Lima / Hornby (Rivarossi) DB 152

Details

Das Lima Modell von außen

Schon das Vorbild gibt nicht gerade viele Details her. Besonders der Dachbereich ist fast völlig aufgeräumt. Lediglich vom Stromabnehmer gibt es eine Verbindung zum daneben stehenden Durchführungsisolator. Der Isolator ist beim Lima Modell zwar vorhanden, das kurze Leitungsstück fehlt jedoch. Das ganze Gehäuse ist bei Lima ein Kunststoffspritzling bis auf den mittleren Dachbereich. Dieses Teil zwischen den Stromabnehmern, welches beim Vorbild abnehmbar ist, wurde auch von Lima extra nachgebildet und eingesetzt. Der Grund hierfür ist, dass man durch das Abnehmen dieses Dachteils an den Umschalter für den Oberleitungsbetrieb kommen kann. In der Praxis ist diese Konstruktion jedoch eher unnötig. Bevor man anfängt, mit Hilfsmitteln aller Art das Dachteil zu heben (und sich danach über die Kratzer im Dach ärgert), ist es einfacher, das ganze Gehäuse vom Fahrgestell zu nehmen. Am eingesetzten Dachteil gefallen auch besonders die beiden kleinen Ansauggitter. Sie sind aus dünnem Blech geätzt und einzeln eingesetzt. Das Dachteil wird nur von zwei diagonalen Stiften ohne Rastfunktion gehalten, dies kann dazu führen, dass es an den Enden ganz leicht nach oben steht.

Oben der ausgebaute Dachaufbau, rechts der Stromabnehmer auf dem ziemlich leeren Dach

Das Gehäuse ist sauber detailliert und gibt die wenigen Details gut wieder. Die Fenster sind passgenau eingesetzt, die Scheibenwischer nur angraviert, dennoch wirken diese plastisch. Die Führerstandseinrichtung ist nur angedeutet und zum Teil den darunter liegenden Beleuchtungseinrichtungen geopfert. Da die Scheiben ziemlich stark getönt sind, ist sie jedoch ohnehin kaum zu erkennen. Die Pufferbohle kann noch zugerüstet werden, Teile dafür liegen dem Modell bei.

Auch die Scheinwerfer sehen gut aus, hier stören nur ein wenig die sichtbaren Angüsse der Spritzformen. Ein kleines Fragezeichen möchte ich auch noch hinter die Türgriffe stellen. Diese stehen beim Modell alle senkrecht, während auf Vorbildfotos diese in der Regel waagrecht stehen. Klar, keine Regel ohne Ausnahme. Vielleicht hatte Lima hier auch nur den Tag der offenen Tür nachbilden wollen – auch die ersten Werksfotos zeigen nämlich die senkrechte Stellung der Türgriffe. Eine andere kleine Unstimmigkeit ist auch die fehlende kleine Dachrinne über dem seitlichen Führerstandsfenster. Die ersten Werksaufnahmen des Vorbilds zeigen diese nicht und auch beim Lima Modell wurden sie daher auch nicht nachgebildet. Beim Vorbild wurden sie dann jedoch ergänzt. Während dies von Lima bei der DB Cargo und der Railion Version nicht berücksichtigt wurde, bekam die Rhenus hier ergänzend die Dachrinne auflackiert.

Ein Blick auf die Lichtleiter unterhalb der Führerstandsinneneinrichtung

Auf dem oberen Foto sind die Angüsse der Lampeneinsätze deutlich zu erkennen. Links sieht man die auflackierte Regenrinne der Rhenus Version

Die Drehgestellblenden sind plastisch graviert und weisen diverse Durchbrüche auf. Sie sind weitgehend vorbildgerecht ausgeführt, lediglich einige kleine Leitungen fehlen. Die Radscheiben mit den aufgedruckten Bremsscheiben machen den guten Eindruck perfekt. Ein NEM-Schacht ohne Kulissenführung wurde an das Drehgestell angesetzt.

