Die Vorserienlok E444 001

Lima FS E444

Details

Wie gewohnt im Modellbahnwahn schauen wir uns die Lima E444 etwas genauer an. Dies am besten in 3 Teilen getrennt nach Vorserienlok, Serienlok und modernisierter Serienlok.

Auch die E444R von Hornby/Rivarossi wird am Ende der Seite gezeigt.

Die E444 001 stammt von 1968 und entspricht exakt den damaligen Produktionsprinzipien von Lima. Die Form des Vorbilds wird gut getroffen wiedergegeben, von Details wie extra angesetzten Teilen nahm man aber soweit wie möglich Abstand. Eigentlich werden auf das Plastikgehäuse nur zwei Stromabnehmer geschraubt, 4 Puffer eingesteckt, der Dachaufbau aufgesteckt und die Fenster- und Lampeneinsätze versenkt - fertig ist die E444 001. Der einfache Aufbau war eben zu akzeptieren. Griffstangen waren angespritzt, Dachdetails wie Leitungen, Isolatoren, Pfeifen, Hörner waren auch nur reliefartig wiedergegeben. Eingesetzte Fenster oder gar Scheibenwischer gab es nicht.

Trotz dieses einfachen Aufbaus stimmten die Proportionen und das Erscheinungsbild der E444. Wie bei vielen Modellen der damaligen Limazeit wurden die Formen sehr gut getroffen und Lüfter und Klappen wurden ebenfalls treffend gestaltet. Aufgrund der optischen Stimmigkeit und des günstigen Preises griffen viele Modellbahner zu, um diese italienische Lok in die Sammlung zu bekommen. Daher sind alte Lima E444 001 bis heute auf dem Gebrauchtmarkt zu bekommen.

Zwei unterschiedliche Auflagen im Vergleich - Lima alt (oben) und Lima neu (unten).

Seitenwand mit erhabener Betriebsnummer und Lüftungsgittern

Die gut gestaltete Drehgestellblende entspricht im Wesentlichen dem Vorbild

Je nach Produktionszeitraum haben sich an der Lima E444 001 kleine Details geändert. So wurden zum Beispiel unterschiedliche Stromabnehmer verwendet. Man findet den märklinähnlichen Stromabnehmer, später die diversen Lima Standardstromabnehmer mit schwarzem oder rotem Isolatorenfußteil, mit Metall- oder Kunststoffgestänge.

Die Bodenplatte des nicht angetriebenen Drehgestells war zuerst aus Metall, später aus Kunststoff, die zuerst glänzenden Räder wurden später brüniert.

Lange Jahre beschränkte sich die “Beschriftung” des Modells auf die erhaben wiedergegebene Betriebsnummer. Später wurde diese zumindest weiß eingefärbt, schließlich an der Seite sogar rot unterlegt und auch das große FS-Emblem an der Front bekam einen roten Hintergrund, was optisch sehr gut aussah. Damit verbunden wurde nun auch das Gehäuse zusätzlich gelb beschriftet, So fand man nun Beschriftungen am Rahmen bis hin zum Übersetzungsverhältnis an der Seitenwand.

Was ein wenig rote und weiße Farbe doch ausmachen können

Wenn wir das Modell von der technischen Seite betrachten, müssen wir das Gehäuse vom Rahmen abheben. Hier offenbart sich gleich einer der größeren Verände- rungen während der Produktion des Modells. Dies ist die Art der Gehäusebefestigung.

Wie man auch auf den Katalogabbildungen in der “Modellgeschichte” sehen kann, wurde das Modell zuerst über viele Jahre ohne sichtbare Rast- nasen in der Seitenwand des Gehäuses gefertigt. Bei den letzten Auflagen von Lima jedoch waren plötzlich sichtbare Rast- nasen vorhanden. Sieht man Rastnasen, dann ist an diesen vier Stellen das Gehäuse vorsichtig zu spreizen und nach oben abzuheben. Die Puffer reichen an sich nicht unter das Fahrgestell und können in ihren Hülsen verbleiben. Es ist aber trotzdem nicht ganz leicht, da das Gehäuse sehr stramm auf dem Fahrgestell sitzt und zudem sich eine einge- baute Beleuchtung ver- haken kann. Da hilft dann nur, die Rastnasen aus- zuhaken und dann das Fahrgestell zuerst in der Mitte vorsichtig nach un- ten zu ziehen, damit an den Fronten mehr Luft entsteht. Genauso geht dann auch der Zusam- menbau, mit einem in der Mitte etwas nach unten gezogenen Fahrgestell.

