Lima / Hornby (Rivarossi) DB 152

Im folgenden Katalog 1997/1998 wiederholte sich die Ankündigung unverändert. Zur Nürnberger Messe 1997 wurde die 152 bereits zur Auslieferung im Sommer angekündigt. In einem Faltprospekt kurz danach fand man schon eine schwarz/weiß Abbildung der 152 als Modell in den bereits genannten 3 Versionen als Neuheit. Schon hier fiel auf, dass die seitliche Betriebsnummer etwas zu groß geraten war.

Geschichte

Das Roll-Out der 152 fand im Dezember 1996 statt, aber schon im Lima Neuheitenprospekt 1997 wurde die 152 als Neuheit abgebildet. Dabei wurde die Lok gleich in DC, DC digital und AC angekündigt. Lima hatte ja bereits den Eurosprinter im Programm und so war es durchaus schlüssig, auch beim Modell die darauf basierende 152 in das Programm aufzunehmen. Dabei wurde die Lok wie folgt beschrieben: „Die modernste Güterzuglok der Deutschen Bundesbahn BR 152 entsteht zur Zeit bei Siemens Krauss Maffei. Das Vorbild wird voraussichtlich ab 1997 den Betrieb aufnehmen. LÜP 22,3, Lichtwechsel, Doppelkardan, Schwungmasse“. Abgebildet wurde ein Originalfoto der 152 001-4 mit DB Cargo Aufschrift.

Erschienen ist die 152 dann jedoch erst zum Jahresende 1997. In einer Händleranzeige wurden auch erste Preise genannt. So kostete die Gleichstromlok 199 DM (ca. 100 EUR), Gleichstrom digital 234 DM (ca. 117 EUR), die Wechselstromausführung 259 DM (ca. 130 EUR) und Wechselstrom digital 295 DM (ca. 148 EUR).

Bereits zum Jahreswechsel beschäftigte sich die Modellbahnpresse mit der neuen 152. Dabei wurde festgestellt, dass die 152 den Eindruck des Vorbilds sehr gut wiedergibt und ein solides Modell in der inzwischen guten Lima Fertigungsqualität darstellt. Besonders gefielen dabei der Drehgestellbereich mit den auffälligen Rädern (fein ausgeführt, Nachbildung der belüfteten Scheibenbremsen) und die Zurüstteile. Der Antrieb erfolgte über einen mittig angeordneten Motor, der über Schnecken/Zahnradgetriebe alle Achsen antreibt und mit zwei Messingschwungmassen zu einem ordentlichen Auslauf führt.

Zwar war die Lackierung und Beschriftung sehr gut ausgeführt, allerdings war die Schriftart einfach nur falsch und die Größe der seitlichen Betriebsnummer warf weitere Fragen und Kritik auf. Dazu ein kleiner Einschub aus meiner Sicht. Zwar wurde immer wieder einmal behauptet, dass die 152 001 tatsächlich zu Beginn mit einer übergroßen Loknummer versehen worden sein soll, jedoch kenne ich kein einziges dies belegendes Foto. Selbst die Bilder der Lok bei der offiziellen Präsentation bei Siemens im Dezember 1996 zeigen eine in Standardgröße ausgeführte Nummer. Leider hat dies Lima in der Folgezeit nie geändert und die 152 001 bis zum Verschwinden genau so ausgeliefert. Echte Modellpflege könnte wirklich anders aussehen.

Im Katalog 1999 war die 152 dann mit einem großen Foto das Modells abgebildet. Jetzt wurde die Lok auch erstmals zusätzlich als 278584 beschrieben, also in AC digital. Der Text beschrieb das Modell als: „Güterzuglok BR 152 der DB Cargo. Das Vorbild wurde im Frühjahr 1997 von Siemens/Krauss-Maffei vorgestellt und absolvierte nun zahlreiche Test- und Messfahrten. Die Bahn hat insgesamt 195 Lokomotiven dieser Bauart bestellt; sie werden künftig zum gewohnten Anblick auf deutschen Gleisen werden“.