Die Lackierung ist sehr sauber ausgeführt worden. Die Trennkanten sind scharf, der seidenmatte Lack wirkt vorbildgerecht. Es fällt auf, dass bei der Railion Ausführung das Verkehrsrot etwas kräftiger wirkt als bei der DB Cargo. Die Beschriftung ist ebenfalls vollständig, korrekt und fein wiedergegeben worden. Wurde bei der DB Cargo Lok allerdings nur mit weißer Farbe gedruckt, findet man bei der Railion auch zusätzlich Rahmenbeschriftungen in gelb. Bei der Rhenus ist dies noch genauer ausgeführt worden. Hier findet man auf der silbernen, bzw. gelben Seitenwand Beschriftungen in schwarz, weiß, gelb und rot. Nur die Loknummer 152 001-4 des DB Cargo Modells gefällt gar nicht, wie ich schon in der Modellgeschichte erwähnt habe.

Das Lima Modell von innen

Das Innenleben der Lima 152 erreicht man relativ einfach und gewaltfrei mit dem Spreizen des Lokkastens. Die vier Rastnasen befinden sich etwa 1 cm hinter den Führerstandstüren zur Mitte hin. Die sichtbaren Schrauben an der Unterseite haben damit nichts zu tun. Sie sind entweder die Befestigung des Schienenräumers oder des Trafokastens zwischen den Drehgestellen. In diesem Trafokasten findet beim Modell das Umschaltrelais oder der Digitaldecoder seinen Platz.

Das Kunststoffgehäuse sitzt auf einem massiven Gussrahmen, der für das nötige Gewicht des Modells von ca. 535 Gramm sorgt. In der Mitte des Rahmens treibt ein 5-poliger Motor mit zwei Schwungmassen über Kardanwellen und ein Schnecken- und Stirnradgetriebe alle Achsen des Modells an, dies auch in der AC-Ausführung. Jeweils ein Rad der äußeren Achse ist mit einem Haftreifen versehen. Die Stromabnahme erfolgt mittels Radschleifern, die in einer speziellen Rille laufen, von allen Achsen.

Über dem Motor sitzt auf dem Gussrahmen über die ganze Loklänge eine Platine, auf der u. a. der Umschalter für den Oberleitungsbetrieb platziert wurde. Eine Schnittstelle für einen Digitaldecoder sucht man jedoch vergebens. Interessanterweise haben die späteren Ausführungen Railion und Rhenus eine veränderte Platine erhalten, auf der nun zumindest die Lötpunkte für eine Schnittstelle vorhanden sind.

Die Beleuchtung wechselt weiß/rot, dafür wurden Glühbirnen verwendet. Dass diese aber nicht gesteckt, sondern eingelötet wurden ist sicher nicht gerade eine kundenfreundliche Lösung. Auch wie die Beleuchtung ausgeführt wurde, ist nicht vorbildgerecht. Beim Modell werden neben dem Spitzenlicht die unteren inneren Lampen weiß beleuchtet. Die äußeren Lampen leuchten nach hinten rot. Beim Vorbild sind aber die äußeren Lampen sowohl für weiß, wie auch rot zuständig. Die inneren Lampen sind die Fernscheinwerfer.

Das Lima Modell - Sonstiges

Das Hornby Modell von außen

Im Juni 2009 erschien bei Hornby (Lima) die 152 überarbeitet erneut. Bei der Neuauflage wurde das Gehäuse unverändert übernommen. Den einzigen winzigen Unterschied, der mir aufgefallen ist, findet man beim Blick in den Dachbereich des Gehäuses von innen. Der Ausschnitt im Gehäuse unterhalb des eingesetzten Dachteils ist anders und besitzt größere Aussparungen.

Um ein Durchscheinen der Beleuchtung zu verhindern, wurden jetzt die Fronten von innen schwarz lackiert.

Die Drehgestellblenden und der Aggregatekasten dazwischen waren nun im Grauton des Rahmens lackiert worden, was meiner Meinung nach zutreffend ist, nur beim Vorbild im Betrieb schnell nicht mehr zu sehen ist.

Lima hat dem Modell verschiedene Zurüstteile beigelegt. Griffstangen für die Türen aus Metall geätzt, Frontgriffe, geschlossene Schienenräumer, Bremsschläuche, Zurüstteile für die Pufferbohle und die Drehgestelle.

