Die 1014 von außen

Der erste Eindruck

Das ist eine 1014. So einfach kann man die äußere Gestaltung beschreiben. Roco hat sich in den Hauptabmessungen fast exakt an das Vorbild gehalten. Länge (20,1 cm), Höhe (4,5 cm) und Breite (3,35 cm) stimmen genau. Nur der Achsstand in den Drehgestellen ist minimal vergrößert, was aber überhaupt nicht auffällt, zudem nur schwer zu erkennen ist.

Die interessante Formgebung des Vorbilds mit ein paar Ecken und ein paar Kanten wurde sehr gut getroffen und die gebogenen Frontgriffstangen für den Rangierer passen genau so gut. Dazu kommt das Modell praktisch schon voll zugerüstet aus der Verpackung, Dachdetails, Griffstangen, Trittstufen usw. sind alle bereits ab Werk montiert. Lediglich noch wenige Teile, wie z. B. die Scheibenwischer müssen angesetzt werden. Einfach ein schönes Modell, das Roco hier geschaffen hat.

Dachdetails und Veränderungen

Roco ÖBB 1014

Details

Hier kommt nun der Detailwahn zur Roco 1014. Es werden wichtige Dinge beschrieben, völlig unwichtige Dinge und völlige Undinge. Aber man muss ja nicht alles lesen (ich empfehle es aber!). Eines ist aber ganz wichtig. Da ich die Mehrzahl der Modelle gebraucht erworben habe, kann es sein, ich habe da auch mal ein Modell mit einem Hütchentausch erwischt und bin darauf reingefallen. Kann passieren. Daher wie immer ohne jegliche Gewähr, dass tatsächlich alles so verändert wurde, wie ich es beschreibe, aber dafür mit bestem Wissen und Gewissen, da ich versuche, alle meine Angaben nicht irgendwo abzuschreiben, sondern selber zu sehen oder zu verifizieren.

Das Dach der 1014 sieht auf jeden Fall weitgehend vorbildgerecht aus und ist es auch. Zwischen den beiden Stromabnehmern verläuft eine Dachleitung, Hauptschalter und die weiteren Dachdetails, die ich nicht alle benennen kann, sind vorhanden und der Vergleich mit Vorbildfotos zeigt, dass dies alles stimmig wiedergegeben wurde.

Ab den Modellen der CAT Version (Foto rechts unten) hat sich jedoch das Dach deutlich verändert. So entfielen die dort angebrachten Aufbauten, die wie aufgeständerte Kästen aussehen (ich weiß aber wirklich nicht, was das beim Vorbild ist). Im Modell war es auf jeden Fall ab dem CAT nicht mehr vorhanden und das blieb auch so bei allen folgenden Versionen. Das Vorbild zeigte diese Veränderung im Übrigen auch.

Noch eine kleine Winzigkeit vom Dach. Von Anfang an zeigte das Modell ja die Positionen für die Standfüße für die inneren Stromabnehmer. Ebenso war auf dem Dach relativ deutlich die kleine Prägung zu sehen für die (mögliche) Schraubbefestigung des inneren Stromabnehmers. Mit den Jahren wurde diese Prägung immer geringer und beim letzten Modell der 1014 005-1 war sie praktisch nicht mehr zu erkennen.

Gleichzeitig sieht man auf dem Bild auch die unterschiedliche Lackierung der Wippenenden (unlackiert/rot lackiert), dazu später.

Die silbernen seitlichen Dachlüfter wirken zuerst etwas flächig, es sind praktisch nur leicht strukturierte Platten ohne irgendwelche Gitternachbildungen oder gar Durchbrüchen. Ein Blick auf das Vorbild zeigt aber, dass dies so durchaus nachvollziehbar ist. Es handelt sich um ein sehr feinmaschiges Gitter, was in H0 gar nicht nachbildbar wäre, der von Roco gewählte Weg ist daher nachvollziehbar und in Ordnung. Im Betrieb wurden die Gitter schnell schmutzigbraungrau, aber das kann man ja nachbilden, wenn man möchte.

