Lima ÖBB 2050
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Lima ÖBB 2050

Geschichte

Hier kommen wir nun zur Modellgeschichte der Lima ÖBB 2050 in meinem kleinen Modellbahnwahn. Immerhin war das Modell fast 20 Jahre im Programm, wenn auch davon die letzten 10 Jahre mit den Problemen von Lima, der Übernahme durch Rivarossi, dann Hornby eher wenig spektakulär waren. Dafür waren die ersten 10 Jahre mit einer fast schon wieder unüberschaubarer Vielzahl von Varianten in kurzer Zeit um so interessanter.

Bevor wir aber in die Limageschichte starten, blicken wir kurz auf den “Vorgänger” der Firma Kleinbahn. Schließlich wurde die ÖBB 2050 in Großserie bereits Mitte der 1960er Jahre hergestellt und blieb damit fast 30 Jahre das einzige Modell dieser Diesellok auf dem Markt (oder gab es noch irgendwelche Kleinserien, die ich nicht kenne?). Das erste Erscheinen konnte ich im Katalog von 1965/1966 feststellen, in dem die 2050 unter „Neue Modelle der Kleinbahn“ angekündigt wurde. Auf dem Titel der Preisliste Nr. 23 von 1966 wurde das Modell dann formatfüllend als grüne 2050.12 gezeigt.

Später ca. 1970/71 gab es die Lok dann zusätzlich in rot (orange), ebenfalls als 2050.12 beschriftet, da es sich um eine erhabene Beschriftung handelte. In der Folge kamen noch weitere Betriebsnummern und das Modell wird noch immer im Programm gehalten (Stand: 2020 laut Homepage von Kleinbahn).

Wenn man auf das Erscheinungsdatum blickt, stellt man fest, dass die Lok wirklich gut gestaltet war und das Vorbild gut wiedergab. Sie war leicht verkürzt, aber das war damals ja mehr die Regel als die Ausnahme. Noch heute schwören Modellbahner auf die gute Kleinbahn 2050, unterziehen sie technischen und optischen Überarbeitungen, auch wenn da sicher etwas Nostalgie dabei ist.

Aber kommen wir zurück zur Modellgeschichte der Lima ÖBB 2050, schließlich steht genau das ja in der Überschrift. Die Lima ÖBB 2050 tauchte das erste Mal bei den Neuheiten 1993 auf. Zwar waren es ausschließlich Vorbildfotos, die gezeigt wurden, aber dafür wurden gleich 6 unterschiedliche Ausführungen der österreichischen Diesellok angekündigt. Wenn schon, denn schon und der ÖBB-Freund konnte sich gleich überlegen, wie er diese kommenden Ausgaben seiner besseren Hälfte erklären sollte. Im Einzelnen wurden angekündigt:

208323L - 2050 012 verkehrsrot, Dach/Rahmen umbragrau, Zierstreifen elfenbein

208324L - 2050 006-2 blutorange, Dach/Rahmen umbragrau, Zierstreifen elfenbein

208325L - 2050 009-6 blutorange, Dach elfenbein, Rahmen schwarz, 2 Zierstreifen elfenbein, Zierspitz

208326L - 2050 013-8 blutorange, Dach elfenbein, Rahmen schwarz, 2 Zierstreifen elfenbein, Zierspitz, verschmutzt

208327L - 2050.09 grün, Dach silber, Rahmen hellgrau, 2 Zierstreifen weiß, Zierspitz, Flügelrad

208279L - 2050.18 grün, Dach silber, Rahmen hellgrau, 2 Zierstreifen weiß, Zierspitz, Flügelrad, verschmutzt

Die Modelle waren alle mit dem Symbol für den Mittelmotor und einen Doppelkardanantrieb versehen und eine Länge von 204mm wurde angegeben. Da das Vorbild eine Länge von 17.740 mm über Puffer besaß, war ein in der Länge exakt maßstäbliches Modell zu erwarten im Vergleich zu dem verkürzten Modell von Kleinbahn. Ebenso konnte man sich auf eine moderne Technik mit Allachsantrieb einstellen, wie er inzwischen bei Lima in fast allen neuen Modelle verbaut wurde.