Fehlen die sichtbaren Rastlöcher, dann handelt es sich um ein älteres Modell und dann hat es auch keine Rastnasen. Ein Spreizen ist dann zwar lustig für die Fingernägel, aber sonst ohne Sinn. Bei diesen Loks muss vorsichtig die große Dachhaube möglichst gleichmäßig nach oben abgezogen werden, denn darunter befindet sich in der Lokmitte die Befestigungsschraube, die durch den Metallblock in das Fahrgestell greift. Einfach herausdrehen und Gehäuse abnehmen.

Im Inneren der Lok zeigen sich keine Überraschungen. Der Rahmen besteht aus Kunststoff, in der Mitte sorgt ein Metallblock für etwas Bodenhaftung.

Auf einem Drehgestell arbeitet der Lima G-Motor und treibt dort beide Achsen an. Die Stromabnahme erfolgt von beiden Drehgestellen, aber eben nur jeweils einseitig, womit die Stromabnahmebasis nur sehr klein ist und aus heutiger Sicht absolut ungenügend. Der Motor selber zeigt selbst nach vielen Jahren noch überraschend gute Fahreigenschaften, wenn er etwas gepflegt wurde.

Im Lauf der Zeit hat sich sowohl die Ausführung des Motors, wie auch der Metallblock etwas verändert, was beim Metallblock vor allem mit der neuen Befestigungsart durch die Rastnasen bedingt war.

Links oben die alte Ausführung des Innenlebens, darunter die neue Version mit den Rastnasen. Unten die Unterschiede der Antriebe und Metallblöcke.

Dann kam Hornby...während andere Lokomotiven des ehemaligen Lima Programms technisch komplett erneuert wurden (Metallrahmen, Mittelmotor wie z. B. die E424 und D445), passierte bei der E444 001 zuerst einmal gar nichts. Das Modell wurde weiterhin mit dem bekannten Lima G-Motor hergestellt. Die Modelle erhielten dabei aber eine Lackierung in einem etwas helleren Blauton, der zwar auch nicht schlecht aussah, aber am Vorbild doch deutlich vorbeiging.

Ca. 2009 (ich bin mir mit der Jahresangabe allerdings nicht sicher, kann auch später (2010 oder 2011) gewesen sein) änderte Hornby dann wohl wieder die Lackierung in das vorbilgetreuere dunklere Blau und nun wurde auch ein anderer Antrieb eingebaut. Allerdings war dies kein Mittelmotor, sondern der einfache Antrieb auf nur ein Drehgestell wurde beibehalten.

Als Antriebsmotor kam nun ein kleiner Standardmotor zum Einsatz, wie er ähnlich auch bei anderen Herstellern verwendet wurde. Beide Wellenenden erhielten eine Kunststoffschnecke und über Zahnräder werden die beiden Achsen des Antriebsdrehgestells erreicht. Zwei Räder sind mit Haftreifen versehen. Motor und die Getriebe sind in einen Kunststoffblock eingebaut, der so einen “geschlossenen” Antrieb darstellt. Das Drehgestell wird dann von oben in den Kunststoffrahmen eingesetzt und seine Befestigung im Rahmen erfolgt durch die Drehgestellblende, die von unten aufgeklipst wird. Die beiden Rastnasen befinden sich seitlich zwischen den Achsen. Im Ernstfall kann auch das komplette Gehäuse des Antriebs geöffnet werden (die Rastlaschen sind aber sehr vorsichtig zu öffnen) um eventuell den ganzen Motor auszutauschen.

Die Stromabnahme wurde mit dem neuen Antrieb ebenfalls geändert, nur nicht verbessert. Nun wurde ausschließlich vom nicht angetriebenen Drehgestell der Strom beidseitig abgenommen.

Die Serienlok E444

Die Serienlok, die 1992 auf den Markt kam, hatte keine Verbindung zu der alten E444 001. Sie war eine komplette Neuentwicklung, optisch wie technisch und auf dem Stand der Zeit. Zudem schloss sie endlich eine große Lücke im FS Lokomotivpark, auf die der H0-Bahner schon lange gewartet hatte. Zwar gab es das Modell von Rivarossi (siehe auch in meinen Steckbriefen), jedoch konnte das aufgrund des nicht ganz passenden Maßstabs mit der Zeit einfach nicht mehr befriedigen. Hier war jetzt die Alternative zu bekommen und so wundert es nicht, dass das Modell viele Freunde und Käufer fand und das nicht nur in Italien.

