Die Erstauflage

Lima DB 515 / 815

Geschichte

Hier ist sie nun, die Modellgeschichte des Lima 515/815 von ihren Anfängen im Jahr 1969 bis zum relativ schnellen Ausscheiden aus dem Programm ca. im Jahr 1992/1993. Wie immer bin ich über ergänzende Infos und Hinweise dankbar. Insbesondere dazu, ob in der Neuauflage weitere (beige/türkise) Steuerwagen erschienen sind oder ob es weitere Betriebsnummern gab.

So, genug der Einleitung, Batterien aufgeladen und es geht los.

Im Katalog des Jahres 1969/1970 war die erste Abbildung des ETA 150 als Neuheit mit Beleuchtung zu sehen. Das Handmuster im Katalog trug sowohl Epoche III Beschriftung am Rahmen (“ETA 150 002, München” war zu erkennen), wie auch eine Epoche IV Beschriftung unter dem DB-Keks (515 5xx-9). Wie gesagt, es war ein Handmuster unter der Bestellnummer 8037 CL.

Im Messebericht 1969 der Zeitschrift „Moderne Eisenbahn“ - heute: Eisenbahn Magazin – wurde der Lima 515 bereits erwähnt, allerdings nur als Ankündigung, da außer der Katalogabbildung noch nichts Handfestes vorlag. Im Heft 11/1969 lag der Redaktion dann ein unbeschriftetes Vorserienmuster vor, welches eingehend betrachtet wurde. So wurde festgestellt, dass der Triebwagen 15 mm zu kurz geraten war und der Drehzapfenabstand der Drehgestelle etwas vergrößert wurde, wohl um einen besseren Kurvenlauf zu erhalten. Die Detaillierung dagegen wurde gelobt.

Im Messebericht von 1970 wurde dann festgestellt, dass der 515 nun in einer verbesserten Ausführung gezeigt wurde, was sich aber wohl vor allem auf die Fenstereinsätze bezog, denn an den anderen Details hatte sich nichts verändert

Jetzt war der 515 auch erstmals als Anzeige in der Fachpresse zu sehen. Dabei kostete der 515 glatte 35,-- DM (ca. 17,50 EUR) und der 815 nur absolut taschengeldfreundliche 8,90 DM (ca. 4,50 EUR).

Allerdings zeigte das Modell in der Abbildung auch gleich ein paar Einschränkungen. So fielen die hellgrauen Drehgestelle unschön auf und die zu groß geratene und gelbe Beschriftung. Insgesamt war das Vorbild aber gut getroffen und man darf nicht vergessen, dass der Modellbahner im Jahr 1970 froh über so ein neues Modell war und an ein Lima Modell damals auch nicht allzu hohe Ansprüche gestellt wurden. Welche geniale Marketingstrategie des Anzeigendesigners in der hochgeklappten Bügelkupplung an der Front steckte, konnte ich bisher jedoch nicht ergründen. Auch im folgenden Katalog (siehe Foto unten) wurde dieses interessante Detail beibehalten (grins).

Der Katalog 1970/1971 zeigte den 515 weiter als Neuheit. Auf dem Modellfoto war nun die Betriebsnummer 515 590-8 zu lesen. Diese war aber wie in der Anzeige oben relativ groß und gelb geraten. Als Preis wurden 3.750 Lire angegeben und als Länge des Triebwagens 25,8 cm. Unter der Bestellnummer 9125 war jetzt auch ein Steuerwagen ESA 150 (815) mit der Betriebsnummer 815 606-9 für 1.200 Lire zu sehen. Im retuschierten Bild des 815 war allerdings ein Rundmotor zu erkennen. Man nahm es eben nicht so ganz genau.

Natürlich erschien der 815 dann ohne Antrieb. Man hatte zudem sogar bei der Bedruckung nicht nur die Betriebsnummer geändert (es stimmten übrigens bei beiden Modellen die Computerprüfziffern), sondern beim Steuerwagen auch das 1. Klasse Abteil weggelassen und ihn vorbildgerecht als reines 2. Klasse Fahrzeug bedruckt. Überhaupt wurde die komplette Rahmenbedruckung bis hin zum Revisionsdatum geändert. Was allerdings nicht geändert wurde, waren die Gehäusedetails. So besaß der 815 weiterhin die ganzen Klappen für die Batterien und damit verbunden auch die unter dem Wagenboden hängenden Batteriekästen, die natürlich völlig fehl am Platze waren. Lima hatte einfach das 515er Fahrgestell verwendet.

