Lima ÖBB 2043

Lima 2043 von außen

Die Lima 2043 weist beim Innenleben je nach Serie zwei völlig unterschiedliche Antriebskonzepte auf (Rundmotor und Mittelmotor). Dieser technische Fortschritt hat sich jedoch nicht auf das Gehäuse des Modells ausgewirkt. So kann man sagen, dass es hier fast keine Veränderungen gab und vom ersten bis zum letzten Modell die selbe Gussform im Einsatz war.

Das Gehäuse der Lima 2043 ist ein Plastikspritzgussteil und praktisch ohne angesetzten Teile. Lediglich die Fenster und Lüfter sind ein eingesetztes, bei den Lüftern lackiertes, durchsichtiges Plastikteil Dadurch wird erreicht, dass Lüfter und Fenster fast bündig mit dem Gehäuse abschließen, was seine gute Wirkung nicht verfehlt. Insgesamt wird das Vorbild gut wiedergegeben. Durch die feine Gestaltung der Seitenlüfter und die vereinfachte Nachbildung von diversen Haken und Klappen auf dem Dach wirkt die Lok durchaus vorbildgerecht und stimmig. Lediglich der Mittelsteg der Frontfenster verjüngt sich viel zu stark nach oben.

Modelldetails

Lima hat trotzdem ein überzeugendes Gehäuse mit allen wesentlichen Details geschaffen, das auch heute noch (als Hobbylok) absolut bestehen kann. Natürlich vermisst man aus aktueller Sicht freistehende Griffstangen, durchbrochene Lüftungsgitter, Dachgitter aus geätzten Gittern mit darunter erkennbaren Lüftern, rotes Schlusslicht und den winkenden Lokführer, aber denken wir daran, dass dieses Modell aus dem Jahr 1981 stammt und man kann es anfassen, ohne sich Gedanken zu machen, wo jetzt welche Griffstange hingeflogen ist.

Die Lüfter und die Dachgitter sind für das Herstellungsjahr wirklich gut gelungen, wie auch die weiteren Details.

Die Lackierung und Beschriftung des Modells sind soweit in Ordnung. War bei der Erstserie das ÖBB Schneckerl noch etwas verwischt und nicht ganz deckend, wurde dies mit der Zeit und den den verschiedenen Versionen immer besser und teilweise auch mehrfarbig. Man findet aber gerade bei den älteren Serien immer wieder Modelle, bei denen kleine Lackeinschlüsse bei der Produktion vorgekommen sind und die Rahmenbeschriftung auch nicht immer sauber gedruckt wurde.

Aber auch der untere Bereich der Lok wurde nicht vergessen. Die Drehgestelle wurden zwar einfach und in einem Guss, aber dennoch relativ gut gestaltet und sind teilweise durchbrochen ausgeführt.

Auch der Bereich zwischen den Drehgestellen wurde vorbildgetreu wiedergegeben.

Bleiben wir aber noch kurz bei den Drehgestellblenden, denn hier gab es eine Änderung auf die ich hinweisen möchte. Mit der technischen Überarbeitung des Modells auf den Antrieb mit einem Mittelmotor mussten auch die Drehgestelle überarbeitet werden. Dabei wurde auch die Drehgestellblende etwas verändert und verfeinert. Jetzt sind die Konturen deutlich feiner und schärfer, das Bremsgestänge wurde ebenfalls feiner wie auch die Bremsanlage. Diese sitzt nun zudem zurückgesetzt auf Ebene der Laufflächen.

Aber wie ich schon schrieb, es gab bei der Gehäuseform nur “fast” keine Veränderung und wenn man genau hinsieht, dann fällt doch die eine oder andere Kleinigkeit auf, die man erwähnen sollte. Diese Veränderungen am Gehäuse sind mit der Veränderung des Innenlebens der 2043 aufgetreten, fanden also zwischen dem Erscheinen der 2043 077-3 und der 2043 049-2 statt, genau, wie schon bei der Veränderung der Drehgestellblende beschrieben.

- Optisch auffällig wurden nun extra Scheibenwischer beigelegt und die bisher an der Scheibe angegossenen Nachbildungen entfernt. Hierzu wurden mittig über den Frontfenstern schon Löcher zum Einstecken vorgesehen. Ganz pauschal kann man also (ohne Berücksichtigung von dem einen oder anderen Hütchentausch) sagen, dass wenn die Löcher vorhanden sind, in der Lok auch ein Mittelmotor mit Schwungmassen werkelt.

- An der Front wurde in Fahrtrichtung links eine senkrechte Griffstange angegossen nachgebildet.

- Es wurde eine Führerstandseinrichtung eingebaut. Damit verschwand der bisherige Durchblick durch die Lok, was durchaus wohltuend war.

- An allen 4 Einstiegstüren wurde ein unterer Türgriff nachgebildet.

- An den Seitenwänden entfiel die bisher dort nachgebildete Wartungsklappe. Der Grund hierfür ist mir bisher nicht klar geworden, da ich eigentlich auf allen Vorbildfotos bis in die neueste Zeit diese Klappe erkennen kann.

Dann noch ein kleiner Satz zu den Kühlluftansauggittern für den Heizkessel (das sind die einzigen Gitter im unteren Bereich des Kastens). Bei der Ablieferung fehlten diese bis einschließlich 2043.34 und wurden erst später nachgerüstet. Da dann oft eine Neulackierung in Orange folgte, gab es nur sehr wenige 2043 in grün mit diesen Gittern. Zumindest die Lima 2043.15 dürfte daher falsch sein. Dafür ist das Gitter bei den Vorbildern der grünen 2043.11 und .14 bestätigt.