Wenn man dann wie ich mehr als eine Handvoll Modelle der 1014 nebeneinander stehen hat, kann es passieren, dass einem ein Detail in das bahnwahnsinnige Auge sticht, mit dem man gar nicht gerechnet hat.

Speziell in diesem Fall ist es ein Isolator. Genauer gesagt, es sind zwei, nämlich die Isolatoren, welche bei den ganzen Versionen mit zwei Stromabnehmern zwischen Stromabnehmern und Dachmitte sitzen. Eingebaut auf den angedeuteten Standfüßen der (nicht vorhandenen) inneren Stromabnehmern.

Aus Gründen, die mir bisher absolut nicht klar sind, fehlen bei mir diese beiden Isolatoren auf den Dächern der 1114 018-3 und der 1014 001-0 (Version mit 2 Stromabnehmern). Die fehlen nicht, da sie verloren gingen, sondern da sind gar keine Löcher im Dach vorhanden und ohne Steckloch eben auch kein Isolator. Die Dachleitung hängt dadurch ziemlich flexibel auf dem Dach und kann auch gar nicht in der an sich richtigen Drehposition fixiert werden.

Ob das vorbildgetreu ist oder man bei der Produktion einfach geschlafen hat, ich weiß es bisher nicht, befürchte aber eher letzteres. Auf der anderen Seite könnte es aber auch sein, dass die Vorbilder zu irgendeiner Zeit 4 Stromabnehmer besaßen und nach dem Abbau der inneren Stromabnehmer tatsächlich kein weiterer Isolator auf das Dach gesetzt wurde. Wer hat Fotos vom Dach dieser Lokomotiven, welche das bestätigen oder widerlegen können?

Stromabnehmer

Der von Roco auf dem Dach der 1014 verwendete Stromabnehmer war eine Neuentwicklung von Roco und stellte einen Stromabnehmer vom Typ VIII dar. Dieser veränderte sich auch nicht während der Produktion der 1014. Als Roco das Modell der 1014 007-7 mit vier Stromabnehmern auf den Markt brachte, wurden zusätzlich jedoch keine speziellen Stromabnehmer für das MAV-Netz verbaut (wie eigentlich angekündigt), sondern zwei weitere Typ VIII Stromabnehmer. Diese beiden innen sitzenden Stromabnehmer erhielten jedoch an den Wippenenden rote Farbe, vielleicht damit sie “anders” aussahen. Dabei wurde die Dachleitung entsprechend gekürzt, dafür aber nicht mehr zu den außen sitzenden Stromabnehmern geführt.

Allerdings fiel mir auf, dass es auch Modelle mit zwei Stromabnehmern gab, bei denen einer eine an den Enden rot lackierte Schleifleiste besaß während die Wippe des anderen Stromabnehmers nicht lackiert war. Klar, das kann ein Austausch vom Vorbesitzer gewesen sein, aber ich habe selber die 1014 013-5 und 1014 014-3 mit dieser Ausführung und man findet im Internet weitere Fotos, die ebenfalls bei diesen Modellen diese Gestaltung zeigen, zudem auch bei der 1014 007-7 (Version mit 2 Stromabnehmern). Also doch keine Zufall?

Da passt dann auch gleich die 1014 004-4 aus dem Jahr 2010 an dieser Stelle dazu, denn diese hat beide Stromabnehmer mit rot lackierten Wippenenden und das findet man auch so im Internet in Auktionen dieses Modells.

Wenn wir schon bei den Stromabnehmern sind, dann blicken wir gleich noch auf das Dach der 1014 001-0 der Internationalen Sonderserie 2003. Hier wurde die erste Ausführung nachgebildet und die beiden Stromabnehmer wurden auf der inneren Position mit dem Knie zur Lokmitte hin platziert. Eine interessante und auffällige Gestaltung, die einfach auffällt.