Auf dem unteren Foto (rechts) meint man zu erkennen, dass die Dachrundung des 815 weiß lackiert wurde. Tatsächlich hat dies Lima gemacht. Vermutlich hat man in Vizenca die Spiegelung auf Vorbildfotos falsch gedeutet.

Zurück zu den Bateriekästen beim 815. So ein Vorgehen war ja nicht unüblich und wer es ganz genau nahm, konnte immer noch ein Bastelmesser nehmen und den Unterboden bearbeiten. Die falschen Klappen jedoch blieben, aber ich erzähle hier von einem günstigen Trieb- und Steuerwagen, nicht von einem hochpreisigen Supermodell.

Aber was war dies überhaupt für ein Unterboden? Denn waren auf dem ersten Typfoto des Katalogs (ganz oben) noch passende Batteriekästen unter dem Gehäuse angedeutet, erschien das Modell dann mit einem ganz anderen Unterbau. Ein anderer Limawahnsinniger hat mir hier den entscheidenden Tipp gegeben. Dann der ganze Wagenboden wurde nicht für den Lima 515/815 hergestellt, sondern es handelt sich um das gleiche Fahrgestell, wie es Lima bereits für den RBe 4/4 der SBB im Programm hatte. Man kann dies zum Beispiel auch daran erkennen, dass beim Fahrgestell seitliche Einbuchtungen für Türen vorhanden sind, die nicht zum 515er-Gehäuse passen (siehe Details, bzw. bei meinen Steckbriefen den Bericht über den RBe 4/4). Waren die Details am Fahrzeugboden für den RBe 4/4 soweit stimmig, passten sie natürlich nicht zum 515. Zum Glück sieht man wegen dem tiefhängenden Gehäuse nur relativ wenig von diesem krassen Fehler. Aber der “Fehler” sorgte eben sicher auch für den günstigen Preis des Lima Modells.

In der Folgezeit von 1971 bis 1974 änderte sich nichts an den Abbildungen und dem 515/815-Programm. Erst im Katalog von 1975 war dann beim 815 ein neues Bild vom Modell zu sehen. Der Rundmotor fehlte und die Betriebsnummer war nun viel kleiner. Es war eine neue Auflage. Im Katalog von 1977/1978 kosteten die Modelle übrigens 37,50 DM (ca. 18,75 EUR), bzw. 17,50 DM (ca. 8,75 EUR). Auch dieses Modell des 815 mit der kleineren Betriebsnummer findet man mit einer weißen Lackierung der Dachrundung. Es gibt ihn aber auch (korrekt) ohne diesen Streifen.

Der Katalog 1978/1979 zeigte nun ebenfalls den 515 mit einer neuen Abbildung und einer kleineren Betriebsnummer. Zudem wurden als Neuheit unter den Bestellnummern 208039, bzw. 309195 beige/türkise 515 und 815 angekündigt. Dann änderte sich wieder eine ganze Zeit nichts am Programm. Im Katalog 1981/1982 kostete der 515 dann 49,80 DM (ca. 25,00 EUR).

Wie bereits beim roten 515/815 wurde auch hier das Fahrgestell und das Gehäuse des Triebwagens 515 für den Steuerwagen 815 verwendet und zeigte damit die gleichen Unstimmigkeiten bei der Ausführung der Klappen und am Unterboden. Auch wurde weiterhin ein grauer bzw. hellgrauer Plastikguss für den Boden und die Drehgestellblenden verwendet, was einfach nicht ganz stimmig aussah. Auch wurde die Rahmenbeschriftung fast vollständig in ihrer etwas großen Form übernommen und auch die Revisionsdaten wurden nicht verändert und passten damit nicht zu der beige/türkisen Farbgebung (nur der Hinweis auf die nächste Revision beim roten 815 fehlt beim beige/türkisen Modell).

