Lima DB 240 / MaK DE 1024

Von außen

Die Lima DE 1024 ist ein optisch wirklich gutes Modell. Ich habe noch nirgendwo durchschlagende Kritik über offensichtliche Fehler gelesen und ich habe danach gesucht. Lima hat den Dieselriesen der MaK einfach überzeugend wiedergegeben. Das Gehäuse entspricht dem Vorbild, die Formen und Kanten sind stimmig und alle wichtigen Details wurden berücksichtigt.

Jetzt aber genug vorneweg gelobt und etwas konkreter (und ein paar Kritikpunkte findet man ja immer ;-). Das Gehäuse der Lok ist aus Kunststoff und wurde in einem Teil hergestellt. Dabei wurden die diversen Seitenlüfter schön graviert und auch die Anzahl der Lamellen scheint fast exakt zu stimmen. Es wurde ebenfalls berücksichtigt, dass die beiden Seitenwände unterschiedlich gestaltet sind. Das gleiche gilt für die Lüfter in den Dachschrägen. Das Dach selber gibt nicht viel an Details her, aber die dort vorhandenen Klappen und ein Dachgitter sind extra Steckteile. Der große runde Kühlventilator hinter dem Führerstand 2 gefällt ausgesprochen gut, obwohl er wirklich nur in der Form gegossen ist. Je nach Lichteinfall wirkt er sehr plastisch und das Abdeckgitter sehr fein.

Der Lüfteraufsatz über dem Führerstand 1 ist interessanterweise bei der 240 001 und 002 in blau lackiert, bei der 240 003 ist er silbern.

Unter den Türen ist das Gehäuse für die Trittstufe durchbrochen ausgeführt und auch die angesetzte Pufferbohle und die Drehgestelldetaillierung sind gut gelungen. Dies gilt auch für den Aggregatebereich zwischen den Drehgestellen, der vorbildgetreu umgesetzt wurde.

Die Lackierung ist weitgehend sauber und trennungsscharf aufgedruckt. Ein paar Unsauberkeiten sind bei den DB-Loks im Bereich der großen Seitenlüfter zu finden. Auch hatte sich wohl das eine oder andere Staubkorn in die Spritzkabine verirrt und wurde so für die Modellewigkeit konserviert. Es sind aber alles nur kleine und vernachlässigbare Mängel, die nicht nur bei Lima vorgekommen sind. Dem guten Erscheinungsbild der Lackierung tut dies keinen Abbruch.

Die Beschriftung ist vollständig und größenrichtig aufgedruckt, da gibt es nichts zu meckern. Ein wenig seltsam und unpassend kam mir zu Beginn die Computerprüfziffer “6” bei der 240 002 vor, da sie eine spitze Ziffer ist. Die Vorbildfotos zeigen aber genau diese Verwendung. Respekt, dass dies bemerkt und korrekt wiedergegeben wurde.

Lima hat seine drei Modelle vorbildgerecht auch mit dem Namen und den Wappen der Vorbildloks ausgestattet. Zutreffend wurden diese immer nur an den Seitenwänden des Führerstandes 1 angebracht. Auch wenn sie sehr klein sind, so sind sie sauber gedruckt und mit guten Augen oder der Lupe zu lesen. Im einzelnen sind dies:

240 001-8: Kiel
240 002-6: Westerland
240 003-4: Lübeck

Details

Die Fotos zeigen die Modelle meist nicht zugerüstet (bis auf die 240 003-4). Also keine Panik, es liegen genügend Zurüstteile bei, damit Signalhörner, Antenne, Türgriffstangen, Scheibenwischer ergänzt werden können. Außerdem Teile für die Pufferbohle, die Drehgestelle, Kühlschlange für den Bodenbereich usw.. Es ist also auf jeden Fall noch eine Bastelstunde angesagt. Bei gebrauchten Modellen sollte man darauf achten, dass die Zurüstteile auch vorhanden (in der Tüte oder an der Lok) sind, denn eine Nachbeschaffung ist nach dem Lima Untergang nicht mehr möglich.

Ein paar Kleinigkeiten könnte man aus heutiger Sicht natürlich noch besser darstellen. So stehen die Seitenfenster der Führerstände ein klein wenig zu weit aus dem Gehäuse heraus. Die Rangierergriffe an der Lokfront sind nur angespritzt und die UIC-Steckdose wäre als Steckteil sicher etwas überzeugender. Apropos Frontgriffstange. Das Modell hat über dem in Fahrtrichtung linken Scheinwerfer eine senkrechte Griffstange angegossen. Damit entspricht das Modell nicht dem Ablieferungszustand von 1989/1990, da dieser Griff erst später ergänzt wurde, zumindest ab 1993 war er auf Fotos dann zu finden.