Die Serien E444 besaß ein sehr schön und gut detailliertes Kunststoffgehäuse. Hier wurden alle Details des großen Vorbilds wiedergegeben. Eingesetzte Fenster, Zurüstteile für die Pufferbohle, eingesetzte Griffstangen (Ätzteile) und zusätzliche Schürzen ohne Kupplungsausschnitt vervollständigten den sehr guten Eindruck des Modells. Die Farbgebung passte und die Bedruckung war vollständig, sauber und scharf. Hinzu kam, dass Lima zum einen nicht nur einfach ein und das selbe Gehäuse anders bedruckte, sondern dieses abänderte.

So konnte ich bisher 3 unterschiedlich gestaltete Seitenwände (jeweils eine Seitenwand) feststellen. Außerdem hat Lima das Gehäuse während der Produktion einmal etwas überarbeitet und dabei kleine Veränderungen herbeigeführt. Auf diese gehe ich mit den folgenden Fotos ein, das muss aber nicht alles gewesen sein, da mir auch nicht alle verschiedenen Varianten vorliegen. Daher bin ich immer an Informationen und Fotos zu in der Liste fehlenden Lokomotiven interessiert. Wer weiß, was es noch an Veränderungen gab.

Kommen wir zuerst zur linken Lokseite. Die unterscheidet sich bei den Lüftern, Lüfterschlitzen und Fenstern bei allen mir vorliegenden Modellen nicht. Im oberen Gehäusedrittel sind 5 Fenster eingebaut. die mittleren 3 sind dabei oval, die äußeren rund. Darunter, im grauen Bereich des Kastens, sind 6 Lüftungsschlitze, dazwischen findet man 3 größere Klappen. Im unteren Bereich findet man 10 kleinere Lüftungsgitter, die unterschiedlich gestaltet sind. Im Vergleich mit Vorbildfotos sieht das alles sehr gut wiedergegeben und stimmig aus.

Bei der rechten Lokseite sieht dies nun ganz anders aus. Wie bereits geschrieben, sind bisher 3 unterschiedliche Gestaltungen der Seitenwände bekannt.

Die erste Version (rechtes Foto), die auch bei den zuerst gelieferten Modellen zu finden ist, hat das 2. Fenster durch eine Klappe ersetzt. Im grauen Bereich der Seitenwand findet sich links der Mitte eine weitere Klappe, die mit 2 Lüftungsschlitzen versehen ist.

Die zweite Version (unten links), die mit bisher nur bei der E447 100 aufgefallen ist, hat ebenfalls die Klappe statt dem 2. Fenster, aber 4 Lüftungsschlitze im grauen Bereich, nämlich zusätzlich links und rechts der Klappe noch je einen.

Die dritte Version (unten rechts) hat ebenfalls die 4 Lüftungsschlitze und statt der Klappe ist im oberen Bereich ein Fenster vorhanden. Diese Ausführung ist wohl flächendeckend bei allen später gefertigten Modellen verwendet worden sein. Zumindest haben sie die mir vorliegenden Loks ab 1997.

Damit sind wir auch schon bei weiteren Detailänderungen, deren Gründe nach meiner Meinung in erster Linie in einer Überarbeitung des Lokkastens ca. Mitte der 1990er Jahre zu suchen sind. Insgesamt denke ich, dass dabei Lima eine etwas ältere Ausführung der E444 dargestellt hat, während die ersten Modelle in späteren Vorbildausführungen ihre Basis hatten. So erhielten die Modelle der Überarbeitung eine dünne aluminumfarbene Zierleiste zwischen dem grauen und unteren blauen Bereich des Lokkastens auflackiert.

Die Scheibenwischer waren bei Lima zuerst einsteckbare Zurüstteile. Dafür waren unterhalb der Frontfenster bereits kleine Löcher vorgebohrt worden. Bei der Überarbeitung entfielen diese und die Scheibenwischer waren nun bereits an den Frontfenstern angegossen. Dies wirkt zuerst wie ein Rückschritt, wenn man aber sieht, wie die eingesteckten Scheibenwischer von den Frontfenstern abstehen, dann findet man die angegossenen Wischer schon wieder richtig gut. Zudem hat das Vorbild auch relativ kleine und unauffällige Scheibenwischer. Nur das Infoblatt, wie die Zurüstteile zu montieren sind, wurde dabei nicht geändert und man suchte Wischer und Löcher vergebens.

