schwarz, Flügelrad.

Also alles Modelle der 2. und 3. Bauserie. Erneut wurde dabei eine Formänderung analog zum Vorbild verwirklicht, nämlich die Aufgabe einer Führerstandstüre in Fahrtrichtung rechts und dem Verschluss des dortigen Fensters.

Im Katalog 1995/1996 waren dann immerhin 6 Modelle der 1042 zu sehen. So waren hier die 4 Neuheiten von 1995 im Programm und dazu noch die 1042 009-9 und die 1042 017-2. Das Programm war also wie folgt:

208495: 1042 588-2 rot/grau, neue Front, ohne Eckfenster, 1 Türe geschlossen, großer Rückspiegel, Einholmstromabnehmer
208496: 1042 629-4 rot/grau, neue Front, ohne Eckfenster, 1 Türe geschlossen, großer Rückspiegel, Einholmstromabnehmer
208497: 1042.51 grün, Schneckerl, Dach silbern, Rahmen schwarz
208534: 1042.539 karminrot, alte Front, Eckfenster, Dach silbern, Rahmen schwarz, Flügelrad
208443: 1042 009-9 rot, alte Front, Eckfenster, Zierstreifen grau, Dach und Rahmen umbra, Scherenstromabnehmer
208264: 1042 017-2 orange, alte Front, Eckfenster

Auch im Neuheitenprospekt von 1996 wurde das Programm erweitert. Diesmal allerdings nur mit zwei weiteren Modellen der 3. Bauserie. Beide waren aber etwas Besonderes.

So die 1142 548-5 in rot/grau mit moderner Front, ohne Eckfenster und mit geschlossener Tür (208088). Es war das erste Modell, das als Baureihe 1142 von Lima herausgebracht wurde. Dabei handelte es beim Vorbild um Lokomotiven, die mit Wendezug- und Mehrfachtraktionssteuerung ausgerüstet worden waren. Zur Unterscheidung wurde dabei die Baureihennummer von 1042 auf 1142 geändert, die Ordnungsnummer bleib aber gleich. Das Modellfoto zeigte noch die Computerprüfziffer “6”, die dann aber richtigerweise noch auf “5” geändert wurde.

Das andere Modell stellte die 1042.549 dar (208087). Das war zwar eine ganz normale blutorange 1042 mit beigem Dach usw., jedoch erhielt diese Lok bei einer Unfallausbesserung eine untypische Beschriftungsanordnung. So war an der Front die Betriebsnummer über dem Schneckerl angeordnet. Seitlich war die Betriebsnummer, wie auch das Fabrikschild im Rahmenbereich angebracht worden. Das Schneckerl saß deutlich tiefer. Das Vorbild hatte noch weitere kleine Unterschiede zur normalen 1042, die aber dann von Lima nicht wiedergegeben wurden. So waren die Lüftungsgitter beige lackiert, wie auch auf dem Katalogfoto des Vorbilds gut zu sehen war, zudem gab es Abweichungen bei den Stromabnehmern. Bis auf die fehlende beige Lackierung der Lüfter war auch dies eine weitere interessante Variante auf den Modellgleisen.

Im Katalog von 1996/1997 fand man 6 verschiedene Modelle der 1042/1142 bei Lima. Alle wurden mit Modellfotos gezeigt. So gab es damals aktuell im Programm:

208497: 1042.51 grün, Schneckerl, Dach silbern, Rahmen schwarz, hellgrüner Zierstreifen
208087: 1042.549 orange, Nummer oberhalb des Schneckerl an der Front
208088: 1142 548-5 rot/grau, moderne Front, ohne Eckfenster, 1 Tür geschlossen
208495: 1042 588-2 rot/grau, moderne Front, ohne Eckfenster, 1 Tür geschlossen
208496: 1042 629-4 rot/grau, moderne Front, ohne Eckfenster, 1 Tür geschlossen
208534: 1042.539 karminrot, alte Front, Eckfenster, Dach silbern, Rahmen schwarz, Flügelrad

Bei den Neuheiten 1997 war lediglich eine 1042 dabei. Unter der Bestellnummer 208605 wurde die 1042 694-8 in orange, mit alter Front aber verschlossenen Eckfenstern angekündigt. Unter der Bestellnummer 288605 erfolgte auch eine Ankündigung in AC. Wie gesagt, es war nur eine Ankündigung.

Der folgende Hauptkatalog von 1997/1998 zeigte nur noch 3 Modelle der Lokfamilie. So die 1042.549 (208087) mit der Sonderbeschriftung, die 1142 548-5 rot/grau, moderne Front, ohne Eckfenster, 1 Tür geschlossen (208088) und zuletzt die Neuheit 1997 mit der Bestellnummer 208605, die 1042 694-8 orange, alte Front, ohne Eckfenster, Einholm, beiges Dach.

Allerdings war hier auf dem Modellfoto die Betriebsnummer 1142 707-7 zu erkennen. Da mir bis heute auch noch nie eine 1042 694-8 im Modell von Lima begegnet ist und das Modellfoto eindeutig ist, liegt es nahe anzunehmen, dass unter der Bestellnummer 208605 nur die 1142 707-7 erschienen ist. Vermutlich war die andere Betriebsnummer geplant, wurde aber nicht gefertigt. Damit war nun auch eine blutorange 1142 mit alter Front entstanden.

