Lima ÖBB 2050
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Lima ÖBB 2050

Details

Kommen wir zu den Details und Besonderheiten, welche die Lima ÖBB 2050 zu bieten hat. Das Modell hat während des ganzen Produktionszeitraums nur sehr wenig Änderungen erfahren. Das lag sicher daran, dass es ein gelungenes Modell war, aber vielleicht auch daran, dass es auf dem Modellbahnmarkt praktisch ohne Konkurrenz war. Auch die Nachfrage war vermutlich nicht so groß wie bei Modellen von Vorbildern, die in ganz Österreich unterwegs waren oder auch über die Grenzen hinaus.

Wie immer keinerlei Garantie auf Vollständigkeit, ich kann immer etwas übersehen oder mich täuschen, daher sind Hinweise immer willkommen.

Die 2050 von außen

Dachaufbau

Die Lima ÖBB 2050 ist ein schön gestaltetes, lackiertes und bedrucktes Modell. Die Vielfalt beim Vorbild, gerade was Farbgebung und Bedruckung angeht, wurde auch von Lima wiedergegeben. Hinsichtlich der Formgebung sind die Unterschiede jedoch deutlich geringer. Der auffälligste Unterschied ist dabei der Dachaufbau, den beim Vorbild nur die 2050.02 für die Zugheizung erhalten hatte. Diesen hat Lima bei den entsprechenden Modellen nachgebildet.

Das Gehäuse und der Rahmen blieben ansonsten über den Produktionszeitraum unverändert. Ich konnte bisher keine Veränderungen feststellen, die ich erwähnen könnte. Lediglich Lackierung und Bedruckung unterscheiden sich.

Gehäuse und Lüfter

Das Gehäuse ist vorbildgetreu wiedergegeben worden. Es wurden die unterschiedlichen Kastenseiten berücksichtigt, die sich in der Anzahl und Anordnung der Lüftungsgitter unterscheiden. Als Gehäusegravur wurden jedoch nur die 4 großen Maschinenraumlüfter hinter dem Führerstand 1 auf der linken Seite ausgeführt. Die anderen Lüfter sind dabei nicht in das Gehäuse graviert, sondern extra Kunststoffteile, die von innen eingesetzt sind. Sie (und die Seitenfenster) schließen dadurch leider nicht ganz bündig mit der Kastenwand ab, sondern sind minimal zurückgesetzt, was Vorbildfotos nicht bestätigen.

Dachdetails

Das Dach ist relativ detailarm. Die Klappen, Abgaskamine und Dachabdeckungen sind aber überzeugend gestaltet und zeigen auch die Nieten und Anhebeösen. Das große Dachgitter zeigt nur wenig Tiefe, aber auch beim Vorbild war aufgrund des engmaschigen Gitters die Durchsicht nicht groß.

Das Dach wird noch durch die beiden Dachhörner ergänzt, die bei den Zurüstteilen liegen.

Führerstand

Der Führerstand wurde durch ein beigefarbenes Kunststoffteil nachgebildet. Aufgrund des technischen Innenlebens endet der Führerstand mit der Rückwand aber schon unmittelbar hinter den gerundeten Frontfenstern. Das fällt zwar nicht groß auf, aber der Durchblick beim Vorbild von der Frontscheibe bis zu den Fenstern der Führerstandstüren fehlt hier.

Auf dem Foto rechts sieht man auch gut verschiedene Zurüstteile, wie das Dachhorn, die Scheibenwischer und die Griffstangen (Windabweiser und die Fronttrittplatte fehlen aber noch).

Das ÖBB Logo - Rückleuchte

Aufgrund der unterschiedlichen Darstellungszeiten änderte sich auch das Logo. So gibt es Modelle mit dem klassischen ÖBB Flügelrad und Modelle mit dem auch schon klassischen Pflatsch. Die Wortmarke hat die 2050 nicht mehr erlebt. Das hat Lima dem Vorbild entsprechend nachgebildet.

Auffällig ist auch das vereinzelte Fehlen der roten Rückleuchte (z. B. bei der 2015.15 oder 2050.18), die bei den Modellen, die sie besitzen aber nicht funktionsfähig ist sondern sie ist lediglich ein “Knubbel” auf dem Gehäuse.