Bleiben wir an der Lokfront. Hier wurde mit der Überarbeitung des Gehäuses das Frontlogo geändert. Die ersten Modelle hatten eine auflackierte blaue Umrandung. Die späteren Modelle dann dazu einen weiteren silbernen und erhabene Rahmen. Außerdem wurden die Buchstaben FS etwas kleiner und kursiver.

Eine weitere kleine Veränderung war der Ort wo die kleine Tartaruga aufgedruckt wurde, auch dieser veränderte sich minimal und nach der Überarbeitung war der Kopf über der ersten Niete der Seitenwand, zuvor war dort der Panzer.

Weitere Änderungen finden sich auf dem Dach. Mit der Überarbeitung wurden angegossene Dachleitungen wiederge- geben, die von den Stromabnehmern zum Dachaufbau führen und von dort in einer Schleife neben die Führerstandstüre. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber dies dürfte eine Art Trennungsschalter sein, der vom Lokführer bedient werden konnte und später dann vmtl. in den Innenbereich des Gehäuses wanderte. In einem Katalog wurde dies als “rubinetti die sicurezza dei pantografi” beschrieben, könnte also passen. Also auch hier ein Beleg dafür, dass die spätere Lima Auflage nach der Überarbeitung die frühere Ausführung der Vorbilder wiedergibt.

Dann haben die ersten Modelle auch ein kleines Einsteckteil hinter dem Horn, das ich nicht definieren kann. Mit der Überarbeitung entfiel das Teil und das dafür vorgesehene Loch im Dach.

Unabhängig von der Überarbeitung änderte sich der Stromabnehmer. So wurde schon bei der E447 100 von 1993 ein feinerer Stromabnehmer auf das Dach der Lok gesetzt. der Vorgänger, wie bei der E444 066 und E444 077 zu finden, war zwar auch nicht schlecht gestaltet, aber die neue Ausführung war zierlicher und vor allem schmäler, was dem Erscheinungsbild sehr gut tat.

Eine weitere Veränderung betraf den Rahmenbereich. Bei den ersten Modellen waren hier direkt über der Drehgestellmitte Vertiefungen in der Art einer Öse vorhanden, diese entfielen nach der Überarbeitung des Gehäuses.

Auch die Bodengruppe zwischen den Drehgestellen veränderte sich. In der späteren Auflage waren hier deutlich mehr Lüfter vorhanden. Diese sind bei allen Modellen übrigens immer auf beiden Seiten gleich (Spiegelverkehrt).

Ein letzter Blick auch noch auf das Drehgestell. In aller Regel wurde hier schwarzes Plastik verwendet, nur bei der E444 107 konnte ich braune Drehgestellblenden feststellen. bei der Überarbeitung entfiel zudem ein bisher angebrachtes kleines Einsteckteil (eine Art Schlingerdämpfer?) am jeweils linken Radsatz eines Drehgestells. Das Teil lag zwar weiterhin bei den Zurüstteilen, jedoch war das Einsteckloch nun verschlossen. Dafür gleich noch der Blick auf die Radscheibe. Die war an der Oberseite nun tiefer gefräst und es wurde ein dunkles Plastikteil mit zusätzlicher Detaillierung aufgesetzt.

Ich habe diese Vielzahl an Details und Veränderungen mit Vorbildfotos abgeglichen. Ob nun jedes einzelne Lima Modelle exakt korrekt ist, kann ich nicht bestätigen, dazu fehlen mir Fotos. Die unterschiedlichen Details sind aber beim Vorbild zu finden. So die unterschiedliche Ausführung des Frontlogos. der Wegfall des silbernen Rahmens war eine später Entfeinerung. Auch die unterschiedlichen Bodengruppen (Lüfter) kann man auf Vorbildfotos erkennen, genauso die Seitenwände mit Fenstern, Klappen, Lüftungsschlitzen. Hier gab es sicher auch noch weitere Varianten. Auch die Dachleitung mit dem Trennungsschalter(?) neben der Führerstandstür war zu Beginn immer vorhanden und entfiel dann mit den Jahren. Das einzige, was ich auf Fotos bisher noch nicht feststellen konnte, war das Vorhandensein der Vertiefungen im Rahmen direkt über der Drehgestellmitte, wie es zumindest die ersten Modelle von Lima vorweisen konnten. Erst die E444R hatte diese, was möglicherweise von Lima zuerst übersehen wurde und fälschlicherweise auch bei der E444 Niederschlag fand.