Wir erinnern uns, dass fast gleichzeitig als letzte Auflage der ersten Serie (43820, 5. Nummernvariante) ebenfalls die 1014 001-0 hergestellt wurde, welche aber die Stromabnehmer in der üblichen Version trug.

Ich kann daher nur vermuten, dass damals das Lokgehäuse eben in den beiden unterschiedlichen Ausführungen gefertigt wurde und auf diese Art und Weise der Modellbahner etwas Abwechslung bekam.

Die MAV-Antenne für Ungarn

Dieses Modell der 1014 007-7 erhielt neben den vier Stromabnehmern dazu vorbildgerecht auch eine MAV-Antenne zusätzlich auf das Dach. Zwar nur ein kleines Detail, aber Roco hatte sich diese Mühe gemacht, das Modell auch überzeugend darzustellen. Außerdem machte man ja im Katalog auch Werbung mit dieser Detailänderung wie den zusätzlichen Magneten am Drehgestell. Die viele Jahre später (2006) erschienene 1014 007-7 mit der ÖBB Wortmarke statt dem Schneckerl hatte zwar nur zwei Stromabnehmer, aber nach wie vor die MAV-Antenne auf dem Dach. Es fehlten aber die zusätzlichen Magnete am Drehgestell. Das gleiche galt auch für die 1014 005-1 aus dem Jahr 2017. Auch dort war die MAV-Antenne vorhanden.

Drehgestellblenden

Die Drehgestellblenden sind gut nachgebildet und haben räumliche Tiefe. Mit den Schlingerdämpfern und den Trittstufen sind auch bereits freistehende Details ab Werk eingesetzt. Bei der Version der 1014 007-7 mit den vier Stromabnehmern wurden zusätzlich die Magneten des ungarischen Zugsicherungssystem ergänzt. Die 2006 erschienene 1014 007-7 mit der Wortmarke hatte diese Magnete jedoch nicht, aber dafür die MAV-Antenne, wie auch die 1014 005-1 mit der ÖBB Wortmarke die Antenne hatte..

Farbgebung und Beschriftung

Roco hat die Farbgebung der 1014 sehr treffend wiedergegeben. Die Lackierung ist sauber und trennscharf aufgebracht worden. Lediglich im Bereich der Türen, sowie bei den Rundungen an den Fronten kann man minimale Unschärfen zwischen weiß und rot erkennen. Aus 10 cm Entfernung ist das jedoch nicht mehr zu sehen. Besonders bei der 1014 011-9 fallen die kleinen Unsauberkeiten auf der gesickten Seitenwand auf, da hier die roten Streifen schräg verlaufen und das Schablonieren dadurch schwierig war. Das ist aber Klagen auf sehr hohem Niveau und aus 10 cm Entfernung nicht mehr zu erkennen.

Die Beschriftung ist ebenfalls sauber und deckend aufgebracht worden, teilweise mehrfarbig. Besonders die Fabrikschilder in blau, rot und silber sehen richtig edel aus. Aber auch sonst wurde sehr sauber gearbeitet und das auch immer am jeweiligen Vorbild orientiert, soweit ich das feststellen kann.

Also kommen wir gleich zu den Fabrikschildern. Dort gab es einen kleinen, aber zutreffenden Unterschied, den Roco berücksichtigt hat. So findet man bei der 1014 008-5 auf dem Rahmen Fabrikschilder von SGP und Siemens, während bei allen anderen Modellen dort Fabrikschilder von SGP und ELIN zu finden sind oder gar keine.

