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Modellbahnwahn

Rivarossi - Die Familie der DB 117, 118, 119

Baureihe E17 / 117

Ab 1928 wurden bei der DRG insgesamt 38 Lokomotiven der Baureihe E17 in Betrieb genommen. Sie kamen in Süddeutschland, in Mitteldeutschland und bei der RBD Breslau im Reisezugdienst in den Einsatz.  Während nach dem Krieg die E17 bei der DR mit lediglich 2 Lokomotiven nur eine Splittergruppe war, die Ende 1963 z-gestellt wurde, kamen bei der DB wieder 28 Lokomotiven in den Dienst. Hier waren sie weiterhin vor Schnellzügen und später im Nahverkehr tätig. Zuletzt wurden die verbliebenen Maschinen in Augsburg stationiert und dort endete der Einsatz im Jahr 1978.

Technisch beruhte die E17 mit ihren vier einzeln angetriebenen Radsätzen auf der Baureihe E21. Hier konnte aber durch eine Gewichtsreduzierung im Vergleich zur E21 die symmetrische Achsfolge 1´Do 1´ gewählt werden. Jede Treibachse wurde durch einen Doppelmotor angetrieben. Dadurch verfügte die Lok über eine Stundenleistung von 2800 kW und wurde, nach Einbau der Laufachsbremsen, für eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h zugelassen.

Baureihe E18 / 118

Vorbild

Über die 117, 118 und 119 ist sicher genug geschrieben worden und es gibt genügend Quellen im Netz oder in Papierform, welche die Technik, Entwicklung und Einsatzgeschichte beschreiben. Daher kann ich mich hier kurz fassen und nur ein paar kleine Daten auflisten. Während die 117 und die 119 leider bereits vor meiner aktiven Fotozeit den regulären Betrieb verließen, konnte ich immerhin die 118 noch einige Jahre live im Betrieb erleben. Wenn auch fast alle Bilder Standaufnahmen im Bahnhof waren, egal, zum Glück abgedrückt.

Auf einer Fahrzeugausstellung zeigte sich 117 103-2 am 10.09.1983 im Hauptbahnhof Stuttgart.

Die E18 war eine Entwicklung der DRG, bei der Erfahrungen der E17 und der E04 einflossen. Dabei wurde die Achsfolge der E17 beibehalten. Jede Treibachse erhielt einen Motor und der neue Renner der DRG hatte dadurch eine Stundenleistung von 3040 kW und konnte 150 km/h erreichen. Im Jahr 1933 bestellt und ab 1935 ausgeliefert, konnten wegen des Krieges aber nur 53 Lokomotiven fertig gestellt werden (E18 054 und 055 wurden erst nach dem Krieg aus vorhandenen Teilen nachgebaut).

Bei der Weltausstellung in Paris im Jahr 1937 erhielt die E18 von der Fachjury gleich mehrere Auszeichnungen.

Die Hochburg der 118 war zum Ende der Dienstzeit das Betriebswerk Würzburg. Die 118 041-3 wurde dort am 10.03.1984 auf den Diafilm gebannt.

Die Haupteinsatzgebiete der E18 waren zuerst Mittel- und Süddeutschland und z. B. auf den Strecken München-Stuttgart, sowie München-Nürnberg-Leipzig oder Halle wurden die E18 zu “der” Zuglok im Reisezugverkehr. Eine kleinere Anzahl der E18 wurde aber auch in Schlesien eingesetzt. Der Krieg hinterließ auch hier seine schrecklichen Spuren. Viele Lokomotiven waren zerstört oder schwer beschädigt worden oder gingen als Reparationsleistungen in die UdSSR. Da viele der hochwertigen Lokomotiven in den letzten Kriegsmonaten vor der nahenden Front nach Süddeutschland abgefahren wurden, verblieben nur wenige in Mitteldeutschland. So kamen bei der DR nur noch drei Maschinen wieder in den Dienst. In Österreich verblieben nach dem Krieg neben den acht E18.2, die speziell für das österreichische Streckennetz gefertigt worden waren, weitere 2 Maschinen.

Der Großteil der E18 verblieb aber in Süddeutschland und konnte dann von der DB nach und nach wieder in Betrieb genommen werden. Zwei Nachbauten aus vorhandenen Teilen, sowie fünf aus der UdSSR zurückkehrende Lokomotiven, die der DR abgekauft wurden, erweiterten den Bestand. Betriebswerke waren anfangs München, Freilassing, Nürnberg, Regensburg, Stuttgart, Augsburg und Würzburg. Bereits ab 1974 wurden die 118er beim Betriebswerk Würzburg zusammen gefasst. Von dort aus waren sie noch 10 Jahre zu erleben, bevor der Planeinsatz im Jahr 1984 endete.