Aber Lima hat sich auch überraschenderweise Mühe gegeben und neben der veränderten Betriebsnummer wurde auch die Bahndirektion von BD Augsburg auf BD München umgestellt. Denn war BD Augsburg beim roten Modell noch passend, konnte sie beim beige/türksien Modell nicht mehr stimmen, da diese Farbgebung ab 1974 eingeführt wurde, die BD Augsburg aber am 01.06.1971 aufgelöst wurde.

Die Bestellnummer 208039 war allerdings nicht nur dem beige/türkisen 515 vorbehalten, sondern unter der Nummer gab es auch eine Packung mit 515 und 815 in beige/türkis. Unter der Bestellnummer 208037 gab es analog auch das Doppelpack 515/815 in rot.

Während der beige/türkise 515/815 wohl ohne Veränderungen blieb, ging es bei der roten Ausführung munter weiter. So erschien, vermutlich ziemlich zum Ende der Bauzeit, ein weiterer 515, dessen Rotton deutlich dunkler war. Hier wurde zudem die Betriebsnummer in 515 591-6 geändert. Mindestens zwei Ausführungen sind auch hier schon wieder bekannt. So gibt es eine vermutlich zuerst hergestellte Version, bei der Rahmen und Boden weiterhin grau sind (siehe Modellübersicht). Dann gibt es aber auch noch eine weiter verbesserte Version. So ist bei der z. B. die Bodenplatte des Laufdrehgestells schon aus Kunststoff, der Rahmen, wo die ganzen Aufschriften stehen, ist schwarz lackiert und das Dach ist deutlich dunkler gehalten. Diese Modelle hatten alle weiterhin die gelbe Beschriftung. Zudem sind von diesen beiden Ausführungen bisher nur Triebwagen, aber keine Steuerwagen bekannt.

Aber Lima wäre nicht Lima, wenn es nicht noch einmal eine Version gäbe. Ich vermute, dass dies die wirklich letztgebaute Ausführung der Erstserie war. Denn im Unterschied zu allen anderen roten 515/815 ist hier die Beschriftung nicht mehr gelb, sondern weiß. Der Rahmen und der Längsträger blieben schwarz, aber der Rotton wurde wieder aufgehellt und dies zusammen macht mit der seidenmatten Lackierung ein wirklich gutes Bild.

Dann gleich noch en Hinweis zum aufgedruckten Zuglaufschild. Der rote 515/815 fuhr zuerst von Füssen nach Kempten Hbf. Der beige/türkise 515/815 pendelte zwischen Nördlingen und Gunzenhausen. Aber es gab dann noch eine Änderung beim roten 515/815. Dort änderte sich der Zuglauf und es ging nun von Augsburg nach Füssen. Diese Änderung trat aber nicht beim Wechsel auf die dunkelrote Ausführung ein, sondern bereits früher. Denn es sind rote 515 590-8 mit der kleinen Betriebsnummer bekannt, bei denen dieser Wechsel bereits nachvollziehbar war.

Erst im Katalog 1984/1985 änderte sich das Angebot, denn da waren nur noch die roten Ausführungen zu sehen, während die beige/türkise Version verschwunden war. Im Neuheitenprospekt von 1986 wurde aber zumindest der beige/türkise 515 noch als Auslaufmodell genannt. Im Katalog von 1988/1989 waren dann alle 515/815 aus dem Programm verschwunden.

Die Neukonstruktion (die nie kam)