Tatsächlich ist es so, dass der elektrische Teil von den Lokomotiven 1014 005-1, 1014 008-5 und 1014 012-7 von Siemens geliefert worden war, während alle anderen Lokomotiven von ELIN ausgestattet wurden. Daher ist das veränderte Fabrikschild der zuerst von Roco ausgelieferten 1014 008-5 absolut korrekt. Dass spätere Modelle der Roco 1014 keine Fabrikschilder mehr trugen, passt auch, da diese z. B. im Rahmen der Neulackierung (Beklebung) der CAT Lokomotiven abgebaut wurden.

So tragen neben der bereits erwähnten 1014 008-5 (Siemens) viele weitere Modelle die Fabrikschilder von SGP und ELIN. aber es gab auch Modelle ganz ohne Schilder, wie die 1014 005-1 (CAT), 1014 007-7 (2 Stromabnehmer), 1014 007-7 (Wortmarke) und 1014 005-1 (Wortmarke). Selbst diese Details hat Roco gesehen und berücksichtigt.

Wie bereits auf der Seite “Vorbild” erwähnt, erhielt die ÖBB 1014 im Jahr 1994 den Brunel Award für ihr Design. Einige Vorbildlokomotiven erhielten daraufhin eine entsprechende Plakette unter dem jeweils linken Führerstandsfenster. Bereits mit der österreichischen Sonderserie 43820.1 (1044 010-1) wurde dies auch im Modell wiedergegeben.

Danach erhielten auch noch weitere Modelle, je nach gewähltem Vorbild diese zusätzliche Bedruckung. Die Plakette im Modell findet man daher bei folgenden Lokomotiven: 1014 010-1, 1014 011-9, 1014 007-7 (4 Stromabnehmer), 1014 014-3, 1114 018-3, 1014 001-0 (Stromabnehmer Knie außen), 1114 017-5 und 1014 007-7 (2 Stromabnehmer).

Einen weiteren Bedruckungsunterschied findet man zuerst bei der 1014 013-5. Links neben den Fabrikschildern wurde eine Tafel wiedergegeben, welche auf den “neuen” Eigentümer der Lokomotive hinweist. Ebenfalls wurde so eine Tafel auf der 1014 014-3 (43820/43860) wiedergegeben. Hier aber unter dem linken Seitenfenster neben den Gewichtsangaben (Foto unten). Diese weißt auf den Eigentümer der Lok, die Shawmut Bank hin. So richtig sauber lesbar ist die Schrift zwar nicht, müsste aber wie folgt lauten (für die 1014 014-3:

Die Lokomotive
1014.014-3
steht im Eigentum der
SHAWMUT BANK
Conneticut National Association
Pfandgläubiger
EUROFIMA
Basel Schweiz

Das war die Geschichte mit dem Verkauf von Lokomotiven an eine Bank und dann wurden die Loks zurückgeleast. Ein Geschäftsmodell das von diversen Firmen durchgeführt wurde. Es schaffte kurzfristig Geldmittel und dann eben laufende Leasingkosten. Ob sich das in allen Fällen ausgezahlt hat, ich weiß es nicht und das ist auch keine Frage in einem Modellbahnwahn, aber das die Tafel da ist, das schon.

Weitere derartige Tafeln findet man auch an der 1114 018-3 und 1114 017-5 neben den Fabrikschildern (dort ist aber die Lokreihe 1014 genannt).

Da habe ich gleich noch etwas. Wie bereits erwähnt, brachte Roco neben der 1014 ja auch das Modell der 1114 heraus. Also der leichteren Version, die ansonsten keine äußerlichen Unterschiede zeigte. Da stellt man sich doch im Detailwahn sofort die Frage, ob Roco an das veränderte Gewicht bei der Beschriftung gedacht hat. Kurz gesagt, ja! Roco hat genau das gemacht. Während bei allen 1014 Modellen ein Dienstgewicht von 74t angeschrieben ist, steht dort bei den beiden 1114 66t.

