Man griff bei der E646 auch zuerst auf den bereits bei der E636 verwendeten Aufbau zurück, ohne diesen groß zu verändern. Die Front war damit leicht abgeschrägt, in drei Bereiche geteilt und es gab zwei große Stirnfenster und in der Mitte ein kleineres. |
In dieser Ausführung, mit der alten Front, erschienen 1958/59 die ersten 5 Prototypen der neuen Baureihe und wurden als E646 001 bis E646 005 bezeichnet. Ihnen folgte zwischen 1959 und 1960 eine Serie von 32 weiteren Lokomotiven in diesem Erscheinungsbild, welche als E646 006 bis E646 037 bezeichnet wurden. Allerdings waren davon die die Lokomotiven E646 006 bis E646 020 als Personenzuglokomotiven vorgesehen und erhielten, wie die E646 001 bis E646 005 die sehr attraktive grün/graue Lackierung. Die Maschinen E646 021 bis E646 037 waren für den Güterverkehr vorgesehen, erhielten eine veränderte Übersetzung und wurden in castagno/isabella (dunkel-/hellbraun) lackiert. |
Durchaus hatte die FS zuerst vor, diese unterschiedlichen Lokomotiven für den Personen- und Güterverkehr zu trennen und plante, die Güterzugvariante als E646 201 bis E646 217 zu bezeichnen. Ob dies auch zuerst auf den Lokomotiven umgesetzt wurde, ist mir bisher nicht ganz klar. Als jedoch absehbar wurde, dass die E646 schon in der Personenzugvariante über die Ordnungsnummer 200 kommen könnte, entschied man sich, die (braune) Güterzugvariante als E645 zu bezeichnen. |
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Möglicherweise um ein einheitliches Erscheinungsbild der E646 zu erhalten, entschied man sich, die vorhandenen E646 006 bis E646 037 mit der alten Front alle in die Güterzugvariante umzubauen und als neue Baureihe E645 zu führen. Dabei erfolgte die Umnummerierung allerdings nicht analog der alten Betriebsnummer. Zuerst wurden die schon vorhandenen Güterzuglokomotiven E646 021 bis E646 037 als E645 001 bis E645 017 in der identischen Reihenfolge umgezeichnet. Dann erfolgte der Umbau der E646 006 bis E646 020 auf die Übersetzung der Güterzugvariante und die Umzeichnung in E645 021 bis E645 032. Hier wurde aber die bisherige Reihenfolge nicht eingehalten, sondern die neuen Betriebsnummern wurden in der Reihenfolge des Umbaus vergeben. Aus der E646 006 wurde so die E645 024, aus der E646 007 die E645 018. |
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Die Ablieferung der E646 mit der neuen Front erfolgte also mit den Betriebsnummern E646 006 bis E646 210. Dabei blieben aber die Betriebsnummern E646 014 bis E646 019 unbesetzt, vermutlich, da zum Zeitpunkt der Ablieferung hier noch die Betriebsnummern durch Lokomotiven mit alter Front besetzt waren. Auch die E645 als Güterzugvariante erhielt weitere Zugänge mit der neuen Front ab dem Jahr 1963. Hier ergänzten die Lokomotiven E645 033 bis E645 093 die Baureihe. So gab es nach Ende der Produktion für die Güterzüge 93 Lokomotiven der Baureihe E645, von denen die ersten 32 Lokomotiven die alte Front besaßen. Hinzu kamen bei der Baureihe E646 die ersten 5 Lokomotiven mit der alten Front, die dann später (ich schrieb es schon) in E645 101 bis E645 105 umgebaut und umgezeichnet wurden und mit der E646 006 bis E646 210 (nicht besetzt E646 014 bis E646 019) immerhin 199 Lokomotiven mit der modernisierten Front. |
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Zuletzt noch eine Umnummerierung, welche 42 Lokomotiven der E646 kurz vor Ende ihrer Einsatzzeit erhielten. Da inzwischen nach den Versuchen mit den Prototypen E454 ältere E424 für den Nahverkehrsdienst umgebaut worden waren und die Beschaffung der E464 anstand, wurden neue Aufgaben für die E646 gesucht. Daher sollten zuerst 60 Lokomotiven für den Güterverkehr umgerüstet werden. In der Folge wurde die Zahl reduziert und nach dem Umbau in der Zeit von Ende 2005 bis 2006 erhielten die ausgewählten Lokomotiven die Baureihenbezeichnung E645. Dabei behielten die Maschinen ihre bisherige Ordnungsnummer, diese wurde aber immer um 300 erhöht. Aus der E646 006 wurde die E645 306, aus der E646 044 die E645 344, aus der E646 155 die E645 455 und so weiter. |
Jetzt hoffe ich, dass ich die komplizierte Nummerngeschichte einigermaßen verständlich darstellen konnte und dass dies auch alles stimmt, denn mein Italienisch ist nicht gerade gut. Auch die Verwendung in Wendezügen war sicher nicht von Beginn an geplant. Wie auch immer, inzwischen ist diese Baureihe auch bei der FS Geschichte und seit 2009/2010 sind die letzten Exemplare auf das Abstellgleis gefahren. Zum Glück gibt es aber eine ganze Anzahl von erhaltenen Lokomotiven in Museen und bei Vereinen. Die Maschine hat es durchaus verdient, als Arbeitspferd der FS, das schnelle Personenzüge, Güterzüge und im Nahverkehr Wendezüge zuverlässig gezogen oder geschoben hat, die Nachwelt zu begeistern. |
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