Von außen

Das Gehäuse besteht aus Kunststoff und sitzt auf einem Kunststoffrahmen, der hier aber nicht nur einfach unter dem Gehäuse verschwindet, sondern den Antriebsbereich, also den einseitigen Buchli-Antrieb und auf der anderen Seite Kühlleitungen beinhaltet.

Das Gehäuse ist dem Vorbild gut nachgebildet und zeigt die beiden unterschiedlichen Lokseiten mit ihren Details. So sind auf der Seite des Buchli-Antriebs die vier Maschinenraumfenster zu finden. Das Vorbild hat auch nur hier einen Gang durch die Lok. Die andere Seite zeigt Lüftungsgitter und Klappen. Das Vorbild wird damit getroffen und die Gravuren sind fein ausgeführt und zahlreiche Nietreihen und erhabene Schilder vervollständigen die Optik. Vorbildgerecht sind die jeweils rechten Türen des Führerstands verschlossen, haben also keine Türgriffe und Aufstiegsleitern. Der Zutritt erfolgte über die linke Führerstandstüre in der Gehäuseschräge. Beim Vorbild wurden die Türen Mitte der 1940er Jahre wegen der Zugluft im Führerstand verschlossen. Ob damit eine braune Ae 3/6´ mit verschlossener Türe stimmig ist, kann man sich fragen, es soll aber noch bis Mitte der 1950er Jahre braune Lackierungen bei dieser Baureihe gegeben haben.

Lima SBB Ae 3/6´

Details

Hier geht es jetzt um die Details, die uns die Lima Ae 3/6´ bietet. Das sind nun nicht so viele, aber trotzdem ist es beachtenswert, was Lima hier auf die Räder gestellt hat. Also schauen wir uns das Modell einfach einmal an. Natürlich wie immer ohne Garantie auf Vollständigkeit und weitere Hinweise nehme ich immer gerne auf.

Nun gibt es aber auch ein paar Dinge an dem Modell, die stören. So sind alle Fenster nur hinterlegt, was den optischen Eindruck schmälert. Außerdem wurden von Lima unpassende kleine und kurze Puffer verwendet. Auf dem Foto oben sieht man diese an der braunen Version, während beim grünen Modell diese durch Federpuffer ersetzt wurden. Auch die Stromabnehmer waren nur die üblichen Lima Standardbauteile, die damals bei fast jeder E-Lok verwendet wurden (siehe ebenfalls an der braunen Lok im Foto oben). Positiv wirken die kleinen freistehenden Laternen auf der Pufferbohle, beleuchtet sind diese aber nicht. Die Trittstufen und angesetzten Metallgriffstangen an den Aufstiegen, wie auch die freistehende Griffstange auf den Vorbauten sind weitere kleine Details, welche dem Modell richtig gut tun.

Hier die beiden unterschiedlichen Seiten des Modells.

Hier sieht man an der linken Frontseite den Aufstieg, die Metallgriffstangen und die Griffstange auf dem Vorbau. zu erkennen sind ebenfalls die extra angesetzten Bremsen an den Treibrädern.

Auf dem Foto unten nochmals der Buchli-Antrieb in Großaufnahme.

Die Lackierung der Lok ist sauber ausgeführt und die verwendeten Farbtöne für grün und braun sind stimmig. Die Beschriftungen, welche aufgedruckt wurden, sind nicht sehr umfangreich, aber ein Blick auf das Vorbild zeigt, dass auch dort keine Romane standen. So sind die Beschriftungen weitgehend vollständig ausgeführt. Allerdings sind sie nicht sehr konturenscharf und daher nur schwer zu entziffern. Selbst mit der Lupe ist es ein Ratespiel, was da denn nun stehen könnte, wenn es an die kleinen Zahlen geht. Gut wirkt bei der braunen Version, dass die Beschriftungen auf schwarzen Grund der Schilder gedruckt wurden.