Wenn ich schon den Anschriftenbereich unter die Lupe (sozusagen) genommen habe, dann fällt auch gleich noch auf, dass das dort angebrachte “ep-Zeichen”, also der Hinweis auf die elektopneumatische Bremse in verschiedenen Farben aufgedruckt wurde. Es gibt das Zeichen in:

Gold: 1014 008-5, 1014 010-1, 1014 003-6, 1014 013-5, 1014 011-9,
Weiß: 1014 007-7 (4 Stromabnehmer), 1014 014-3, 1014 007-7 (2 Stromabnehmer), 1014 005-1 (CAT), 1014 010-1 (CAT)
Gelb: 1114 018-3, 1114 017-5, 1014 001-0 (2 Stromabnehmer, Knie außen), 1014 001-0 (2 Stromabnehmer, Knie innen), 1014 007-7 (2 Stromabnehmer), 1014 007-7 (Wortmarke), 1014 005-1 (Wortmarke)
Ohne “ep-Zeichen”: 1014 004-4

Als Beheimatung steht im Anschriftenfeld bei den Modellen in der Regel: “Zf Wien Süd”. Aber keine Regel ohne Ausnahme. Die 1014 011-9 der Rail Cargo Austria trägt dort die Aufschrift “TRAKTION” (nur Großbuchstaben). Ebenso bei der 1114 017-5, da ist aber “Traktion” mit Groß- und Kleinbuchstaben geschrieben. Die beiden Modelle des CAT, 1014 005-1 und 1014 010-1 haben wieder “TRAKTION” angeschrieben. Nun kann man das aber auch verbinden, wie die 1014 007-7 mit den zwei Stromabnehmern aus dem Jahr 2006 zeigt. Dort steht nämlich in zwei Zeilen: “TRAKTION / Wien Süd”, also ohne “Zf”. Das kann man aber auch umdrehen und das zeigt die 1014 004-4. Dort liest man als Aufschrift in zwei Zeilen: “Wien Süd / Traktion”. Die 1014 005-1 mit der Wortmarke war dann wieder in zwei Zeilen mit “TRAKTION / Wien Süd” bedruckt.

Wenn ich eine Zeitmaschine hätte, dann würde ich das gerne mit dem Vorbild vergleichen, aber allein, dass man das geändert hat, deutet für mich darauf hin, dass man genau wusste, wie es beim Vorbild aussieht. Ja klar, wenn ich eine Zeitmaschine hätte, würde ich so einen Blödsinn sicher nicht zuerst machen, aber die Lottozahlen von der kommenden Woche wären eine gute Alternative und rein weltpolitisch hätte ich auch noch Ideen.

Die beiden CAT Versionen der 1014 005-1 und 1014 010-1 sind ebenfalls sauber lackiert und beschriftet. Auch der Grünton wurde nach meiner Meinung sehr gut getroffen. Beide Modelle besitzen keine Führerstandsbezeichnung, die ja bei den grau/roten 1014ern immer auf der einseitigen Einstiegstüre (1/2) angebracht war. Nach Vorbildfotos dürfte das aber für die Anfangszeit des CAT richtig sein. Danach gab es eine kleine schwarze Ziffer im grünen Bereich unter dem linken Führerstandsfenster und später wanderten die Bezeichnungen in weiß in den schwarzen Längsbalken, dabei wurden auf jeder Seite die “1” und die “2” angebracht. Der “Brunel Award” fehlte nun, was ebenfalls korrekt ist. Genau so korrekt ist, dass nur bei der 1014 010-1 die Fabrikschilder auf den Rahmen gedruckt wurden und diese bei der 1014 005-1 fehlen. Fotos belegen dies eindeutig.

Eine kleine Kleinigkeit fiel mir noch zur Lackierung der CAT 1014 auf. Während beim Vorbild, soweit ich das auf Bildern nachvollziehen kann, die Trennung zwischen weiß und dunkelgrau bei dem schrägen Streifen hinter den seitlichen Führerstandsfenstern genau auf die untere Kante des Lüfters zuläuft, ist dies beim Modell etwas nach oben versetzt.