Jetzt wird es Zeit für einen Blick in die Lok hinein. Zuerst die gute Nachricht: Der Umschalter für die Oberleitung wird erreicht, indem man einfach den Dachaufbau abhebt, der nur eingesteckt ist. Darunter findet sich dann ein kleines Loch im Gehäuse. Die schlechte Nachricht ist, dass das Zerlegen der Lok nicht ganz so einfach ist und Lima das “wie” in der Bedienungsanleitung auch elegant verschwiegen hat.

Zuerst muss man wissen, dass das Gehäuse der E444 zweigeteilt ist, was so gut wie gar nicht auffällt. Es teilt sich in den großen oberen Teil, der fast bis ganz nach unten geht und auch die untere Lüfterreihe beinhaltet. Das untere Teil ist der Rahmen, an dem die Puffer befestigt sind. Wenn man die Lok von unten anschaut, sieht man 4 Schrauben, die ungefähr zwischen vorderem Radsatz und Federpaket sitzen. Diese fixieren den unteren Rahmen von unten am Metallblock in der Lok. Der obere Gehäuseteil greift dann mit 6 Rastnasen (Lokmitte und Höhe der Türen) sozusagen von außen in den unteren Rahmen.

Nun könnte man versuchen, mit einem massiven Schraubendreher zwischen oberen und unteren Rahmen einzustechen und die Rastnasen auszuhebeln. Genauso gut könnte man aber auch die Kettensäge verwenden. Also Spaß beiseite, denn das Öffnen der Lok ist kein Spaß und sollte nicht zu bleibenden Schäden an der Lok führen.

Die 4 Schrauben unten müssen raus, nur so hat man die Möglichkeit, den unteren Gehäuseteil etwas nach unten zu ziehen, um dadurch genügend Spiel zu bekommen, um vorsichtig mit den Fingernägeln oder kleinen Zahnstochern zwischen die beiden Gehäuseteile zu kommen und die Rastnasen auszurasten. Das erfordert wirklich Gefühl und Vorsicht, bringt einem aber einen richtigen Erfolg, wenn plötzlich die Lok offen ist. Bei der Aktion wird in erster Linie der untere Gehäuseteil nach unten ausgerastet, denn gemeinerweise greifen auch noch 4 Rastnasen des oberen Gehäuses in den Metallrahmen. Ist aber erst einmal der untere Gehäuseteil entrastet, kann man den oberen einfach etwas spreizen und das war es dann.

Wenn ich hier schon bei ausführlichen Erklärungen bin, die keiner lesen will, dann habe ich noch einen Tipp zum Zusammenbau. Bitte unbedingt zuerst mit 4 Schrauben das untere Gehäuseteil wieder am Metallrahmen festschrauben. Dann erst das obere Gehäuseteil einrasten, was dann relativ gut geht. Der Grund hierfür ist eigene Erfahrung. Denn wenn zuerst der obere und untere Gehäuseteil zusammengerastet werden, dann kann ich fast schon garantieren, dass mindestens eine Schraube statt im Schraubenloch im Gehäuse verschwindet und dann fangen wir wieder von vorne an.

Das Innenleben der E444 zeigt die damalige neue Limatechnik, wie sie in vielen Loks zu finden war und allgemein bei den Modellbahnherstellern verwendet wurde. Ein massiver Metallblock füllt das Lokinnere weitgehend aus. Ein Mittelmotor mit zwei Messingschwungmassen treibt über einen Kardanantrieb alle Räder an. Je Drehgestell ist ein Rad mit Haftreifen versehen. Über dem Motor sitzt die Platine mit den Leiterbahnen und dem Umschalter für die Oberleitung. Eine Schnittstelle war noch nicht vorhanden, dafür nun aber Lichtwechsel weiß/rot mit einzelnen Glühbirnen. Dieses Innenleben blieb während der Produktion unverändert. Später jedoch wurde der zuerst silberne Innenrahmen dunkel eingefärbt.

Die modernisierte Serienlok E444R

Gleichzeitig mit der E444 der Serienausführung, evtl. sogar ein wenig früher, brachte Lima auch ein Modell der Lokomotive nach der Modernisierung auf den Markt. Beim Vorbild lief diese im Jahr 1992 noch und so entstand praktisch ein absolut aktuelles Modell der E444R mit den neuen Lokfronten.

