Das große Vorbild in Form der Vorserienlokomotiven 120 001 bis 120 005 erschien 1979/1980 auf den Gleisen der DB. Praktisch gleichzeitig erschien das Modell auch bei Fleischmann im HO Programm und kurz danach auch bei Märklin. Während Fleischmann die 120 002-1 gewählt hatte, brachte Märklin die 120 001-3 (in späteren Serien auch die 120 002-1 und 120 003-9). Man sollte nun denken, dass damit der Markt für die 120 in Gleich- und Wechselstrom abgedeckt war.

Lima HO - BR 120 der DB

Geschichte

Unabhängig davon erschien jedoch auch bei Lima im Katalog 1982/83 die 120 als Neuheit. Die abgebildete Zeichnung trug die Betriebsnummer 120 001-3. Es war damals bei Lima nicht unüblich, dass Modelle zwar angekündigt wurden, es bis zu ihrem Erscheinen aber noch ein paar Jahre dauern konnte, so auch hier..

Erst im Neuheitenprospekt 1984 wurde erstmals das Erscheinungsdatum des Modells mit Juni 1984 angegeben. Im Katalog 1984/85 fand sich auch ein richtiges Bild des Modells (Handmuster mit der Nummer 120 002-1). Erschienen ist die Lima 120 dann Ende 1984 und war damals für ca. 35 EUR zu haben. Das ausgelieferte Modell trug jetzt die Betriebsnummer 120 003-9 und damit konnte man sich (wenn man wollte) mit Lima, Fleischmann und Märklin gleich drei verschiedene 120er auf die HO-Schienen stellen.

Der Hauptkatalog 1988/89 sah eine Ausweitung und Veränderung des Lima 120er Programms vor. Unter der Bestellnumer 149823 wurde eine Zugpackung “IC - Schnelles Reisen auf Europas Schienen” angekündigt. Als Zuglok für die abgebildeten drei beige/roten IC-Wagen war die orientrote 120 103-6 zu erkennen. Dabei war deutlich zu sehen, dass es sich um ein Handmuster handelte und die Computerprüfziffer stimmte auch nicht. Diese Zugpackung wurde auch in Wechselstrom (AC) angekündigt. Etwas unterschiedlich wurde diese Zugpackung im später erschienenen Deutschlandkatalog 1988/89 beschrieben. Demnach beinhaltete die Packung lediglich 2 IC-Wagen im Maßstab 1/87 aus der neuen Produktionslinie.

Das Modell von Lima war eine völlige Neukonstruktion, wobei Lima auch von der bisherigen Technik mit dem auf einem Drehgestell sitzenden Rundmotor abgekommen war. Es wurde ein Mittelmotor verwendet, der über eine Kardanwelle ein Drehgestell des Modells antrieb. Ein massives Metallchassis sorgte für das notwendige Gewicht. Allerdings wurde dieses Antriebskonzept zuerst nicht konsequent umgesetzt, da eben nur ein Drehgestell angetrieben und auf eine Schwungmasse verzichtet wurde.

Die Packung habe ich bisher noch nie gesehen und bekam inzwischen auch die Nachricht, dass sie nicht erschienen ist, da bei den neu aufgelegten Wagen von Lima der avisierte Quick-Pick nicht gefertigt wurde.

Sehr kurios ist aber dabei, dass ich im Juni 2007 von einem Modelbahner darüber informiert wurde, dass er eine Lima 120 er in orientrot besitzt, welche auf den Stirnseiten die Betriebsnummer 120 140-9 besitzt, an den Seitenwänden jedoch die Betriebsnummer 120 103-6 (also auch hier die falsche Computerprüfziffer!). Dies könnte bedeuten, dass es die 120 103-6 nicht nur als Handmuster gab, sondern evtl. als eine kleine Serie, welche dann sogar auf den Markt gekommen ist, bzw. mit der Betriebsnummer 120 140-9 überdruckt wurden und das eben teilweise nur mangelhaft oder unvollständig. Ein Foto dieser Lok findet man unter “Details”.

Aber zurück zu den neuen Loks des Katalogs 1988/89. Offenbar hatte man inzwischen eingesehen, dass der Antrieb verbesserungsfähig war und nahm die bisherige beige/rote 120 aus dem Programm. Das Gehäuse wurde dabei unter Beibehaltung der Betriebsnummer dem aktuellen Erscheinungsbild angepasst. Zum Vortrieb wurde jetzt der Doppelkardanantrieb gewählt. Nur die ebenfalls erschienene Wechselstromversion musste mit einem angetriebenen Drehgestell auskommen. Auch Schwungmassen wurden jetzt eingebaut, wenn auch zuerst im Katalog nicht darauf hingewiesen wurde. So erschienen im einzelnen:

208035 / 208035AC: 120 003-9 beige/rot, DC Doppelkardan, AC Einzelkardan

208142 / 208142AC: 120 140-9 orientrot, DC Doppelkardan, AC Einzelkardan.