Es war dann durchaus eine Überraschung, dass bereits im Katalog 1989/1990 der 515/815 wieder eine Auferstehung erlebte, zumindest als Ankündigung. Auf der einen Seite war dies konsequent, da die Firma Lima ihr Programm immer mehr auf vorbildgetreue Modelle umstellte und viele bewährte Modelle von früher eine technisch und optisch verbesserte Renaissance erlebten (z. B. Die 103, 280, 288). Auf der anderen Seite hätte man aber nicht unbedingt mit einer Neuauflage beim 515/815 gerechnet. Wie auch immer, es wurden mit Vorbildfotos zwei Garnituren 515/815 in den Farben rot, sowie beige/türkis jeweils für Gleich- und Wechselstrom angeboten. In der Beschreibung war die Rede von einer Länge von 53 cm (also waren 2-teilige Garnituren vorgesehen), Kardanantrieb, werksseitig montierter Kurzkupplungskinematik und bündigen Fenstern. Lima selbst bezeichnete die Neuheit als “Spitzenmodell”. So wurden angekündigt:
208037 LK – 515 der DB und 815 in rot
208037 ACLK – dto. In AC
208039 LK – 515 der DB und 815 in b/t
208039 ACLK – dto. In AC

Diese beabsichtigte große Überarbeitung, bzw. Neukonstruktion des 515/815, die sicher viele Freunde gefunden hätte, fand dann jedoch nicht statt. Die genannten Garnituren sind in dieser Form mit den genannten Verbesserungen leider nie erschienen.

Die Neuauflage

Trotz der nicht erschienenen Neukonstruktion blieb Lima aber dem 515/815 treu und wollte offensichtlich die Ankündigung dann doch nicht einfach vergessen, oder man hatte festgestellt, dass sich die Neukonstruktion des Antriebsbereichs nicht rechnete. Wie auch immer, man entschied sich nun zu einer überarbeiteten Neuauflage des alten Modells, welche im Katalog 1990 (Europrogramm) angekündigt wurde. Abgebildet wurden weitgehend fertige Modelle, bei denen einige Details wie Scheibenwischer, Funkantenne, zugerüstete Pufferbohle auffielen. Dazu war die Menge an angekündigten Modellen durchaus beeindruckend. So sollten erscheinen (die Texte dazu wurden aus dem Lima Katalog übernommen):

208037 ETA150, rot, Serie 1952-1955 mit 3. Klasse
208037AC dto. AC

201215 ESA150, rot, Serie 52-55 mit 3. Klasse
201215AC dto. AC

201211 515, rot, Serie 55-60 mit 1./2. Klasse
201211 AC dto. AC

201216 815, rot, Serie 55-60 mit 2. Klasse
201216 AC dto. AC

201213 515, beige/türkis, Serie 75-80
201213 AC dto. AC

201218 815, beige/türkis, Serie 75-80, 2. Klasse
201218 AC dto. AC

208039 515, beige/türkis, Serie 64-75, 1./2. Klasse
208039 AC dto. AC

201217 815, beige/türkis, Serie 64-75, 2. Klasse
201217 AC dto. AC

201214 515, beige/türkis, ohne Latz, Serie ab 78, Schürze dunkelgrau, 2. Kl.
201214 AC dto. AC

201219 815, beige/türkis, ohne Latz, Serie ab 78, 2. Klasse
201219 AC dto. AC

Damit wurden gleich 5 komplette 515/815 Garnituren in Aussicht gestellt. Die Katalogabbildungen zeigten dazu einen roten 515, der als ETA150 der Epoche III beschriftet war. Die Betriebsnummer 815 606-9 am Rahmen deutete aber darauf hin, dass es ein Handmuster auf Basis der Erstserie war. Außerdem waren zwei beige/türkise 515er abgebildet, beide allerdings auch als ETA150 beschriftet. Klar, es waren Handmuster. Interessant war, dass einer der Wagen teilweise orangerote Türen hatte, der andere einen umlaufenden türkisen Streifen unterhalb des Daches.

Und tatsächlich, diese Neuauflage ist (zumindest teilweise) auch erschienen.

Als ich den ersten Lima 515 der Neuauflage in der Hand hatte, hatte ich das Gefühl, hier im Vergleich zur Erstauflage tatsächlich einen völlig neuen Triebwagen gekauft zu haben. Alles war irgendwie feiner, die Bedruckung, die Lackierung. Wenn man aber die Neuauflage mit der Erstauflage direkt verglich, stellte man fest, dass dem gar nicht so war. Es war tatsächlich die selbe Gussform. Da stimmt jede Klappe, jeder Lüftungsschlitz, jede Einkerbung und jeder Türgriff überein.