Der Aufbau des Modells war identisch mit dem der E444. Das Kunststoffgehäuse war wieder sehr gut detailliert und die neuen Lokfronten wurden überzeugend wiedergegeben. Eine Anzahl von Zurüstteilen für die Pufferbohle und die Drehgestelle verfeinerten das Modell. Dazu kamen angesetzte Scheibenwischer und wahlweise verwendbare geschlossene Schürzen.

Im Unterschied zu der E444 waren die Griffstangen der Einstiegstüren aber nicht angesetzt, sondern angegossen. Es kam auch nicht zu einer Überarbeitung des Modells wie bei der E444, was aber auch nicht notwendig war, da die E444R des Vorbilds zum damaligen Zeitpunkt nicht solche Unterschiede besaß, wie die Serienlok E444.

So sind auch alle Modelle, soweit ich das feststellen konnte, mit den gleichen Seitenwänden versehen. Die bei der E444 Serienlok beschriebenen Unterschiede mit Fenstern, Klappen und Lüftungsschlitzen findet man hier nicht. Auch die Bodengruppe in der Ausführung mit den 3 kleinen Lüftungsgittern ist immer gleich.

Kleine Veränderungen gab es aber auf dem Dach. Die ersten Modelle der E444R (046, 116, 074 und 079) besaßen vor dem Stromabnehmer ein Steckloch, wo dieses schon von der E444 bekannte Einsteckteil (dessen Zweck ich nicht kenne) seinen Platz fand (rechts).

Dieses Dachloch und das entsprechende Zurüstteil waren dann bei den folgenden E444R (058 und 105) nicht mehr vorhanden (unten links).

Danach fand man ab der E444R 005 plötzlich einseitig an der Stelle einen kleinen dreieckigen Aufbau, in den ein kleiner Isolator einzustecken war (unten rechts).

Auch war bei den älteren Modellen immer links über dem Führerstand ein Zurüstteil vorgesehen (Pfeife). Ab der E444R 005 wurde dies durch einen kleinen Knubbel ersetzt und einseitig durch eine Zugbahnfunkantenne ergänzt.

Wie schon bei der Serien E444 wurde auch bei der E444R während der Produktionszeit auf den feineren und schmäleren Stromabnehmer umgestellt. Die E444R 105 müsste dabei das erste Modell gewesen sein.

Wie bei der E444 erreicht man auch bei der E444R den Umschalter für den Oberleitungsbetrieb dadurch, dass man den Dachaufbau nach oben abnimmt. Unter dem dann sichtbaren kleinen Loch verbirgt sich der Umschalter.

Während die Türgriffstangen bei der E444R im Gegensatz zu der E444 angegossen und nicht freistehend ausgeführt wurden, blieb die Griffstange am Dach ein einzusteckendes Ätzteil.

Ein Blick auf das Drehgestell von unten zeigt, dass bei der E444R und auch der E444 keine Schleiferaufnahme für einen möglichen Betrieb als Wechselstromlok vorgesehen wurde. Die Drehgestelle aller Modelle, die mir von der E444R und E444 vorliegen, sind dabei gleich.

Interessant ist auch noch die unterschiedliche Gestaltung der FS-Logos, sowie des E444R Schriftzugs an der Front. Hier eine bunte Übersicht dazu. Was davon allerdings vorbildgerecht ist und was (besonders die unterschiedlichen Schattenwürfe des Schriftzugs) durch kleine Druckabweichungen hervorgerufen wurde, lasse ich einfach offen. Die Veränderung des Logos allerdings kann durchaus an Vorbildfotos nachvollzogen werden. Auch das lediglich weiß/grüntürkise Logo der XMPR2 Variante ist vorbildgetreu.

Dazu noch der Hinweis auf die Loknummer an den Fronten. Diese war auch beim Vorbild bei den rot/grauen E444R in verschiedenen Farben zu finden. Das besser sichtbare Rot setzte sich dann durch. Diese Farbe tragen aber nur die Lima E444R 058 und 113.

Hier noch weitere Details. So die 3 Lüftungsgitter im Bodenbereich, die bei allen Modellen der E444R auf beiden Seiten identisch sind.

Die Seitenfenster des Führerstands haben bis auf die E444R 005 immer silberne Rahmen. Nur die 005 hat diesen Rahmen in schwarz.