- Die Puffer wurden im Durchmesser etwas größer und vorbildgetreuer.

- Die Kupplungsbefestigung wurde geändert und erhielt einen NEM-Schacht. Ebenso wurde der Schienenräumer nun am Rahmen und nicht an der Kupplungsdeichsel befestigt.

Lima 2043 von innen

Um in die Lima 2043 hineinzusehen muss das Gehäuse vom Rahmen abgenommen werden. Die Trennlinie befindet sich exakt oberhalb des dunklen Rahmens. Dabei sind gleich 6 Rastnasen zu überwinden. Diese sitzen in den Auftritten der Führerstandstüren und in den Tankstutzen. Prinzipiell sorgt diese Halterung dafür, dass das Gehäuse praktisch spaltfrei und plan auf dem Rahmen aufliegt. In der Praxis ist jedoch das Überwinden dieser Rastnasen ein nicht zu unterschätzendes Problem und führt nicht selten dazu, dass einzelne Rastnasen abbrechen. Dies dann oft noch von Flüchen begleitet.

Am besten ist es, wenn man von einer Führerstandsseite aus anfängt und dort versucht, ganz vorsichtig die im Türauftritt sichtbare Nase leicht nach innen zu drücken. Bitte wirklich ganz vorsichtig, denn nach “fest” kommt unweigerlich “ab”. Dann arbeitet man sich über die Tankstutzen zur anderen Seite vor und verwindet dabei leicht den Rahmen, denn das hilft beim Lösen des Gehäuses. Dann endlich liegt das Innenleben vor dem Modellbahner. Alternativ kann man auch versuchen einen Fingernagel in den Schlitz zwischen Gehäuse und Rahmen zu bekommen und dann durch zärtliches Herausziehen des Gehäuses die Rastnasen zu überlisten.

Ich kann nur empfehlen, dass man das nur dann macht, wenn man wirklich an den Motor ran muss, um ihn zu warten oder die Lok zu digitalisieren oder für einen Bahnwahnbericht - also nicht zum Spaß. Dafür habe ich hier ja Bilder vom Innenleben eingestellt.

Das Gehäuse wiederaufsetzen geht deutlich einfacher. Da die Rastnasen in den Tankstutzen nicht mittig, sondern versetzt sind, kann man das Gehäuse nach kurzem Überlegen an sich nicht falsch herum auf dem Rahmen setzen. Evtl. muss man das Gehäuse noch leicht in der Längsrichtung verrutschen, damit alle Rastnasen einrasten.

Das Innenleben der Ursprungsserie ist absolut limatypisch. Auf einem Drehgestell sitzt der Rundmotor und treibt dort beide Achsen eines Drehgestells an. Zwei Räder sind mit Haftreifen versehen, nämlich an der Seite, die nicht der Stromabnahme dient. Da sind wir auch schon wieder bei der damaligen Technik der Stromabnahme, denn auch hier dienen nur jeweils 2 Räder jeder Seite zur Stromabnahme, was einfach für einen sicheren Betrieb zu wenig ist.

Das andere Drehgestell dient dann nur zur einseitigen Stromabnahme von der anderen Schiene und zwei freischwebende Dioden sorgen für den Lichtwechsel weiß in Fahrtrichtung.

In der Mitte des Plastikrahmens befindet sich ein Metallgewicht, damit das Modell wenigstens etwas Gewicht auf die Schienen bekommt. Das sind dann ca. 305 Gramm.

Klassisches Innenleben der 2043

Kommen wir nun zum Blick in die spätere Ausführung mit dem Mittelmotor. Hier wurde ein aktuelles Antriebskonzept umgesetzt. So füllt ein Metallrahmen das Innere der Lok aus. Interessanterweise bringt dies aber kaum mehr Gewicht, so bringen die Mittelmotor 2043er nur ca. 320 - 325 Gramm auf die Waage. In dem Metallrahmen sitzt mittig der Motor mit zwei Schwungmassen. Über Kardanwellen und Schneckengetriebe werden alle Achsen der Lok angetrieben. Auch die Stromabnahme erfolgt nun von allen Achsen über dünne Schleifer, die in speziellen Rillen hinter den Radscheiben laufen.

Bei der ersten Version wurde die Verkabelung noch ziemlich fliegend mit einer kleinen Platine (ich nenne sie mal Typ 1) durchgeführt, die oberhalb des Motors platziert wurde. Darauf saßen die Spulen und die Dioden für den Lichtwechsel.

Mittelmotor mit Platine Typ 1

Später wurde diese kleine Platine durch eine größere ersetzt (Typ 2), die oberhalb des Motors eingeklippst wurde. Die Dioden und Spulen waren nun auf der Unterseite der Platine angelötet.

Mittelmotor mit Platine Typ 2

Bei den Modellen der 2043.40 und 2043.50 wurde nicht nur der Metallrahmen schwarz lackiert und der Motor durch schwarzes Isolierband kaschiert, sondern eine weitere Version der Platine verbaut (Typ 3). Diese etwas einfacher aussehende Platine trug nur noch die beiden Dioden auf der Unterseite, die Spulen waren verschwunden.

Mittelmotor mit Platine Typ 3

In der letzten Auflage der 2043 wurde die Platine nochmals verändert (Typ 4), da das Modell auch als digitale Lok angekündigt worden war. Nun waren die Leiterbahnen für eine 8-polige Schnittstelle (auf dem Foto am linken Ende der Platine zu sehen) ausgerichtet worden.

Mittelmotor mit Platine Typ 4

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