Die optische Überarbeitung beschränkte sich auf wenige, aber unheimlich positiv ins Auge fallende Veränderungen. So bekam der Führerstand eingesetzte Fenster mit Nachbildung der Scheibenheizung, dazu Scheibenwischer als Zurüstteile. Auch eine Führerstandseinrichtung war nun vorhanden. Im Bereich des Rundmotors wurden die Fenster mit Vorhängen hinterlegt, um diesen zu tarnen. Die Seitenfenster selber saßen zwar noch nicht bündig, aber deutlich besser als die lediglich hinterlegten Fenster der Erstauflage. Eine zusätzliche Inneneinrichtung war nun auch über dem antriebslosen Drehgestell zu finden. Auf dem Dach wurden die bisher angegossenen Pfeifen durch Steckteile ersetzt und eine Zugbahnfunkantenne gab es zudem. Weitere Zurüstteile für die Pufferbohle vervollständigten das Modell. Dazu kam eine sehr gute Lackierung mit einer sauberen und feinen Beschriftung. Silbern abgesetzte Türgriffe waren ein weiteres Plus.

Es war (zumindest für mich) beeindruckend, wie gut das alte Gehäuse mit diesen kleinen Verbesserungen aussehen konnte. Man hatte wirklich das Gefühl, ein neu konstruiertes Gehäuse in der Hand zu haben. Man kann also durchaus den Konstrukteuren von 1970 gratulieren, dass 20 Jahre später das Gehäuse mit seinen Details immer noch überzeugend aussah.

Allerdings war damit der 515/815 immer noch etwas zu kurz, der völlig falsche Unterboden blieb und im technischen Bereich gab es überhaupt keine Veränderung. Nach wie vor wirkte der bewährte Lima Rundmotor auf ein Drehgestell und die Stromabnahme erfolgte je Drehgestell nur einseitig. Das war schon lange überholte Technik und nicht mehr zeitgemäß. Die einzigen Innovationen waren, dass das antriebslose Drehgestell nun eine Aufnahme für einen Schleifer besaß und am Drehgestell ein NEM-Schacht fest angebracht war. Es war eben nur eine Neuauflage, keine Neukonstruktion.

Dafür schlug Lima aber beim Steuerwagen zu und spendierte diesem doch tatsächlich ein neues Gehäuse. Bei dem wurden nicht nur einfach die (falschen) Batteriekästen unter dem Wagenboden weggelassen, sondern tatsächlich auch die Batterieklappen und Lüftungsschlitze durch vorbildgetreue Klappen ersetzt.

Im Europrogramm 1991 wurden bei den Neuheiten vier Steuerwagen 815 gezeigt. Jedoch waren dies hier nun nicht mehr Handmuster, sondern eher retuschierte Bilder oder Zeichnungen. Aber diese Bilder zeigten annähernd die Planungen von Lima und es waren alles Abbildungen von Steuerwagen (wegen den Klappen und dem Unterboden). Die Wagen waren die gleichen, wie bereits aus dem Katalog von 1990 bekannt. Es handelte sich um folgende Modelle (Texte aus dem Lima Katalog übernommen):
201215 / 201215 AC ESA 150 rot, Serie 1952-1955 für die 3. Klasse
201216 / 201216 AC ESA 815 rot, Serie 1955-1960, 2. Klasse
201217 / 201217 AC 815 ozeanblau/beige mit Lächen in der Stirnfront, Serie 1964-1975, 2. Klasse (mit dem “Lächen” dürfte das Lätzchen gemeint sein)
201219 / 201219 AC 815 ozeanblau/hellbeige ohne Lätzchen, Serie ab 1978, 2. Klasse

Dazu kamen im normalen Programm die Triebwagen der Baureihe 515:
208037 / 208037 AC ETA 150, rot, Serie 1952-1955 für die 3. Klasse
201211 / 201211 AC ETA 515, rot, Serie 1955-1960, 1./2. Klasse
201213 / 201213 AC 515, beige/türkis mit Frontlatz, teilweise rotorange Türen, Serie 1975-1980
208039 / 208039 AC 515, beige/türkis mit Frontlatz, Serie 1964-1975, 1./2. Klasse
201214 / 201214 AC 515, beige/türkis ohne Frontlatz, Serie ab 1978, dunkelgraue Schürze, nur 2. Klasse