Bei der orientroten 120 war bei dem Handmuster (welches auch auf der Messe Nünrberg 1988 zu sehen war) wieder die Betriebsnummer 120 103-7 zu erkennen. Diesmal stimmte die Computerprüfziffer, erschienen ist dieses Modell jedoch nicht, sondern von Anfang wr es 120 140-9 beschriftet.

Doch schon 1995 war in einem Prospekt von Lima eine Sonderserie zu finden. Aufgelegt wurde die 120 002-1, die zu dem damaligen Zeitpunkt als Versuchsträger diente. Dazu erhielt die orientrote Lok seitlich einen breiten weißen Streifen mit der Aufschrift “AEG - Der Umwelt zuliebe - Innovative Technik”. Laut der Beschreibung kam nun ein 5-poliger Motor zum Einsatz.

Dieses Modell war in DC und AC auch im Katalog 1995/96 zu finden. Als Neuheit erschien dort ebenfalls in DC und AC eine weitere orientrote 120 mit der Betriebsnummer 120 141-7. Im Unterschied zum orientroten Vorgänger 120 140-9 war der neue DBAG-Keks angebracht worden und das verwendete rot wirkte viel vorbildgetreuer, nicht so matt.

Während schon im Folgekatalog die IC-Packung nicht mehr zu finden war, blieben die beiden 120er in DC und AC im Programm. Erst im Europa Katalog 1990 gab es eine Änderung, als beide Wechselstromversionen nicht mehr geführt wurden. Dafür war als “Entschädigung” ein Rissfoto der 120er zu finden, welche das Innenleben der Gleichstromlok zeigte. Bis 1994 gab es keine weiteren Änderungen bei den beiden Modellen, bis im Katalog 1994/95 keine 120er mehr angeboten wurde.

Während die Sonderserie bereits im Katalog 1996/97 nicht mehr zu finden war, erhielt die verbliebene 120 141-7 als Neuheit 1998 Verstärkung durch die verkehrsrote 120 114-4, die in vier verschiedenen Ausstattungen erschien. Lustigerweise findet sich diese 120 114-4 auch bei Märklin und Fleischmann - Pech für den Nummernsammler.

Ab 2000 war nur noch die verkehrsrote 120 in schwindenen Ausstattungsvarianten bei Lima zu finden. Zuletzt war im Katalog 2004 nur noch die Ausführung in Wechselstrom enthalten.

Das Modell war über die Jahre weg sicher nicht die allererste Wahl, konnte aber früher mit dem geringeren Preis sehr gut konkurrieren. Dies war ein Plus für Lima, was leider in den letzten Jahren mit der neuen Firmenpolitik verschwunden ist. Aber nicht nur die alte Firmenpolitik, sondern auch Lima selber verschwand schließlich vom Markt und musste 2004/2005 Konkurs anmelden. Die Firma Hornby übernahm in der Folge die Formen und baute das Lima Programm (zusammen mit den ebenfalls übernommenen Firmen Rivarossi, Jouef und Arnold) langsam wieder auf. Auch die 120 war schließlich wieder dabei...in der neuen Zeit...in der...

Hornby-Zeit

In den Hornby-Katalogen von 2006 und 2007 war noch keine 120 zu finden. Aber als Neuheit 2008 wurde nun doch wieder eine 120 vorgestellt. Zwar nur in Gleichstrom und ohne konkrete Angaben zur beabsichtigten Modellausführung, aber immerhin, die 120 sollte wieder auferstehen. Abgebildet war eine Lok in beige/rot der Vorserie (120 001-3 auf dem Vorbildfoto).

Die Vorfreude hielt jedoch nicht lange. Denn im Juli 2008 teilte Hornby International in den News offiziell mit, dass viele Neuheiten, die für 2008 angekündigt waren, verschoben oder sogar völlig gestrichen werden. Darunter war leider auch die 120, die nun evtl. erst in den kommenden Jahren erscheinen sollte. Das geschah aber nicht und nachdem inzwischen im Jahr 2013 die 120 von A.C.M.E. neu angekündigt wurde, dürfte diese Ankündigung bei Hornby wohl der Abgesang gewesen sein.

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