Erwähnen möchte ich noch kurz die farblichen Sonderlinge 118 013, 028 und 049, welche noch die beige/türkise Farbgebung, die von der DB ab 1974 eingeführt wurde, erhalten hatten. Aber auch grüne 118er waren noch lange auf den Gleisen zu sehen und erhielten ab 1968 die Computernummern. Eine optische Änderung erfuhren viele 118er bei der DB, als sie die neuen Lampen erhielten (“Tütenlampen”). Diese veränderten das Erscheinungsbild deutlich. Aber bis zur Ausmusterung konnte man noch einzelne 118er mit den “großen Augen” sehen, an denen diese Veränderung vorbei gegangen war, wie die 118 016 und 047.

Baureihe E19 / 119

Im Jahr 1937 gab die DRG den Auftrag für E-Loks die leistungsstärker und schneller als die E18 sein sollten. So waren in der Ebene Geschwindigkeiten von 180 km/h vorgesehen. AEG erhielt diesen Auftrag und eine Parallelentwicklung wurde an Siemens vergeben, wo bei gleichem Leistungsheft zum Teil andere Baukomponenten verwendet werden sollten. So kam es zu den beiden Kleinserien E19 01 und 02 (AEG) und E19 11 und 12 (Siemens). Man muss auch erwähnen, dass diese Lokomotiven in gewisser Weise Prestigeobjekte des nationalsozialistischen Regimes waren und entsprechend dargestellt wurden.

Äußerlich ähnelt die E19 sehr ihrer Vorgängerin E18. So ist das ganze Fahrgestell fast identisch (auch Achsstand, Treibraddurchmesser usw. sind bei E18 und E19.0 gleich), wie auch der Lokomotivkasten, der wieder die preisgekrönte Eleganz der E18 wiederholt. Erst auf den zweiten Blick fällt die andere Lüfteranordnung auf.

Bei den von Siemens gefertigten E19.1 jedoch gibt es neben einem abweichenden Achsstand zwei deutliche optische Unterschiede, die sie von den AEG-Lokomotiven der E19.0, wie auch von der E18 abheben. Der eine ist der hohe, etwas kantige und nicht gerade elegant wirkende Dachaufbau. Den anderen Unterschied sieht man im Fahrgestellbereich. Nur bei diesen beiden Lokomotiven wurde das Bremsgestänge außerhalb des Stahlhauptrahmens angebracht. Grund war der Platzmangel durch die Verwendung von Doppelmotoren innerhalb des Rahmens.

Die Leistungsdaten waren beeindruckend, so lieferten die Lokomotiven eine Stundenleistung von 4000 kW (E19.0), bzw. 4080 kW (E19.1) und waren für 180 km/h (später nur noch 140 km/h) zugelassen.

Die E19 12 wurde wieder rot lackiert und war hier am 26.03.1988 im Verkehrsmuseum Nürnberg ausgestellt.

Ab 1939 kam die E19 in den Einsatz und wurde zuerst einem Versuchsprogramm unterzogen (es wurden aber auch Planzüge befördert). Durch den Krieg verzögerten sich die Tests und der an sich vorgesehene Einsatz kam nicht zustande. Allerdings waren die Loks auch schadanfällig, da sie nicht immer die hochwertige Wartung erhielten, was zu weiteren Verzögerungen führte. Nach dem Krieg kamen die vier Lokomotiven langsam wieder in Fahrt und waren ab 1950 wieder alle im Einsatz. Von Nürnberg aus waren sie vorwiegend nach München und Probstzella unterwegs, wo sie sich gut bewährten, auch weil das Nürnberger Personal sehr gut um die Mucken ihrer “Edelhirsche” Bescheid wussten. Dennoch wurden die E19/119 im Jahr 1968 nach Hagen-Eckesey umbeheimatet, wo sich jedoch die Schadanfälligkeit (wohl mangels “Erfahrung”) extrem erhöhte. So kam die 119 ab 1970 wieder nach Nürnberg, wo sie bis zu ihrer Ausmusterung verblieben. 119 011 schied 1975 aus dem Betrieb aus, 119 012, 119 001 und 119 002 folgten 1977.

Riva 117-118-119 Vorbild Geschichte Übersicht Details Beschreibung Schachtel Sonstiges