Wenn man dann eine ganze Menge von 1014ern geöffnet hat, fällt einem noch eine Kleinigkeit auf. Roco hat grundsätzlich lange Jahre für das Gehäuse einen hellbeigen Kunststoff verwendet, der dann in weiß, rot und umbra lackiert wurde. Bei der 1014 011-9, der Rail Cargo Austria (im Bild unten) jedoch war der verwendete Kunststoff weiß. Ich würde daher vermuten, dass die weiße Farbe des Gehäuses durchgefärbter Kunststoff war.

Bei der 1014 004-4 aus dem Jahr 2010 erscheint es so, dass das Gehäuse nun in rot durchgefärbt wurde. Bei dem Modell fallen zudem am Gehäuse gewisse Trennkanten zwischen den verschiedenen Farben auf, die überlackiert wurden, sich also überlappen, was beim genauen Hinsehen nicht unbedingt schön aussieht.

Die 1014 von innen

Öffnen der Lok

Damit man den Blick in die 1014 hinein bekommen kann, muss zuerst einmal das Gehäuse abgehoben werden. Hier unterscheidet sich die 1014 nicht von einer Vielzahl von Modellen von Roco und anderen Herstellern mit dem konstruktiven Aufbau, dass ein Kunststoffgehäuse auf einem massiven Metallrahmen sitzt. Es sind 4 Rastnasen innen am Gehäuse, die unter den Metallrahmen greifen und so das Gehäuse auf dem Rahmen fixieren. Sie sitzen ziemlich genau auf der Höhe des jeweils inneren Radsatzes. Hier ist das Gehäuse leicht zu spreizen und kann dann nach oben abgehoben werden. Es gibt sonst keine Schrauben, man muss auch nicht die Puffer herausziehen.

Beim Wiederaufsetzen kann man das Gehäuse an sich nicht verdreht aufsetzen, außer man arbeitet ohne Hirn, aber dafür mit Gewalt. Zum einen sitzt auf der Platine außermittig der Kontaktstift für die Stromabnehmer. Beim Blick in das Gehäuse ist damit die Richtung schon klar. Zum anderen sind die Aggregatekästen ganz unten am Gehäuse auf den beiden Lokseiten unterschiedlich gestaltet. Auch hier ist schnell klar, dass es nur in einer Richtung passen kann. Beim Wiederaufsetzen sollte man das Gehäuse in der Mitte leicht spreizen, damit die unten eingezogenen Aggregatekästen sauber über den Metallrahmen gleiten. Außerdem findet man sowohl auf dem Metallrahmen direkt hinter den Lampen und auf der Platine die Ziffer “1” als Hinweis, dass auf dieser Seite der Führerstand 1 sitzen sollte.

Aufbau und Antrieb

Im Inneren der 1014 sieht man den technischen Aufbau, wie er schon damals Standard war und an sich bis heute noch bei neuen Modellen ist. Ein massiver Metallrahmen füllt den Innenraum weitgehend aus. Das Modell kommt damit auf ein Gewicht von ca. 484 Gramm (mit Gehäuse) in der AC-Version. Die DC-Version ist wegen dem fehlenden Umschalter ein paar Gramm leichter (476 Gramm laut Modellvorstellung im EM).

In der Rahmenmitte sitzt ein 5-poliger, schräggenuteter Motor mit zwei Schwungmassen, der von dort über Kardanwellen und ein Schnecken-/Stirnradgetriebe bei der DC-Version alle vier Achsen der Drehgestelle antreibt. Auf den Rädern einer Achse zum Lokende hin befinden sich zwei Haftreifen. Bei der AC-Version werden aufgrund der Schleiferaufnahme immerhin noch drei Achsen angetrieben. Dort besitzen alle vier Räder des schleiferlosen Antriebsdrehgestells Haftreifen.

Noch ein Blick in das Drehgestell mit abgehobenen Getriebekasten hinein.