Die Alterung ab Werk

Es gab Modelle, die von Lima bereits “gealtert” ausgeliefert wurden. Hier zeige ich als Beispiel Bilder von der 2050 013-8. Ich bin mal ganz ehrlich: Als ich das Modell seinerzeit gebraucht erworben hatte, hat es mich unheimlich geärgert, dass der Verkäufer absolut nichts dazu geschrieben hatte, dass das Modell mit Farbsprenkeln verdreckt war. Also überlegte ich, wie ich die Farbsprenkel wieder entfernen könnte - Radiergummi? Backofenreiniger? Druck- und Lackentferner? Bevor ich jedoch zur Tat schritt entdeckte ich tatsächlich in einem Limakatalog, dass dies eine Alterung ab Werk war. Also lies ich sie so.

Nach meiner Meinung hätte man sich das sparen sollen, es sieht einfach nur schlecht aus. Mit Alterung hat das wenig zu tun, aber da war Lima nicht allein, auch andere Hersteller brachten wenig überzeugende “serienmäßige” Alterungen auf ihren Modellen an.

Eine vorbildgetreue Alterung ist etwas für Profis mit Ahnung, Airbrush, Ideen, Vorbildfotos und viel Zeit, die man gar nicht bezahlen kann. Dann entstehen aber Meisterwerke und nicht so etwas.

Die Drehgestellblende

Noch ein paar Worte zu der Drehgestellblende der ÖBB 2050 von Lima. Das ist nun nicht die größte Quelle von Details und angesetzten Teilen, aber sie trifft das Vorbild gut. Leider trübt die angegossene Trittstufe mit ihrem massiven Hinterbau das Erscheinungsbild, wenn man nur ein wenig von der Seite schaut. Ansonsten sind jedoch die Details gut wiedergegeben und die Bremsanlage auf der Ebene der Laufflächen wurde sogar extra angesetzt. Das fällt zwar beim ersten Blick gar nicht auf, soll aber nicht unerwähnt bleiben. So treffen sich Licht und Schatten, aber wir besprechen hier nicht ein Modell der 2020er Jahre, sondern eines von 1993 und da passt das.

Die 2050 von innen

Das Öffnen der Lok

So schön die Limamodelle aus diesem Zeitraum auch waren, sie stellten einen auch immer wieder vor Herausforderungen, wenn man in sie hinein schauen wollte, sei es nur, um eine Glühbirne zu wechseln. Das ist bei der 2050 auch nicht anders. Natürlich will keiner eine große Schraube in der Dachmitte sehen, aber es ging doch auch früher mit einer Schraube im Boden. Wegen dem Mittelmotor könnten es auch zwei oder 4 sein. Nicht so bei der Lima ÖBB 2050.

Sehen wir es positiv, man braucht keinen Schraubendreher. Es gibt auch manche Hinweis im Netz von der Benutzung von Messerrücken bis hin zu Kreditkarten oder Zahnstocher, nach meinen Versuchen und Erfahrungen sind die guten alten Fingernägel jedoch meine Nummer 1.

Das Gehäuse des Modells besteht aus zwei Teilen, dem Lokrahmen und dem Lokkasten. Die Trennlinie verläuft immer an der Farbkante. genau da muss man mit den Fingernägeln dazwischen und den oberen Lokkasten nach außen ziehen, dann lösen sich die Rastnasen.

Es gibt je Seite des Lokkastens innen drei Rastnasen, welche in die Aussparungen des unteren Lokrahmens greifen (siehe Bilder). Diese befinden sich genau in der Lokmitte, sowie jeweils auf Höhe der Drehgestellenden zur Lokmitte hin. Außerdem gibt es an den Fronten noch zwei weitere Rastnasen in der Mitte. Hier sitzen die Rastnasen auf dem Lokrahmen und greifen in Aussparungen des eingeklebten Lichtleiters. Diese beiden Rastnasen stellten aber bei mir nie ein Problem dar. Direkt unter den Türen hat sich bei mir als Einstieg für den Fingernagel bewährt, aber das kann unterschiedlich sein. Man merkt auch deutlich, wenn das Modell schon einmal geöffnet war, dann geht es deutlich leichter. Ein deutliches Knacken ist bei der Aktion aber zu vernehmen.