Die Ae 3/6´ war eines der ersten E-Lokmodelle von Lima, bei dem die Dachleitungen fein und überzeugend ausgeführt worden waren. Bei älteren Modellen waren diese entweder gleich angegossen oder die Leitungen erinnerten an durchhängende Wäscheleinen. Hier überraschte die Ae 3/6´ richtig, denn da waren feine grüne Isolatoren und darauf saß eine noch feinere rote Dachleitung. Fast schon verblüffend ist dann beim genauen Hinsehen, wie dies umgesetzt wurde. Klar, die Dachleitung besteht aus einem roten Spritzgussteil, wobei diese nicht in alle Isolatoren eigesteckt ist. Dadurch ist die Leitung flexibler und weniger bruchgefährdet. Die Überraschung ist für mich aber die Gestaltung der Isolatoren. Wer jetzt denkt, dass diese einzeln in die Löcher im Dach eingesetzt wurden, der irrt. Lima hatte hier einen geradezu verblüffend einfachen Weg gewählt, der aber überzeugt und der mir bisher noch von keinem anderen Modell bekannt ist (klar ich weiß nicht alles, aber das war mir jetzt nach vielen Jahren Modellbahnwahn echt neu). Alle Isolatoren sitzen nämlich auf einer grünen Kunststoffplatte, die ein einziges Gussteil ist und dann einfach von innen an das Dach geklebt wurde, so dass die Isolatoren alle durch ihre Löcher nach oben schauen. Leider fiel dann der Bereich des Hauptschalters ziemlich ab, aber man freute sich dann einfach an dem was man hatte und das war bei Lima ein deutlicher Schritt zu mehr Modellbahn..

Von innen

Jetzt blicken wir aber auch noch in die Ae 3/6´ hinein. Das Gehäuse sitzt auf dem Kunststoffrahmen und wird mit zwei Schrauben fixiert. Diese erreicht man von der Unterseite, wenn man die Vorläufer zur Seite schiebt. Jetzt sind da aber an jedem Lokende an der Unterseite gleich vier Schrauben vorhanden. Da bleiben wir aber entspannt. Die vorderen Schrauben sind die Kontakte zu den Glühbirnen in den Vorbauten. Die bleiben drin, außer man möchte ein defektes Birnchen austauschen, dann ist das der richtige Weg. Die beiden Schrauben zur Lokmitte hin, halten die Vorläufer am Fahrgestell. Die kann man rausdrehen, muss man aber nicht. Die zweite Schraube von vorne ist die Lösung (die mit dem größten Schraubenkopf), denn diese greift durch die inneren Gussblöcke, welche dadurch fixiert werden, in das Gehäuseoberteil. Sind die herausgedreht, kann das Oberteil ohne weitere Kniffe abgenommen werden. Die anderen beiden kleineren Schrauben (sozusagen die dritten von vorne) halten den Antriebsblock im Rahmen, werden also nur dann entfernt, wenn man den Motor ausbauen und reinigen will.

Der Limarundmotor (G-Motor) sitzt in der Mitte des Rahmens und treibt über Zahnräder die beiden äußeren Antriebsachsen an. Die mittlere Achse ist nicht angetrieben und hat auch keine Stromabnahmefunktion. Auch die erfolgt nur von den beiden äußeren Achsen. Auf der Seite der Motorkohlen mit zwei Schleifern von der Radrückseite, sowie von den Achsen. Das ist eine sehr magere Basis und da wundert es nicht, wenn die Lok immer mal wieder hängen bleibt. Der Bastler findet hier mit der Einbeziehung der Vorläufer ein Betätigungsfeld.

Damit dieses überwiegend aus Kunststoff bestehende Modell überhaupt ein wenig Gewicht und damit Traktion erhält, wurden zwei massive Metallgewichte links und rechts vom Motor eingebaut. damit kommt das Modell auf ein Gewicht von ca. 315 Gramm, dabei entfallen allein ca. 190 Gramm auf die beiden Blöcke.

Auf dem Foto oben sieht man von unten das geöffnete Fahrgestell mit der Stromabnahme von den äußeren Achsen. Auf dem Foto rechts die Räder mit der Bremsanlage.

Die Beleuchtung besteht aus zwei Glühbirnen, die in den Vorbauten sitzen, von unten zugänglich sind und in Fahrtrichtung wechseln. Da die beiden kleinen Lampen auf der Pufferbohle aber nicht beleuchtet sind, sorgt also nur die obere Lampe zwischen den Frontfenstern für Licht. Dafür erstrahlt aber auch der ganze Innenraum, was man aber mit ein paar Kartonstreifen oder Isolierband schnell verbessern kann. Auf der anderen Seite konnten so die beiden kleinen Lampen auf der Pufferbohle schön ausgeführt werden und wirken fein und nicht klobig. Wie heißt es - einen Tod muss man sterben.

Man sieht auf dem Foto auch, dass die Vorbauten einzelne Spritzgussteile sind, die an das Gehäuse geklebt wurden. Ebenso sind die nur hinterlegten Fenster gut zu erkennen.

Nur für den Fall, dass man eine braune und eine grüne Ae 3/6´ gleichzeitig zerlegt hatte der Hinweis, dass das braune Gehäuse auf den schwarzen Rahmen gehört und das grüne Gehäuse auf den grauen Rahmen.

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