Von außen

Lima DB 515 / 815

Details

Hier geht es nun an die Details der Lima Trieb- und Steuerwagen. Sicher kann ich nicht alles zeigen und wiedergeben, aber ein paar Punkte gibt es schon. Wo es sinnvoll war, habe ich auch immer gleich die Erstauflage mit der Neuauflage verglichen.

Wie bereits auf der Seite der Modellgeschichte ausführlich beschrieben, benutzen die beiden Auflagen des Modells die selbe Spritzform und kommen aufgrund von ein paar Zurüstteilen und einer deutlich besseren Lackierung und Beschriftung zu ziemlich unterschiedlichen Ergebnissen.

Die Gehäuseform trifft den 515/815 gut, wenn das Gehäuse auch leider ein wenig zu kurz ist. Dies war aber sicher den Kurvenradien auf vielen Anlagen geschuldet. Klappen, Lüftungsgitter und auch der Bereich unterhalb des Rahmens wurden schön detailliert wiedergegeben. Der ganze Fahrgestellrahmen stammt jedoch von Limas RBe 4/4 der SBB und ist damit für den 515 völlig falsch ausgeführt - dies änderte sich bis zum letzten gefertigten Modell leider nicht. Hier waren sicher Kostengründe ausschlaggebend, schade ist es aber schon. Die beiden Gehäuseseiten sind auch unterschiedlich ausgeführt. Jedoch stimmen Klappen usw. nicht bis in das letzte Detail mit dem Vorbild überein, aber doch weitgehend.

Die Fenstereinsätze, die ja dann verbessert wurden, besaßen schon von Beginn an an den richtigen Stellen die Ausklappfenster im oberen Bereich.

Die erste Auflage der Erstserie bekam viel zu große Betriebsnummern auf die Seite gedruckt, zudem wurde zumindest beim 815 (ein Nachweis für den 515 fehlt mir noch) die Dachrundung weiß lackiert, was möglicherweise durch eine Fehlinterpretation einer Lichtspiegelung geschah. Gab es eigentlich 815er mit großer Nummer ohne den weißen Dachbalken?

Seitenansicht des alten 515 590-8 aus der ursprünglichen Auflage mit der kleinen Betriebsnummer. Auch bei diesem Modell gab es beim Beiwagen 815 Ausführungen mit dem weißen Streifen an der Dachkante.

Auf dem Dach wurde die Pfeife nun eingesteckt und eine Funkantenne war ein weiteres Zurüstteil. Beim Blick auf das Vorbild gefällt mir aber die alte Ausführung der Pfeife fast besser.

Was doch eingesetzte Frontfenster und eine Inneneinrichtung des Führerstands alles ausmachen können. Hier der direkte Vergleich der Erstauflage 515 505-6 und der Neuauflage 515 501-5. Wenn dann noch die Pufferbohle aufgerüstet ist und die Scheibenwischer eingesteckt worden sind, ist es fast ein neues Modell.

Aber Vorsicht, die Fenster sind nur von außen eingesteckt, können also sehr leicht auch verloren gehen.

Auch der Unterboden wurde bei der Neuauflage (unten) bis hin zum Lima Namen nicht verändert. Lediglich der Ansatzgrat des Gussastes ist kleiner geworden.

Bitte nicht wundern, die Fotos zeigen die beiden unterschiedlichen Seiten der Bodengruppe, die Fotos sind daher nicht identisch, die Bodengruppen schon.

Bei der Neuauflage erhielt dann auch der ESA eine passende Bodenblatte, die hier abgebildet ist.

Sehr große Veränderungen ergaben sich bei den Serien im Bereich der Lackierung und vor allem der Bedruckung. Diese Verbesserungen gaben der Neuauflage (im Bild auf der rechten Seite unten) einfach ein deutlich professionelleres Aussehen und werteten sie deutlich auf.

Hier nun ein Foto der nach meiner Einschätzung späten Serie der Erstauflage, die die wichtigen Änderungen zeigt. Der Rotton ist viel dunkler, das Dach ist dunkler, Drehgestellblenden und Rahmen sind nun nichtmehr grau, sondern schwarz. Neben der in 515 591-6 veränderten Betriebsnummer hat sich auch der Zuglauf geändert und jetzt darf zwischen Augsburg und Füssen gefahren werden. Für die späte Auflage spricht die Bodenplatte des Laufdrehgestells, da diese bereits aus Kunststoff ist.

Die zu grobe Beschriftung am 515 590-8 und der Vergleich zum 515 521-3 aus der Neuauflage.

Der ETA 150 007 zeigt gleiche einige Verbesserungen der Neuauflage. So das eingesetzte Seitenfenster des Führerstands, die farblich behandelten Griffe der Einstiegstüre und die feine Bedruckung. Die wirklich hübsch aussehenden Vorhänge verdecken den Rundmotor dahinter.

Ein netter Gag ist die Gestaltung beim 515 507-2 mit den teils beige/türkisen, teils roten Türen. Tatsächlich gab es so etwas auch beim Vorbild. Da wurden bei Defekten auch Türen von andersfarbigen Wagen, die schon als Ersatzteilspender dienten, eingebaut. Bildnachweise sind mir schon untergekommen. Allerdings wäre mir nicht bekannt und auch nicht so recht vorstellbar, dass bei einem Wagen tatsächlich bei allen 6 Türen andersfarbige Elemente eingebaut wurden. Das dürfte so sicher nicht vorbildgerecht sein. Hinzu kommt, dass an den Türen immer genau die Hälfte rot lackiert wurde, also bei den dreiteiligen Türen eben 1,5 Teile. Das geht also gar nicht.

