Roco DB 194 - Das Deutsche Krokodil

Die E94, 194, 254 oder einfacher - Das Deutsche Krokodil.

Über diese Lok ist schon so viel geschrieben worden, sei es in Zeitschriften, Büchern oder im Internet. So werde ich mich hier mit den wichtigsten Fakten kurz fassen.

Aufbauend auf der E93 wurde ab 1940 mit der E94 eine weiterentwickelte schwere Güterzuglok abgeliefert, da für die steilen Strecken in Süddeutschland und in Österreich weiterer Bedarf bestand. Als sogenannte Kriegselektrolok wurde ihre Beschaffung auch im 2. Weltkrieg fortgesetzt.

Bei Kriegsende war der Bestand auf die Westzonen, die sowjetisch besetzte Zone und Österreich verteilt. Nach dem Wiederbeginn des elektrischen Zugbetriebes wurden aus vorhandenen Teilen und als vollständige Neubauten weitere Lokomotiven dieser Baureihe hergestellt.

Vorbild

Die Museumslok E94 279 fährt am 27.06.2001 mit einem Sonderzug in Ulm ein

Die E94 bewährte sich hervorragend und war für Jahrzehnte nicht aus der elektrischen Zugförderung wegzudenken. Die bei der DB vorhandenen 124 Lokomotiven waren ausschließlich in Süddeutschland beheimatet, kamen aber planmäßig zum Brenner und bis nach Hagen, Göttingen und Kassel. Selbst Nahverkehrszüge bekamen sie an den Kupplungshaken und die Nachschubeinsätze auf der Geislinger Steige oder im Frankenwald sind schon legendär.

Im neuen DB Umzeichnungsplan von 1968 wurden sie als Baureihe 194 bezeichnet. Mit dem Rückgang des Bestandes aufgrund von Abstellungen war Anfang der 80er Jahre das Einsatzende abzusehen. Trotzdem kamen die 194er im Jahr 1987 sogar noch zu den Ehren, in der Schweiz kurzzeitig auszuhelfen. Doch 1988 endete dann der Einsatz bei der DB und die Deutschen Krokodile traten ab.

Die Seitenansicht des deutschen Krokodils zeigt hier die 194 190-5 am 20.03.1984 bei Magstadt

In der sowjetischen Zone wurden die E94 ab 1946 mit vielen anderen elektrischen Baureihen zuerst in die UdSSR  zu Versuchen abgefahren. Sie kehrten erst 1951 in einem größtenteils bemitleidenswerten Zustand wieder in die nunmehr bestehende DDR zurück. Jedoch dauerte es noch bis 1956, bis die ersten E94er wieder den Dienst aufnahmen. Ab Juni 1970 erhielten diese Loks die neue Baureihenbezeichnung 254.

1990 endeten dann auch die Einsätze der 254, die immerhin noch die Wiedervereinigung erleben durfte. Lediglich eine der ab 1979 an das BKK (Braunkohlekombinat) Bitterfeld verkauften 254er, die nun als 1-1122 bezeichnete E94 058, blieb noch bis 1992 im Dienst.

Eine schöne Schilderkombination von Hans Dücker - sicher ein Schmuck für jede Modellbahnecke

Die in Österreich verbliebenen E94er waren auch dort die Stütze des elektrischen Zugverkehrs. Besonders auf den Gebirgsbahnen, wie z. B. der Arlbergstrecke, waren sie nicht wegzudenken und vor Güter- und Personenzügen zu sehen.

Auch in Österreich wurden 1954 noch drei Maschinen aus vorhandenen Teilen neugebaut, um den Mangel an elektrischen Loks zu beheben. Im gleichen Jahr kehrte die ÖBB auch zu ihrem früheren Bezeichnungsschema zurück und die E94 wurde als 1020 bezeichnet.

Zwischen 1967 und 1980 modernisierte die ÖBB die 1020 umgehend, was von außen vor allem durch neue Lüftungsgitter in den Vorbauten und die zwei großen Stirnfenster sichtbar wurde.

Bis zum Frühjahr 1995 waren die letzten 1020er im Einsatz, bevor auch sie den Dienst quittieren mussten..

Vor und im E-Lok Schuppen in Ulm haben am 24.08.1984 gleich 3 194er eine 151 eingeparkt (in der Mitte 194 566-6)

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