Als Neuheit des Jahres 2000 kam die 152 in der Railion Lackierung. Im Text wurde das Modell als E-Lok BR 152 073-3, DB, mit aktueller „Railion“-Beschriftung (Nachfolger der DB Cargo) beschrieben. Das abgebildete Modell dürfte aber eine Retusche gewesen sein, was man am Railion Schriftzug und der Frontnummer ganz gut sehen konnte. Auch diese Lok wurde in den 4 Versionen angekündigt. Im Neuheitenprospekt 2000/2001 war statt dem dem Handmuster aber nun das tatsächliche Modell abgebildet und es trug die Betriebsnummer 152 087-3, mit der das Modell tatsächlich erschien. Außerdem  fand sich gleich noch eine weitere Ankündigung (in den 4 Versionen) mit Vorbildfoto und zwar war dies die Dispolok Ausführung mit Rhenus Beschriftung.

Im letzten reinen Lima Katalog von 2001 suchte man plötzlich die 152 DB Cargo vergebens. Dafür wurde die Lok mit einem Vorbildfoto in der Porsche Lackierung angekündigt. Aber diesmal nur in DC und AC. Auch bei der Railion und der Rhenus sind die Versionen „digital“ verschwunden. Mir ist nicht ganz klar, ob die überhaupt produziert wurden. Auch die Porsche 152 wurde nach meiner Kenntnis nie produziert, denn da kam der Konkurs der Firma Lima (oder Lizenzprobleme) leider zu schnell.

In dem im Jahr 2003 erschienenen Gemeinschaftskatalog (Lima/Rivarossi/Jouef/Arnold) war die Porsche 152 wieder verschwunden, dafür war die DB Cargo wieder enthalten. Ebenso die Ausführungen Railion und Rhenus, die beiden aber nur noch in DC. Die DB Cargo dafür nur in DC digital, evtl. waren da eben noch die genannten Modelle auf Lager.

Im Katalog 2004 änderte sich an den Modellen nichts, nur die DB Cargo trug nun den Vermerk „Stock Limitado“ (begrenzte Verfügbarkeit), was auf Restbestände schließen lässt.

So endete mit dem Konkurs der Firma Lima zuerst einmal die bisher relativ kurze Geschichte der Lima 152.

Die Hornby-Zeit

Die Firma Hornby übernahm in der Folge die Lima Formen und im Hornby Katalog von 2006 fand sich dann keines der Modelle der Baureihe 152 mehr. Allerdings war zumindest noch die Rhenus 152 im Jahr 2005 im Hornby-Programm, denn im Internet gab es eine Lieferübersicht, wonach die Lok auch die Hornby Bestellnummern. HL2000 für die DC und HL2800 für die AC Version erhalten hatte. Hier wurden vermutlich letzte Restbestände der Lima Produktion vermarktet.

Erst im Neuheitenprospekt 2008 und im folgenden Katalog war die 152 wieder “neu” zu finden. Als Gleichstromversion wurde die 152 mit einem Vorbildfoto (in der neuen Beschriftung “Railion Logistics”) angekündigt.

Die Vorfreude hielt jedoch zuerst nicht lange. Denn im Juli 2008 teilte Hornby International in den News offiziell mit, dass viele Neuheiten, die für 2008 angekündigt waren, verschoben oder sogar völlig gestrichen werden. Darunter war leider auch die 152, die nun evtl. erst in den kommenden Jahren erscheinen sollte, wenn überhaupt.

Vielleicht war es der Druck, der durch das angekündigte Modell der 152 von Roco entstanden war. Auf jeden Fall konnte man im Mai 2009 auf der Hornby Homepage lesen, dass die überarbeitete 152 nun im III. Quartal 2009 erscheinen sollte. Dabei konnte man auf der Homepage folgendes lesen:

“Das bekannte Modell wurde vollständig überarbeitet: 5-poliger, schräggenuteter Hochleistungsmotor mit 2 großen Schwungmassen, 8-polige Digitalschnittstelle nach NEM 652, Beleuchtung mit wartungfreien weißen, bzw. roten Leuchtdioden, Frontbeleuchtung über Fernscheinwerfer. Ab Werk vollständig zugerüstet, Anbauteile liegen zusätzlich als Ersatzteile bei. Führerstandsaufstiege aus Metall. Vorbildgerecht lackierte Drehgestellblenden und Scheibenbremsen, NEM-Kupplungsaufnahme. Funktionsfähige Stromabnehmer (umschaltbar auf Oberleitungsbetrieb).”