Das Neuheitenprospekt von 1998 war nur noch ein Faltblatt mit 8 Seiten, aber eine 1042/1142 fand man auch hier wieder. So wurde die 1142 583-2 in rot/grau mit neuer Front, verschlossenen Eckfenstern, aber 2 Türen je Lokseite angekündigt (208147)..

Der Lima Katalog 1999 beinhaltete gerade noch zwei Modelle. Diese wurden aber beide in DC und AC angeboten. Auch hier kann ich bisher aber nicht bestätigen, dass diese Modelle tatsächlich in AC erschienen sind.

208605: 1142 707-7 orange, alte Front, ohne Eckfenster, Einholm, Dach beige, Rahmen umbra

208147 1142 583-2 rot/grau, neue Front, ohne Eckfenster, Einholm, 2 Türen je Seite

Aber auch im Jahr 2000 war die Geschichte der Lima 1042 noch nicht beendet. Es wurden als Neuheiten 2000 wieder zwei Modelle angekündigt, wenn auch nur mit Vorbildfotos. Man ging wieder zurück zur 1. Bauserie und kündigte die grüne 1042.06 mit Flügelrad, Metallzierleiste(!), nur einem Schlusslicht als teilweise Formneuheit an (208655). Passend dazu war die blutorange 1042.10 im Prospekt. Ebenfalls mit Flügelrad und einem Schlusslicht (208654). Beide Modelle wurden nicht nur in DC, sondern auch in DC digital, AC und AC digital angekündigt.

Im Prospekt waren allerdings die Texte vertauscht, während Bestellnummern und Fotos zusammen passten.

Die Besonderheit bei den beiden Modellen war, dass nur noch ein rotes Schlusslicht vorhanden war, nämlich oben über den Frontfenstern. Die beiden kleinen roten Schlusslichter oberhalb der großen Scheinwerfer waren, wie auch beim Vorbild zu Beginn, nicht vorhanden. Genau, es gab schon einmal eine solche Modellausführung, nämlich die 1042.13 von 1993. Da wurde aber nur einfach das rote Schlusslicht weggelassen. Nicht berücksichtig wurde, dass vor dem Einbau die Scheinwerfer beim Vorbild ca. 10 cm höher montiert waren. Das sind zwar in H0 “nur” ca. 1 mm, aber genau diesen kann man wahrnehmen. Jetzt fertigte Lima die Front neu und setzte die Scheinwerfer passend höher. Daher war der Begriff der teilweisen Formneuheit auch gerechtfertigt. Die Metallzierleiste der 1042.06 war natürlich nicht aus Metall und auch nicht erhaben ausgeführt, aber durch den Druck von drei dünnen silbernen Streifen entstand ein durchaus passender Effekt.

Im Neuheitenprospekt 2000/2001 wurden diese beide Ankündigungen nochmals wiederholt und im Katalog 2001 wurde dann auch der vertauschte Text gerichtet. Jetzt war es klar, dass die 208654 die orange 1042.10 und die 208655 die grüne 1042.06 war.

In der Folge kam es dann zu der wirtschaftlichen Schieflage und Lima Modelle fanden sich plötzlich unter dem Namen von Rivarossi wieder. So zeigte der Rivarossi Katalog von 2003 auch die beiden zuletzt erschienenen Modelle der 1042 als

L208654: 1042.10 orange, Flügelrad, Schere, 1 Schlusslicht, Schnittstelle
L288654: dto. AC

L208655: 1042.06 grün, Flügelrad, Metallzierleiste 3-reihig, Schere, 1 Schlusslicht
L288655: dto. AC.

Im Katalog von 2004 gab es keine Veränderung und das war dann auch nach meiner Recherche das letzte Mal, dass die Modelle im Programm waren. In den Folgekatalogen wurde die 1042/1142 nicht mehr geführt.

Nun, 17 Jahre Variantenwahn war ja auch nicht schlecht.

nach Lima

Das Bessere ist des Guten Feind, so heißt es, aber als Roco sich endlich mit der Baureihe 1042/1142 beschäftigte, war bereits abzusehen, dass Lima in Schwierigkeiten kam. Zudem war das Modell von Lima schon knapp 15 Jahre alt und da konnte eine Neuauflage kein Fehler sein. Man mag sich höchstens fragen, warum Roco so lange gewartet hatte, bis sie ein Modell dieser weit verbreiteten Universal E-Lok hergestellt hatten. Vielleicht wurde das Modell von Lima lange Zeit als konkurrenzfähig eingeschätzt, so dass man gar nicht in diesen durch viele Varianten bereits abgedeckten Markt einsteigen wollte.

Wie auch immer, erst 2001 brachte Roco eine 1142 in der modernisierten Form, der sich auch einige Jahre später Versionen mit der alten Front anschlossen. Optisch und technisch auf neuerem Stand sind die Modelle von Roco einfach besser als das alte Lima Modell. Trotzdem tritt der Unterschied gar nicht so sehr zu Tage, dass man seine Lima 1042 jetzt ausmustern müsste. Zum Erstellungszeitpunkt dieses Modellbahnwahns (Herbst 2013) gab es auch schon fast 30 unterschiedliche Modelle bei Roco und ein Ende ist nicht abzusehen.

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