Die schweizerischen Bundesbahnen waren schon immer ein Gebiet, auf dem sich die Modellbahnhersteller gerne betätigten. Schließlich war die Schweiz sozusagen “um die Ecke” (wenn man im Süden Deutschlands wohnte). Das Stromsystem war auch identisch und zudem waren die Vorbilder durchaus beeindruckend.

So wurde das Krokodil nicht nur beim Vorbild, sondern auch im Modell eine Legende. Aber auch die Ae 6/6 oder die Re 4/4 fanden im MaĂźstab 1/87 schon frĂĽh ihre Abnehmer bei den Modellbahnern.

Lima SBB Ae 3/6´

Geschichte

Auch der Hersteller Lima aus Italien blickte gerne in den Norden und schuf mehrere einfache Modelle nach Schweizer Vorbildern, die aber immer das Vorbild sehr gut trafen und viele Modellbahner erfreuten. Eines dieser Modelle war auch die Ae 3/6´, welche im Katalog von 1978/1979 als Neuheit präsentiert wurde. Noch war die Abbildung eine einfache Zeichnung, ließ aber schon erahnen, dass hier durchaus ein “Modell” entstehen sollte, welches dem Vorbild entsprach. Auch im Katalog 1979/1980 (International Collection) war die Präsentation identisch

In der International Collection von 1980 war dann diese Zeichnung durch ein erstes Modellfoto ersetzt worden. Deutlich waren eine Vielzahl von Details zu erkennen und eine sehr zutreffende Darstellung des Buchli-Antriebs des Vorbilds. Dazu kamen durchbrochene Auftritte und freistehende Lampen, nur die Standardstromabnehmer von Lima wirkten nicht ganz so passend.

Im Katalog 1980/1981 wurde bei der 208117 nun auch der Text etwas ergänzt: “ SBB Mehrzweck-Lokomotive Ae 3/6´ Serie 10677-10714 - LüP 165mm”.

Dann tauchte in meiner Katalogsammlung ein Prospekt aus dem Jahr 1981 auf, welches zudem den Aufdruck “ABM” trug. ABM bedeutete Au Bon Marché und dies war eine Handelskette in der Schweiz. Auf dem Titelbild war die Ae 3/6´ in voller Schönheit mit einem Güterzug zu sehen. Viel interessanter war aber innen im Prospekt die Abbildung der Ae 3/6´ in der ursprünglichen brauen Farbgebung, dies sogar bereits als Modellfoto. Mit der Bestellnummer 208118LG wurde hier die Farbgebung der 30er Jahre angekündigt.

Im Katalog von 1981/1982 war dann nach wie vor nur die grĂĽner Version zu sehen. Vielleicht wurde die braune Variante zuerst nur in der Schweiz auf den Markt gebracht. der Verkaufspreis lag damals ĂĽbrigens bei ca. 70,-- DM (also ca. 35,-- EUR).

Erst bei den Neuheiten 1982 wurde die braune Version dann auch “international” eingeführt.

Jetzt kommen wir zu dem Jahr 1982/1983, in dem bei den Zugpackungen “Golden Series” die Ae 3/6´ erneut zu finden war. Nämlich unter der Bestellnummer 149739 mit einem Güterzug. Dieser bestand aus einem Kesselwagen, zwei gedeckten Güterwagen und einem Rungenwagen. Die Lok trug nun einen funktionsfähigen Stromabnehmer auf dem Dach, was man auch an dem Buchstaben “P” in der Bestellnummer erkennen konnte.

Im Katalog aus diesem Jahr waren wieder beide Versionen (grĂĽn und braun) im Programm, dabei war die braune AusfĂĽhrung weiter als Neuheit gekennzeichnet.

Auch 1983 und 1983/1984 gab es keine Veränderung. Als Verkaufspreis aus dieser Zeit hatte ich mir 64,-- DM (ca. 32,-- EUR) vermerkt.

Der Katalog von 1984/1985 zeigte u. a. auch eine veränderte Präsentation der grünen Ae 3/6´. So wurde diese nun deutlich attraktiver gezeigt, dazu gab es sogar einen Detailausschnitt aus dem Frontbereich.

Auf diesem Bild war auch gut die fein gestaltete Dachleitung zu erkennen.

Der Katalog von 1985/1986 wurde komplett neu gestaltet. Die Bilder der Modelle wurden größer und die Informationen zum Modell und zum Vorbild wurden erweitert: “Bei der Baureihe Ae 3/6´ handelt es sich um die älteste Lokomotiven der Schweizerischen Bundesbahnen, die noch täglich im Einsatz stehen. Die Lokomotiven mit drei Treibachsen leisten 2120 PS mit einer Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h. 1921 bei der Einführung des elektrischen Betriebs für Schnellzüge beschafft, sind sie heute noch auf Nebenstrecken an Personen- und Güterzügen unterwegs. Antrieb auf 2 Achsen, Länge über Puffer 165mm”. Es fiel auch auf, dass die Isolatorenbrücke der verwendeten Stromabnehmer nun nicht mehr schwarz sondern hellgrau war. Dies deutete auf die funktionierende Stromabnahme aus der Oberleitung hin.

Im Katalog von 1986/1987 wurde lediglich noch der Vermerk “Supertraktion” für die Antriebstechnik ergänzt. Im Katalog von 1988/1989 war die braune Ausführung verschwunden. Im Jahr 1990 endete auch die Karriere der grünen Version, denn 1991 war auch sie nicht mehr im Katalog zu finden.

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