Man hatte es weiter eilig bei Hornby, denn der Modellbahner musste gar nicht das III. Quartal 2009 abwarten. Schon im Juni 2009 war die neue 152 bei den Händlern zu erhalten. Im Vergleich zu der Ankündigung einer “vollständigen” Überarbeitung stellte man aber schnell fest, dass sich am Gehäuse praktisch nichts verändert hatte und es aus der gleichen Spritzform kam, wie die früheren Lima Modelle. Aber da die Form sehr gut getroffen worden war, war dies sicher kein Nachteil.

Alles andere in der Beschreibung traf jedoch zu. Ein neuer Motor war eingebaut worden, die Schwungmassen waren vorhanden und die Beleuchtung war nun auf LED umgestellt worden. Eine 8-polige digitale Schnittstelle vervollständigte das neue Innenleben.

Tatsächlich war das Modell jetzt auch ab Werk vollständig zugerüstet worden und alle Zurüstteile lagen zusätzlich nochmals in einem Tütchen bei. Eine Freude für den Teppichbahner oder Umbauer, was man sich auch von anderen Firmen wünschen würde.

In einer Preislage von unter 120 EUR konnte sich das als 152 112-9 “Railion DB Logistic” beschriftete Modell durchaus sehen lassen. Einen Epoche VI-Bahner konnte die Hornby 152 auf jeden Fall nicht kalt lassen.

Zwar nicht im Neuheitenprospekt, dafür dann im Hauptkatalog 2010 kündigte Hornby unter dem Rivarossi-Label ein Modell der 152 in der blauen Lackierung der TFG, besser bekannt als Albatros Express, mit einem Vorbildfoto an. Dafür war die verkehrsrote 152 nicht mehr im Katalog. Im Jahr 2010 erschien der Albatros jedoch nicht mehr.

Im Hauptkatalog von 2011 war die Albatros 152 wieder enthalten, diesmal aber mit einem Modellfoto und im Jahr 2011 (vmtl. im Frühjahr) war der Albatros dann auch auf dem Markt. Die Lok trug die Epoche VI Betriebsnummer 152 136-8.

Der Hauptkatalog von 2012 zeigte dann auf den ersten Blick wieder die 152 Albatros Express. Dazu aber gleich eine weitere Neuheit, nämlich die 152 in der silbernen Porsche Lackierung. Wir erinnern uns, bereits vor 11 Jahren war diese Version bei Lima angekündigt worden.

Auch bei der Albatros Express konnte man im Text einen interessanten Hinweis lesen. demnach erhielt die Lok nun geänderte Stirnseiten und die Betriebsnummer 152 135-0. Abgebildet war aber noch die bereits erschienene 152 136-8. Auch hatte sich die Bestellnummer nicht geändert.

Völlig überraschend war dann jedoch der Katalog von 2013 ohne jegliche 152. Still und leise hatte sich das Modell komplett aus dem Programm verabschiedet. Das blieb auch so in den Folgejahren, so dass man heute feststellen kann, dass im Jahr 2012 die Geschichte der Lima/Rivarossi DB 152 geendet hatte. Ich glaube auch nicht, dass die zuletzt angekündigten Modelle der TFG 152 135-0 (mit dieser Betriebsnummer) und der Porsche je erschienen sind. Aber auch dieses Modell hat seinen Platz in der großen Modellgeschichte verdient. Lima und auch Rivarossi haben hier durchaus gezeigt, dass sie konkurrenzfähige Modelle herstellen können und wenn man eine Lima 152 zwischen ein Modell von Märklin und Roco stellt, dann ist der Unterschied zuerst kaum zu erkennen. Auf dem Modellbahnmarkt sind immer wieder gebrauchte Modelle zu finden. Zwar halten sie nicht mehr mit Roco oder Piko mit, aber man darf sich ja auch immer mal die Frage stellen, ob ein Modell “preiswert” ist.

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