Zudem fand man die Bestellnummern von zwei Zugsets:
201220 Zugset mit 201211 und 201216
201221 Zugset mit 208039 und 201217

Nach dieser Vielzahl von Bestellnummern jetzt noch einmal in der Zusammenfassung. Lima hatte also insgesamt 5 Triebwagen der Baureihe 515 mit jeweils dazu passenden Steuerwagen angekündigt. Zwei Garnituren davon sollten auch als Set erscheinen. Was ist nun aber tatsächlich erschienen und was nicht? Grundsätzlich habe ich gelernt, dass es bei Lima nichts gab, was es nicht gibt. Also will ich auch nicht ausschließen, dass tatsächlich all diese Modelle erschienen sind.

Definitiv kann ich jedoch bisher bestätigen, dass der rote ETA 150 mit Steuerwagen ESA 150 erschienen ist. Dies tatsächlich auch in zwei Ausführungen. Allerdings hätte ich je eine Garnitur in Epoche III und Epoche IV erwartet. Jedoch sind es beides Epoche III Fahrzeuge mit unterschiedlichen Betriebsnummern und Klasseneinteilungen, sowie verändertem Zierstreifen. Hinzu kommen drei beige/türkise 515er entsprechend der Katalogbeschreibung. Also ein völlig normaler mit Frontlatz, ein solcher mit teilweise roten Türen, die evtl. einen Austausch nachbilden sollen und dann die Version ohne den Frontlatz, die übrigens genau bei diesem Triebwagen 515 521-3 vorbildgerecht ist. Was hier dann eher störte, war dass auch gleich drei unterschiedliche Türkistöne bei der Lackierung gewählt wurden.

Bei den Steuerwagen 815 in beige/türkis sieht es dann ganz anders aus. Mir ist bisher kein solcher untergekommen, der auch das entsprechend veränderte Gehäuse hatte. Lediglich ein beige/türkiser Steuerwagen ohne Frontlatz ist mir bisher bekannt. Der ist dies aber nur aus technischer Sicht ist, also das Fahrgestell eines Steuerwagens ist vorhanden. Das Gehäuse ist jedoch das des 515 521-3 (also mit den Batterieklappen) incl. dessen Beschriftung. Das kann daher auch ein Umbau eines Vorbesitzers sein. Mal abwarten, ob weitere auftauchen, bis dahin werde ich ihn nicht in die Liste aufnehmen. Auch an den beiden Packungen mit den Garnituren 515/815 zweifle ich bisher.

Ja und gab es die ganzen Modelle wirklich auch in Wechselstrom? Ich denke ja, denn man darf nicht vergessen, dass seinerzeit Lima den 515er nach meiner Kenntnis ohnehin nicht direkt ab Werk in Wechselstrom gefertigt hatte, sondern die AC Modelle vom Importeur umgebaut wurden, bzw. der Umbau veranlasst wurde. Auf jeden Fall gibt es Schachteln mit dem Wechselstrom Aufkleber, zumindest beim ETA150 007, die ein Erscheinen bestätigen.

Dann ging es plötzlich ganz schnell, obwohl es weiterhin keine besseren 515/815 auf dem Modellbahnmarkt gab (das Kato Modell erschien erst 1996). Bereits im Katalog von 1994 waren alle Akkutrieb- und Steuerwagen verschwunden. Dabei hätte man durchaus erwarten können, dass Lima diese Modelle noch länger fertigt und weitere Versionen auflegt. So kam es aber eben nicht.

Aber noch heute kann man die Modelle zu oft durchaus günstigen Preisen gebraucht erwerben. So z. B. während der Erstellung dieses Modellbahnwahns (08/2011) gab es 515er der Neuauflage für ca. 30 - 40 EUR in Auktionen. Wer bereit ist, die Längenverkürzung und das alte Antriebskonzept zu akzeptieren, kann damit noch heute die Zeit der Akkus auf seiner Anlage aufleben lassen.

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