Im Neuheitenkatalog von 1994 ging es mit der Ankündigung von Modellen der ÖBB 2050 unverändert weiter, ja, es steigerte sich sogar noch und es wurden gleich 7 weitere Modelle der 2050 angekündigt. Auch hier gab es aber wieder nur Vorbildfotos. Daher kann man vermuten, dass die Ankündigungen aus 1993 bisher nicht erschienen waren.

208428L - 2050 002-1 grün, Museumslok, Aufbau für Zugheizung, Dach alu, Flügelrad

208429L - 2050.02 grün, Paradeausführung, Aufbau für Zugheizung

208430L - 2050.15 blutorange, Dach alu, Rahmen schwarz, 2 Zierlinien elfenbein, Zierspitz, Flügelrad, Front mit Nummer auf rotem Schild

208431L - 2050.05 blutorange, Dach elfenbein, 2 Zierlinien elfenbein, Pflatsch

208432L - 2050 001-3 blutorange, Dach/Rahmen umbragrau, 2 Zierlinien elfenbein, Pflatsch

208433L - 2050 006-2 verkehrsrot, Dach/Rahmen umbragrau, 1 Zierstreifen elfenbein, Pflatsch, Betriebsnummer an der Front auf dem Lokkasten statt auf dem Rahmen

208442L - 2050 005-4 verkehrsrot, Dach/Rahmen umbragrau, 1 Zierstreifen elfenbein, Pflatsch, Betriebsnummer an der Front auf dem Rahmen

Der Hauptkatalog von 1994 zeigte nun nicht nur ausschließlich Vorbildfotos sondern es waren bereits einige Modelle mit Modellfotos zu sehen. Dabei handelte es sich um die Neuheitenloks von 1993. Die Ankündigungen für 1994 waren dagegen noch nicht im Hauptkatalog. Im einzelnen wurden gezeigt:

208323L - 2050 012 verkehrsrot (Vorbild)

208324L - 2050 006-2 blutorange (Vorbild)

208325L - 2050 009-6 blutorange

208326L - 2050 013-8 blutorange

208327L - 2050.09 grün

208279L - 2050.18 grün

Die erste Erwähnung der Lima ÖBB 2050 in der Fachpresse habe ich dann im Eisenbahn-Magazin 1/1994 gefunden. Hier allerdings aber schon mit einem Modellfoto, so dass die ersten Modell tatsächlich noch 1993 erschienen sein müssen. Ich zitiere daher das EM, wie dort damals die 2050 gesehen wurde (in der damaligen Rechtschreibung): “Gleich in zwei Varianten bringt Lima die österreichische Diesellokomotive 2050 im Maßstab 1:87 auf den Markt. Alle wesentlichen Details gibt das Modell in ausgezeichneter Qualität wieder. Bemerkenswert sind die feinen Lüftergitter, fein gestaltete Drehgestelle mit enganliegenden Bremsbacken sowie die mustergültig paßgenau eingesetzten Eckfenster. Nach den ersten Fahrversuchen sind dem Modell ausgezeichnete Fahreigenschaften zu bescheinigen. Leiser, absolut taumelfreier Lauf, guter Regelbereich sowie ein sehr guter Auslauf zeichnen diese Neuheit aus. Nicht zuletzt auf den Verzicht auf Haftreifen ist die zuverlässige Stromabnahme sowie der taumelfreie Lauf zurückzuführen. Rüstet man die 2050 mit den mitgelieferten Zurüstteilen auf, steht dem Modellbahner sowohl in optischer als auch in fahrtechnischer Hinsicht eine ausgezeichnete Diesellokomotive zur Verfügung.”.

Aber hallo, in dieser ersten Bewertung kann man wirklich keine Kritik finden. Welche beiden Ausführungen jedoch zuerst erschienen sind (wenn es wirklich nur zwei waren), kann ich aufgrund der Abbildung mit der 2050 013-8 beantworten, die andere ist mir nicht bekannt.

