Das Vorbild erlebte natürlich in den vielen Jahren der Beschaffung auch einige Änderungen. Hinzu kamen Veränderungen während der Einsatzzeit, unterschiedliche Beschriftungen und damit entstand eine Vielzahl von unterschiedlichen Versionen. Wenn man also eine exakte 144er nachbilden will, muss man sich mit Fotos des genauen Vorbilds beschäftigen. Ich kann hier nicht auf alle Details eingehen, aber ein paar grundsätzliche Feststellungen kann ich treffen und diese dann auch bei den Modellen überprüfen. Eine Sache vorneweg: Bei all den mir vorliegenden Roco Modellen wurde kein Beschriftungsfehler der Führerstandsnummern gemacht. Die Seite, bei der auf dem Dach der Hauptschalter platziert ist, ist die Führerstandsseite 1 und das stimmt bei allen Modellen, die ich kenne. Ich verwende hier wegen der Übersichtlichkeit den Begriff “144”, auch wenn mir klar ist, dass es in vielen Fällen “E44” heißen müsste (bis 1967/68). |
Stromabnehmer und Dachstege |
Vorbild: Die 144 002 bis 144 111 waren ab Werk mit Stromabnehmern vom Typ SBS 10 ausgerüstet. Erkennbar an den querliegenden Reihenisolatoren und der waagrechten Verbindungsstange im unteren Bereich der Oberschere. Ab der 144 112 kam die Bauart SBS 39 zum Einsatz, erkennbar an der diagonalen Verstrebung der Oberschere und den längsliegenden Isolatoren. Aufgrund der Stromabnehmer SBS 39 wurden aus Unfallverhütungsgründen auch die Dachlaufstege verkürzt und endeten bereits auf der Höhe des inneren Gelenks der Stromabnehmer, also bereits vor den Führerstandstüren. Später erhielten auch einige Lokomotiven der Betriebsnummern 144 002 bis 144 111 die Stromabnehmer SBS 39, dabei wurden aber nicht in allen Fällen auch die Dachlaufstege verkürzt. Bei den mit der elektrischen Widerstandsbremse ausgerüsteten 144 sorgten die Ablufttürme zudem dafür, dass die Stromabnehmer etwas weiter nach außen versetzt wurden und die Dachüberhänge vergrößert wurden. |
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SBS 10 auf der Roco 144 093 mit den langen Dachlaufstegen. |
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Hauptschalter R618 (hoch) auf der 144 093 |
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Hauptschalter auf der 144 021 |
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Dachleitung und Widerstandsbremse |
Vorbild: Die Dachleitungen verliefen in der Regel auf der linken Lokseite zwischen den beiden Stromabnehmern. Eine Ausnahme waren hier jedoch die Lokomotiven, die mit einer Widerstandsbremse ausgerüstet worden waren. Dies waren die 144 152 bis 144 183. Diese Lokomotiven besaßen zwei Abluftkamine auf dem Dach und zwar auf der linken Lokseite. Daher musste die Dachleitung auf die rechte Lokseite verlegt werden. Bei einem Teil dieser Loks blieb die Widerstandsbremse in Betrieb und sie wurden als Baureihe 145 (zuvor E44W) bezeichnet, aber auch die 144er, bei denen die Widerstandsbremse nicht mehr in Betrieb war, behielten die Abluftkamine und damit die veränderte Dachleitung. Bei diesen Lokomotiven war auch der mittige Dachaufbau leicht verändert und besaß abgeschrägte Flächen zu den Lokenden hin. |
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Der Dachbereich der 144 025 |
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Klappen auf dem Vorbau |
Vorbild: Bei der 144 befand sich im Vorbau vor dem Führerstand 1 der Kompressor. Daher war dort auf der rechten Lokseite auch die Kühlschlange montiert. Um einen leichteren Zugang zum Gerät zu haben, wurden auf diesem Vorbau 2 Klappen montiert. Unter dem Vorbau der Führerstandsseite 2 war der Hauptluftbehälter, daher waren dort keine Zugangsklappen notwendig. Eine Ausnahme war dabei die 144 188, ein Umbau aus einer Höllental E244. Diese hatte, warum auch immer, auf beiden Vorbauten je zwei Klappen erhalten. Außerdem haben wohl fast alle 144 der ersten Serienbestellung (144 002 bis 144 021) und die 133 189 keine Klappen auf den Vorbauten erhalten (bei der 144 020 aber doch vorhanden, evtl. nachgerüstet). |
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Die Klappen (nicht korrekt) auf der Seite des Führerstands 2, hier bei der 144 025, 144 085 und 144 164. |
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