Die Scheibenwischer waren immer als Zurüstteile beigelegt. Aufgrund der geraden Frontgestaltung zeigen sich hier auch nicht die unschönen Abstände der E444.

Noch ein Hinweis zur E444R 079. Bei diesem Modell geht der Grauton des Gehäuses deutlich mehr in das Bläuliche als bei den anderen rot/grauen E444R.

Wie schon bei der E444 Serienlok beschrieben, wurden auch bei der E444R während der Herstellung die Radscheiben verändert. Statt den leicht glänzenden Radscheiben ohne Struktur wurden diese vertieft und ein dunkles Plastikteil mit einer vorbildgetreuen Struktur eingesetzt. Dies brachte eine deutliche Verbesserung der Optik.

Das Innenleben der E444R barg natürlich keine Überraschung im Vergleich zu der bereits beschriebenen E444. Auch hier darf man sich die Fingernägel gefühlvoll verbiegen, um das Gehäuse zu öffnen, nachdem man zuerst die 4 kleinen Schrauben an der Unterseite entfernt hat. Die Prozedur habe ich ja bereits bei der E444 beschrieben und kann sie mir daher hier sparen. Es ist bei der E444R auch nicht nötig, dazu die angeschraubten Schürzen oder die Puffer zu entfernen, auch wenn das vielleicht so aussieht.

Im Unterschied zu dem weiß/roten Lichtwechsel der E444 besitzt die E444R nur eine weiße Glühbirne unter den Führerständen, welche in Fahrtrichtung leuchtet. Dabei ist der Metallrahmen der gleiche und die Vertiefung für die 2. Glühbirne wäre vorhanden.

Bei den späten Auflagen der E444R (vmtl. nur bei der E444 075 und 068) wurde zudem eine veränderte Platine verwendet, die bereits die Leiterbahnen für eine 8-polige Schnittstelle besaß, wenn auch noch keine direkte Einsteckbuchse. Da auf der neuen Platine der Umschalter für die Oberleitung zu einem Ende hin versetzt wurde, erhielten diese Modelle im Dach unter der Dachhaube ein zweites Loch, um den Umschalter an der neuen Stelle zu bedienen.

Die Hornby (Rivarossi) Zeit

Die modernisierte Serienlok E444R von Rivarossi

Mit dem Übergang der Firmen Lima, Rivarossi, Jouef, Arnold und Pocher in den Hornby Konzern, wurde auch das Programm neu gestaltet. Manche Modelle wurden neu aufgelegt, manche verschwanden für immer.

Dabei wurde auch eine Unterscheidung nach der Qualität der Modelle getroffen. So wurden vorbildgetreue Modelle unter dem Markennamen Rivarossi geführt, während Lima für die einfachen Modelle vorbehalten war. Die Lima E444R wanderte entsprechend unter den Namen von Rivarossi und erfuhr dort eine Neuauflage.

Das Gehäuse blieb dabei unverändert, allerdings ersparte man dem Modellbahner die Zurüsterei, denn die Details an Drehgestellen und Pufferbohle (am Modell wurde ab Werk einseitig die Pufferbohle komplett zugerüstet), sowie die Scheibenwischer waren alle bereits eingesteckt.

Ein auffälliger Unterschied zu dem Lima Modell waren bei Rivarossi die Puffer. Denn nun waren diese nicht mehr aus Plastik, sondern aus Metall und zudem als Federpuffer ausgeführt worden. Bei der XMPR Variante wurde an der Stirnseite das FS-Logo nun mehrfarbig gedruckt.

Hinzu kam, dass die Bedruckung deutlich schärfer wurde und an der Lok viel weniger Farbschleier oder Unterspritzungen festzustellen waren. In diesem Punkt war die Neuauflage aus China eine klarer Fortschritt.

Die problematische Art das Gehäuse zu öffnen blieb leider gleich. Auch der Metallrahmen erfuhr nur geringe Veränderungen, speziell zur Aufnahme der LED Platine für die Frontbeleuchtung. Selbst die Vertiefungen für die Glühbirnen blieben. Neu war dafür der Motor und die darüber sitzende Platine. Weiterhin wurden zwei Messingschwungmassen eingebaut. Die Platine besaß nun eine 8-polige Schnittstelle und die Stromübertragung von den Stromabnehmern wurde nun endlich nicht mehr über ein angelötetes Kabel hergestellt, sondern über zwei Federbleche.

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