Vielleicht dazu eine ganz andere Theorie (keine Belege, nur selber ersponnen!). Man ging immer davon aus, dass Lima eine (andersfarbig) reparierte Tür darstellen wollte. Ich glaube dies inzwischen gar nicht mehr. Die Konstrukteure saßen in Italien und hatten sicher Fotos vorliegen, aber vmtl. nicht ein Foto von so einem Wagen mit einer reparierten Türe, aber sicher Fotos von Wagen mit geöffneten Türen. Diese waren bei den Trieb- und Steuerwagen innen aber orange lackiert. Jetzt stellen wir uns einmal einen Wagen vor, bei dem die Türen geöffnet sind. Aus schräger Sicht sieht das nämlich tatsächlich so aus, wie wenn die Hälfte einer Tür orange lackiert wäre. Dann denken wir auch an den Katalog von Lima (siehe Modellgeschichte), dort waren die Türen nämlich immer orange abgebildet, nie rot. Das kam dann vmtl. erst bei der Produktion nach Rücksprache mit dem Importeur. Wie gesagt...nur ein wenig gesponnen.

Vom ETA 150 der Neuauflage entstanden ja zwei Garnituren in der Epoche III. Beim ETA 150 007 (links) wurde dabei der breite silberne Zierstreifen nachgebildet. Mit der Aufschrift der 3. Klasse ist er sehr früh in der Epoche III angesiedelt. Der ETA 150 521 (rechts) stellt mit dem dünnen Zierstreifen die spätere Ausführung (und Bauserie) dar.

Eine Besonderheit, die man auf jeden Fall nochmals erwähnen muss, ist der Steuerwagen der Neuauflage. Hier wurde das Gehäuse vorbildgetreu geändert, was bei der Erstauflage unterblieben war.

Selbst die beim Vorbild kaum zu sehenden Drehgestellblenden wurden soweit ich das beurteilen kann, weitgehend zutreffend nachgestaltet. Zumindest dürfte die für die späteren Vorbildserien gelten. Bei den ersten Vorbildserien besaß der Längsträger der Drehgestelle eine Biegung nach oben. Ein Indusi-Magnet wurde jedoch dem Modell nie spendiert, dafür bekam die Neuauflage immerhin einen NEM-Schacht. Von unten sind bei der Neuauflage auch kleine Detailänderungen zu erkennen.

Noch ein kleiner Hinweis zum Gewicht (je nach Größe des Gewichtsblocks):

Erstauflage Triebwagen: Ca. 300 - 315 Gramm
Erstauflage Steuerwagen: Ca. 160 Gramm
Neuauflage Triebwagen: Ca. 310 - 325 Gramm
Neuauflage Steuerwagen: Ca. 155 Gramm

Von innen

Die Geschichte des Innenlebens ist schnell erzählt. Hier gab es nämlich keine konstruktiven Veränderungen. Bei einigen bewährten Modellen stellte Lima ja das Antriebskonzept um und ersetzte den Rundmotor, der nur auf ein Drehgestell wirkte, durch einen Mittelmotor mit Kardanantrieb. Wie in der Modellgeschichte beschrieben, war dies auch beim 515 geplant, wurde dann aber fallen gelassen. So blieb das Konzept unverändert.

Zum Öffnen einfach auf der Unterseite die beiden deutlich sichtbaren Schrauben herausdrehen und das Gehäuse vom Rahmen abnehmen.

Der komplette Rahmen ist aus Plastik und in der Bodengruppe wurde ein Gewicht eingelegt. Auf einem Drehgestell sitzt der Rundmotor und treibt dort beide Achsen an. Das andere Drehgestell dient nur zur (einseitigen) Stromabnahme. Das ist auch das Problem, dass von beiden Drehgestellen die Stromabnahme nur einseitig erfolgt. Das hätte man zumindest bei der Neuauflage besser lösen können und müssen.

Die Beleuchtung blieb ebenfalls rudimentär. Eine Glühbirne je Stirnfront und dazu zwei Dioden, dann klappt das mit dem fahrtrichtungsabhängigen Lichtwechsel in weiß.

Die Inneneinrichtung ist einfach, aber ganz gut gelungen. Mit etwas Farbe kann man die noch weiter verbessern. Während die Inneneinrichtung zuerst in weiß gehalten war, wurde diese später in braunem Plastik gespritzt. Bei der Neuauflage wurde ein zusätzliches Plastikteil mit Sitzen über das antriebslose Drehgestell gesetzt, was bei der Erstserie noch fehlte. Auch ein Führerstand wurde ergänzt.

Damit dürfte das Wesentliche zum Innenleben schon gesagt sein. Es ist einfach und war beim Erscheinen der Neuauflage schon überholt, aber ein 515 soll ja kein Rangiermeister sein, sondern im Nahverkehr über die Anlage fahren und dafür genügt der Antrieb eigentlich.

Innenleben des 515 590-8 (Erstauflage)

Innenleben (jetzt braun) des 515 505-6 (Erstauflage)

Innenleben (mit Führerstand und erweitert über Laufdrehgestell) des 515 501-5 (Neuauflage)

Antriebsdrehgestell

Gewichtsblock

Zum Abschluss

Ja und dann machte mich Georg aus dem Forum Alte Modellbahnen noch auf ein kleines Beschriftungsdetail aufmerksam, das mir bei der Suche nach BD, BW, Rev. usw. entgangen war. Bei allen Modellen der Erstauflage wurde doch von Lima tatsächlich ein Reizgerät in das Modell eingebaut. Das ist eben der besondere Reiz von alten Lima Modellen.

Führerstandseinrichtung

“Lichtwechselelektronik”, hier in der frühen Diodenausführung

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