Bereits 1994/1995 gab es einen weiteren Hauptkatalog von Lima. Obwohl bisher ja schon 13 Ausführungen angekündigt worden waren und (zum Teil?) erschienen sind, fand man im Katalog jedoch nur 10 davon, aber alle mit Modellfotos, auf denen man die Unterschiede gut erkennen konnte. Die Bestellnummern wurden nun ohne das „L“ für Luci/Licht genannt. Es handelte sich dabei um die folgenden Ausführungen:

208324 - 2050 006-2 blutorange.  Das abgebildete Modell trug jedoch die Betriebsnummer 2050 007-0. Das war konsequent, da die 2050 006-9 ja bereits unter der Bestellnummer 208433 angekündigt worden war.

208325 - 2050 009-6 blutorange

208326 - 2050 013-8 blutorange

208428 - 2050 002-1 grün, Museumsausführung

208429 - 2050.02 grün, Paradeausführung

208430 - 2050.15 blutorange

208431 - 2050.05 blutorange

208432 - 2050 001-3 blutorange

208433 - 2050 006-2 verkehrsrot

208442 - 2050 005-4 verkehrsrot

Damit waren folgende Modelle nicht im Katalog 1994/1995 zu finden:

208323L 2050 012 verkehrsrot 2003- Pflatsch

208327L 2050.09 grün 2003- Flügelrad

208279L 2050.18 grün 2003- Flügelrad

Die beiden grünen Modell waren aber im Katalog bereits mit Modellfotos abgebildet worden im Gegensatz zu der 2050 012 in verkehrsrot.

Bei den Neuheiten 1995 gab es keine neuen 2050er der ÖBB und im Hauptkatalog 1995/1996 war das gezeigte Angebot auf nun 8 Modelle geschrumpft. Es handelte sich dabei um:

208324 - 2050 007-0 blutorange, Jetzt auch als 007 beschrieben

208428 - 2050 002-1 grün, Museumsausführung

208429 - 2050.02 grün, Paradeausführung

208430 - 2050.15 blutorange

208431 - 2050.05 blutorange

208432 - 2050 001-3 blutorange

208433 - 2050 006-2 verkehrsrot

208442 - 2050 005-4 verkehrsrot

Damit waren aus dem Katalog verschwunden die 208325 - 2050 009-6 blutorange und die 208326 - 2050 013-8 blutorange.

Im Katalog von 1997/1998 waren nur noch die beiden grünen Versionen in der Museumsausführung und in der Paradeausführung zu finden.

Auch bei den Neuheiten 1996 war keine weitere 2050 zu finden. Dafür gab es das Modell natürlich wieder im Hauptkatalog 1996/1997. Jetzt wurden aber lediglich noch drei Modelle gezeigt:

208428 2050 002-1 grün, Museumsausführung

208429 2050.02 grün, Paradeausführung

208433 2050 006-2 verkehrsrot

Alle anderen Modelle waren damit sehr schnell wieder aus dem Katalog und damit aus dem Programm  verschwunden.

Jedoch besann sich Lima offensichtlich erneut der ÖBB 2050 und kündigte im Neuheitenprospekt von 1999 zwei neue Versionen an. So waren dies die

208640 - 2050.01 grün, Dach silber, Rahmen hellgrau, 2 Zierstreifen weiß, Zierspitz, Flügelrad und die

208641 - 2050.02 blutorange, Dach elfenbein, Rahmen umbra, 2 Zierlinien elfenbein, Zierspitz, Pflatsch, kein Dachaufbau.

Der Hauptkatalog von 1999 zeigte weiterhin die beiden grünen 2050er.

Während im Neuheitenkatalog von 2000 keine weitere 2050 zu finden war, zeigte jedoch der Neuheitenkatalog 2000/2001 wieder Zugänge. Es waren jedoch die beiden 2050, welche bereits 1999 angekündigt worden waren. Auch der Hinweis auf die Neuheiten von 1999 war angebracht worden.

Die Modellfotos hatten sich jedoch verändert. Bei der grünen 2050 waren die Lüfter jetzt silber und bei der blutorangen 2050 waren die übereinanderliegenden Lüfter in Kastenfarbe und der Dachaufbau war nun zu erkennen.

Bei den Neuheiten 2001 (ja, auch das Prospekt gab es) war überhaupt kein Modell aus Österreich dabei. Dafür waren im großen Hauptkatalog von 2001 erneut die beiden Modelle von 1999 zu sehen.