Nach vielen Flüchen auf denjenigen, der sich das ausgedacht hat und abgebrochenen Fingernägeln liegen dann die Nerven blank und das Innenleben offen vor den blutunterlaufenen Augen.

Ich habe im Netz auch den Tipp gelesen, die Drehgestelle auszubauen, die Kabel abzulöten und dann durch die Öffnungen von unten den oberen Gehäusekasten nach außen zu drücken. Versucht habe ich es nicht.

Es ist möglich, das Gehäuse beim Zusammenbau verdreht auf den Rahmen zu setzen. Daher bitte aufpassen. So kann man z. B. den deutlich am Rahmen gekennzeichneten Kasten mit dem Aufdruck “Bleibatterie” und dem Hochspannungspfeil als Hilfe nehmen. der sitzt nämlich außermittig. Auf der Seite befindet sich der Führerstand 1. Auch die Kennzeichnung am Rahmen über den Radsätzen (1L bis 4L, bzw. 1R bis 4R) hilft weiter. Über 1L/2L sitzt der Führerstand 1.

Das Innenleben der Lok ist aufgeräumt und überschaubar. Der untere Gehäuserahmen wird von einem massiven Gussteil ausgefüllt, der nach oben bis ungefähr zur Mitte des Lokkastens reicht. Die Modelle erreichen damit ein Gewicht von ca. 420 Gramm bzw. ca. 460 Gramm. Woher der Gewichtsunterschied herkommt ist mir dabei nicht klar, möglicherweise ist es das verwendete Material des Gusses.

Innenleben

Ein Mittelmotor mit zwei kleinen Schwungmassen treibt über Kardanwellen und beidseitige Schnecken-/Stirnradgetriebe alle 4 Achsen des Modells an. Bei keinem meiner Modelle fand ich dabei Haftreifen.

Die Stromabnahme erfolgt von allen Rädern über Schleifdrähte, die hinter den Radscheiben in den dort vorhandenen kleinen Rillen zu liegen kommen.

Über dem Motor liegt über die ganze Länge eine Platine. Dort sind die Kabel der Stromzufuhr von den Rädern angelötet. Über Federbleche wird der Motor erreicht. Die Beleuchtung besteht nur aus zwei Glühbirnen, die mit Federblechen an der Platine befestigt sind. Es gibt daher nur einen Lichtwechsel weiß in Fahrtrichtung. Die bei den meisten Modellen vorhandene rote Rückleuchte am Gehäuse ist nur eine Attrappe.

Zerlegen bis ins Detail

Wenn man sinnloserweise jetzt noch tiefer in die Lok vordringen will, muss man zuerst die Platine an den oben sichtbaren vier kleinen schwarzen Rastnasen ausrasten. Dann ist der Motor aus der Halterung zu hebeln, dabei die Kardanwellen nicht beschädigen. Unter dem Motor sitzen 2 Schrauben, welche den Gussrahmen in dem Lokrahmen halten. Außerdem muss man noch im Frontbereich die beiden schwarzen Querstreben mit der Aufnahme der Glühbirnen ausrasten. Dann am besten noch die Drehgestellblenden von unten abschrauben und abbauen, dann die Drehgestelle von oben aus dem Gussrahmen ausrasten und dann kann man den Gussrahmen aus dem Lokrahmen nehmen. Das geht alles sogar ohne Lötkolben, außer die dicken Finger reißen ein Kabel ab.

Unten besitzt der Gussrahmen einen viereckigen Ausschnitt. Es könnte sein, dass dieser Ausschnitt bei den ca. 40 Gramm schwereren Modellen gefüllt ist und daher der Gewichtsunterschied kommt. Man könnte fast vermuten, dass dieser Ausschnitt für einen Lautsprecher vorgesehen ist, aber ob Lima beim Erscheinen des Modells im Jahr 1993 das vorgesehen hat? Auf der anderen Seite findet man bei der letzten Auflage von Rivarossi genau dort im Bodenteil Löcher für einen Lautsprecher.

Wie gesagt, dass muss an sich nicht sein, außer man hat Spaß daran oder man möchte in einem Modellbahnwahn einfach auch das zeigen, damit sich andere das Geschäft sparen können.

Es wurde sicher nicht jedes Detail gezeigt, aber ich hoffe, ich konnte das Wesentliche erfassen. Ergänzen kann man ja immer noch.

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