Wie in der Übersicht geschildert, gab es von der roten HGK Ausführung im Modell nicht die DE 11, sondern nur die DE 12 und DE 13. Letztere dafür aber gleich in zwei unterschiedlichen Beschriftungsvarianten, einmal mit und einmal ohne das Logo der Short Lines. Das Short Lines Modell war nur in der Zugpackung mit den IBC-Containern zu erhalten.

Sehr schön ist auch die Drehgestellblende gestaltet worden. Sie entspricht dem Vorbild und zeigt räumliche Tiefe und eine Vielzahl von Durchbrüchen, die sie sehr plastisch erscheinen lassen. Nur die Bremsanlage wirkt etwas gröber, befindet sich aber gut auf Höhe der Laufflächen der Räder. Die Sandbehälter mit feinen Sandfallrohren als Zurüstteile sind auf dem Foto noch nicht angebracht worden.

Statt der üblichen Kupplung sollte man aber eine höhenverstellbare Kupplung von Roco in den NEM-Schacht stecken. Diese steht ca. 1mm weiter nach außen, was für einen störungsfreien Betrieb in engeren Radien aber sehr wichtig werden kann.

Von innen

Wie kommt man an die Innereien der Lok - eine Frage, die sich immer wieder einmal stellt. Bei der DE 1024 von Lima ist das relativ einfach, hält aber zuverlässig. Es sind je Seite nur zwei Rastnasen am Plastikgehäuse, die in Aussparungen des Metallrahmens greifen. Diese befinden sich oberhalb des Bereichs zwischen erster und zweiter Achse der Drehgestelle. Dort ist das Gehäuse zu spreizen und das Fahrgestell kann nach unten herausgeschüttelt werden. Das Gehäuse sitzt ziemlich stramm, aber es ist eigentlich problemlos zu bewältigen.

Das Innenleben entspricht dem damaligen modernen Lima Standard. Ein mittig im Rahmen gelagerter Motor treibt über Kardanwellen beide Drehgestelle an. Der Motor besitzt auf beiden Wellenenden Messingschwungmassen. An den Drehgestellen sind jeweils die beiden äußeren Achsen angetrieben, dies auch bei der AC-Version. Haftreifen gibt es keine, aber mit einem Gewicht von ca. 510 Gramm ist das Modell kein Leichtgewicht und bringt die Traktion auf die Schiene.

Eine Schnittstelle ist bei dem Modell leider noch nicht vorhanden. Die übersichtliche Platine ermöglicht aber eine einfache Verdrahtung eines Decoders. Platz für den Decoder findet sich reichlich in der Bodenwanne zwischen den Drehgestellen, die von unten abgeklippst werden kann. Denkbar wäre es sicher auch, dort einen kleinen Lautsprecher einzubauen und den Decoder auf die Platine zu verlegen, wenn man Sound möchte. Die Beleuchtung wechselt in Fahrtrichtung weiß, der Einbau von roten Schlusslichtern ist dann vermutlich eine etwas größere Bastelei, damit der Lichtaustritt nicht auch durch die obere Lampe strahlt.

Beim Wiederaufsetzen des Gehäuses oder auch dem Einklipsen der Bodengruppe immer darauf achten, wie schon in der “Modellgeschichte” beschrieben, dass die beiden runden Luftbehälter zum Führerstand 1 hin zeigen.

Verpackung

Die Lok kommt in der Lima Standardverpackung mit einem  passenden Styroporteil, in das die Lok eingelegt wird. Darüber kommt dann der Umkarton mit Sichtfenster. Der Schutz ist damit ausreichend gewährleistet.

Beschreibung/Zurüstteile

Der Lok liegt ein voller Beutel Zurüstteile bei. Aufgrund der Ersatzteilproblematik möchte ich diese hier auflisten, damit man sich bei Gebrauchtkäufen ein Bild davon machen kann, ob alles dabei ist.

Da sind einmal die 4 länglichen Einsteckteile, die oberhalb der Drehgestelle von unten in den Metallrahmen zu stecken sind. Dies sind jedoch Teile, die nur bei einem Vitrinenmodell, bzw. bei Radien über 80 cm angebracht werden sollten.

Im Plastikbeuten befinden sich dann weiter ein Spritzling mit 8 Sandkästen, ein Spritzling mit Kühlschlange, Schläuchen und weiteren Behältern für die Bodengruppe, ein Spritzling mit 4 Aufstiegsleitern, zwei Spritzlinge mit Bremsschläuchen, ein Spritzling mit den Dachdetails wie Hörnern usw., ein Spritzling mit Scheibenwischern, ein Spritzling mit Kupplungshaken und Schläuchen, sowie 2 NEM-Kupplungsaufnahmen und 8 Griffstangen.

Als Beschreibung gibt es eine Ersatzteilliste, auf deren Rückseite eine Zeichnung zur Anbringung der Zurüstteile zu finden ist. Außerdem noch einen kleinen Hinweiszettel für den Betrieb im AC-System bei den AC Modellen.

Lima DB 240 Vorbild Geschichte Übersicht Details Good Play Good Play 2 DB 240 gealtert