In der Folge ging Lima zuerst unter und dann zu Rivarossi und das ging dann auch nicht gut und schließlich fand man sich zusammen mit anderen Firmen im Hornby Konzern wieder. Nach der Übernahme durch Rivarossi tauchten viele Limamodelle dort wieder auf. So z. B. die ÖBB 1042, DB 110.0, DB 152, FS E444 und andere, jedoch nicht die ÖBB 2050, soweit ich dies recherchieren konnte. Aber im Hornby International Katalog von 2007, der die ganzen Marken vereinte, war wieder eine ÖBB 2050 zu sehen. Unter der Bestellnummer HR 2041 war als Neuheit 2007 die 2050.01 in grün abgebildet. Hier wurde eine 8-polige Schnittstelle angegeben (Scan 21).

Dabei dürfte es sich um eine technisch überarbeitete Lima 208640 gehandelt haben, die nun unter dem Namen Rivarossi wieder angeboten wurde. Auch die Abbildung war zu der letzten im Limakatalog identisch.

Der Hornbykatalog von 2008 dagegen zeigte nun ein verändertes Modellbild und die grüne Lok trug nun unter der identischen Bestellnummer HR 2041 die Betriebsnummer 2050.04. Es fehlte auch bei der Betriebsnummer korrekt der Dachaufbau der Zugheizung. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass bei Hornby nie die HR 2041 als 2050.02 erschienen ist.

Ab 2009 wurde der gemeinsame Katalog wieder aufgegeben und es erschienen wieder Kataloge von Jouef, Electrotren, Arnold und auch Rivarossi. Im Rivarossikatalog von 2009 war weiterhin die 2050.04 unter der Bestellnummer HR 2041 enthalten. Auch das Modellfoto war übernommen wurden, nur die Seitengestaltung verändert. Auch im Katalog von 2010 blieb dies unverändert.

Im Rivarossikatalog 2011 gab es als Neuheit unter der Bestellnummer HR 2336 eine 2050 008-8 in „rotfarbener Farbgebung (Jaffa-Design)“ mit Dach und Rahmen in umbragrau, einer Zierlinie in weiß und dem Pflatsch. Allerdings dürfte hier die Angabe der Farbgebung „jaffa“ nicht zutreffend gewesen sein, das Modell erschien in verkehrsrot. Die grüne 2050 war dagegen verschwunden.

Das Modell war auch im Katalog von 2012 zu finden und dort jetzt mit „roter Farbgebung“ bezeichnet. Im Katalog von 2013 war jedoch die letzte ÖBB 2050 verschwunden.

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© bahnwahn 2020 - jetzt

Ich hätte eigentlich erwartet, dass in den Jahren nach dem Verschwinden aus dem Katalog von Rivarossi sich ein anderer Hersteller der 2050 annimmt. Vielleicht Roco, vielleicht Piko. Aber es blieb ruhig, bis Hornby unter dem Namen Rivarossi selber die 2050 wieder auflegte.

So wurden als Neuheiten für 2021 drei Modelle angekündigt, die alle eine 21-polige Schnittstelle besitzen sollten:

2050 in blutorange mit Zierspitz und Pflatsch der Epoche IV/V (HR2816 / HR2816S (Digital und Sound)). Im Katalog war die Betriebsnummer 2050.08 zu sehen.

2050 in verkehrsrot mit Pflatsch der Epoche IV/V (HR 2818 / HR2818S (Digital und Sound)). Im Katalog war die Betriebsnummer 2050 005-4 zu sehen.

2050.002 in tannengrün mit Zierspitz, Flügelrad und Dachaufbau (HR2851 / HR2851S (Digital und Sound)). Im Katalog als 2050.02 abgebildet.

Möglicherweise war diese Neuauflage 2021 (es war ja “nur” eine Ankündigung) auch dem geschuldet, dass nun auch die Firma Jägerndorfer bei ihren Neuheiten 2021 die 2050 als Neukonstruktion angekündigt hatte. Wie auch immer, man könnte dann die Auswahl haben. Wir werden es sehen.