Die Verpackung ist Lima Standard. Ein Styroporblock mit passender Aussparung für das Modell wird in einen Umkarton mit Sichtfenster geschoben. Als Beschreibung liegt eine Ersatzteilliste bei und eine Skizze, welche die Montage der Zurüstteile und die Umschaltung auf Oberleitungsbetrieb erläutert.

Ein weiterer Unterschied ist, dass nun alle Zurüstteile bereits sauber ab Werk montiert sind. Zur Freude aller Bastler, Teppichbahner oder Grobmotoriker liegen die Zurüstteile nochmals in einem Tütchen bei. Ich finde das eine klasse Idee, die nur ein paar Cent kostet, aber Ersatzteilbestellärger erspart und Hornby möglicherweise Kosten bei der Ersatzteilversendung. Ich würde mir wünschen, dass dies auch bei anderen Herstellern Schule macht.

Leider wurde aber auch weiterhin die Leitung vom Isolator zum Stromabnehmer nicht nachgebildet.

Das Hornby Modell von innen

Das Öffnen des Modells unterscheidet sich nicht vom Vorgänger, die Rastnasen sind an den gleichen Stellen. Danach präsentiert sich aber ein modernisiertes Innenleben. Der Metallrahmen ist unverändert (bis auf eine einseitig angebrachte Ausfräsung, die zur Kabelführung des Decoders dient). In der Mitte wurde ein neuer schräggenuteter 5-poliger Motor mit zwei Schwungmassen eingebaut. Interessanterweise besitzen diese Schwungmassen einen kleineren Durchmesser als beim alten Lima Modell, obwohl Platz vorhanden gewesen wäre (es wurde ja nichts verändert). Sogar die entsprechenden Aussparungen in der Platine wurden vorgesehen,die man bei den jetzt verbauten Schwungmassen überhaupt nicht benötigt hätte.

Die neue Platine besitzt eine 8-polige Schnittstelle und glänzt ansonsten mit einer Vielzahl von SMD-Dioden, Widerständen, Kondensatoren usw. Ein weiterer Unterschied ist die Beleuchtung. Nun wurden hierfür LEDs verwendet, die falsche Ausleuchtung aber nicht korrigiert..

Motor, Kardanwelle und Beleuchtung der neuen Hornby 152

Das Hornby Modell - Sonstiges

Die Verpackung hat sich zu früher deutlich verändert. Die Lok kommt in einer an das Modell exakt angepassten Klarsichtfaltschachtel, die das gute Stück sicher umschließt. An den Stellen, an denen die Lok reiben könnte wurden zusätzlich gummierte Schutzstreifen eingelegt. Styroporplatten geben der Box noch mehr Stabilität. Eine weitere Plastikeinschubbox umschließt das Ganze. Diese liegt dann in einer Schaumstoffbox in der Kartonschachtel. Der Deckel besitzt ein Sichtfeld.

Jetzt schreiben wir gerade das Jahr 2024 und ich habe meine Albatros Express 152 136-8 aus der Schachtel geholt (Schrank, Wohnraum). Was ich im Text oben noch gelobt hatte, die gummierten Schutzstreifen innerhalb der Klarsichtverpackung, die das Gehäuse schützen sollten, stellte sich nach den Jahren jetzt als Teufelszeug heraus.

Diese Schutzstreifen, die Kontakt zum Dachbereich, den Fronten und dem Unterboden haben, beginnen sich aufzulösen, werden klebrig und Teile davon kleben am Gehäuse fest. Selbst eine Frontgriffstange blieb in der Masse hängen (und ich habe sie erst einmal länger gesucht, bis ich sie entdeckte).

Also alle diese schwarzen Gummistreifen sofort entfernen und das Gehäuse vorsichtig reinigen, sollte es schon Gummireste tragen. Bei mir ging es zum Glück noch relativ gut mit Fingernagel und etwas Flüssigkeit.

Bei der Gelegenheit sollte man auch andere Rivarossiverpackungen dieser Art aus dieser Zeit überprüfen.

Zusätzlich findet man in der Schachtel eine mehrsprachige Anleitung mit allgemeinen Hinweisen und ein Ersatzteilblatt. Zudem sind in einem Plastikbeutel nochmals die Zurüstteile beigelegt (Griffstangen, Bremsschläuche, Hörner, Trittstufen usw.).

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