Elektrik und Elektronik

Über dem Motor sitzt die Elektronikplatine. Diese ist mit zwei Drosseln und zwei Dioden für den Lichtwechsel eigentlich spartanisch ausgestattet. Die Kontakte zum Motor werden über zwei Kontaktbleche hergestellt. Es ist eine 8-polige Schnittstelle vorhanden und die Möglichkeit der Umschaltung Ober-/Unterleitung. Ab Werk sind in die vier kleinen Buchsen zwei Brückenstecker eingesetzt, die beides ermöglichen. Die Beschreibung gibt hierzu auch klare Auskunft, welcher Stecker bei welcher Betriebsart herauszuziehen ist.

Bei der Wechselstromversion ist in die 8-polige Schnittstelle ein elektronisches Umschaltrelais eingesteckt. Dieses findet seinen Platz im Aggregatekasten zwischen den Drehgestellen. Für den dortigen Zugang drückt man diesen jeweils hinter den Drehgestellen, also in Längsrichtung, leicht zusammen, dann kann man ihn abnehmen und hat den Umschalter vor sich. Beim Wiederaufsetzen des Aggregatekastens jetzt aber bitte wieder aufpassen, denn den kann man verdreht aufsetzen und dann wäre in der Folge das Gehäuse falsch auf dem Rahmen und die Stromabnehmer ohne Verbindung zum Platinenkontakt. Später kam statt des elektronischen Umschaltrelais der Digitaldecoder an diesen Platz.

Für die Beleuchtung sorgen an den Lokenden je zwei Microglühbirnchen, die fest auf flexible Leiterbahnen aufgelötet sind. Wenn also ein Lämpchen defekt wird, muss der Lötkolben angeheizt werden. An der Platinenseite können die Leiterbahnen aus den Buchsen dafür problemlos herausgezogen werden. Die Beleuchtung des oberen Spitzenlichts wird durch einen Lichtleiter hergestellt, der hinter der Führerstandseinrichtung nach oben geführt wird.

Eine erste kleine Veränderung an der Elektronikplatine konnte ich bei der 62612/69612, der 1114 018-3, feststellen. Hier wurden für die Umschaltung Ober-/Unterleitung nicht mehr 4, sondern nur noch 3 kleine Buchsen für die Brücke verwendet. Damit war also nur noch eine Brücke notwendig, die entweder Ober- oder Unterleitung herstellen konnte. Nicht mehr, wie bisher, beides gleichzeitig.

Die nächste kleine Änderung ergab sich auf der Platine bei der 1014 004-4 aus dem Jahr 2010. Da offenbar inzwischen die Mehrzahl der Modellbahner digital unterwegs waren, war der mit einer funktionsfähigen Oberleitung mögliche Zweizugbetrieb wohl nicht mehr zeitgemäß. So entfiel der Stiftkontakt für die Stromzuführung “von oben” auf der Platine (auf dem Foto das rechte Modell) und auch das bisher vorhandene Kupferblech zwischen den Stromabnehmern. Die Platine wurde aber nicht verändert und es befinden sich nach wie vor die drei kleinen Buchsen mit dem nun ziemlich sinnlosen Brückenstecker für die Umschaltung auf der Platine.

Dies wurde dann aber bei der bisher letzten Auflage der 1014 geändert. bei der 1014 005-1 waren auch die kleinen Buchsen von der Platine entfernt worden. Zudem waren die Dioden nun nicht mehr die gewohnten Bauteile sondern kleinere SMD-Dioden.

Dummy

Von der 1014 ist ein Modell ab Werk unmotorisiert erschienen. Dies war unter der Bestellnummer 43821/43861 die 1014 003-6. Dabei war der Innenraum einfach leer. Es war nur das normale Metallgussfahrgestell, aber ohne jegliches Innenleben (da war gar nichts drin, nicht einmal eine Beleuchtung).

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