Roco FS E412 / EU43

Die E412 / EU43 gehört nicht zu den Loks, die durch Detaillosigkeit glänzen. Das Vorbild zeigt eine Vielzahl von Ecken und Kanten, dazu einen ausgeprägten Dachgarten. Eine Aufgabe, die Roco in der Nachbildung hervorragend umgesetzt hat. Es macht Spaß, sich das Modell genauer anzusehen...

Details

Von außen

Das Roco Modell gibt das Vorbild sehr überzeugend wieder. Die nicht gerade einfache Kopfform wurde schön getroffen. Eine Fülle an angesetzten Details in allen Bereichen vervollständigt den sehr guten Eindruck. Der Dachbereich zeigt eine Vielzahl von Leitungen, Isolatoren usw., die m. E. alle zutreffend und vorbildgetreu sind. Ein genauer Plan von Dach des Vorbilds liegt mir aber leider nicht vor. Lassen Sie also die Fotos wirken.

Die Lackierung und Beschriftung ist makellos, sauber und selbst kleine Aufdrucke sind lesbar. Da gibt es absolut nichts auszusetzen. Es wurden auch Unterschiede wiedergegeben, wie z. B. die unterschiedlich großen RTC-Logos und Betriebsnummern bei der EU43 006 und EU43 008 oder der einseitige Verzicht auf die Betriebsnummer an der Front bei der E412 001 in ihrem Präsentationszustand.

Auch der Bodenbereich wurde sauber durchgestaltet mit der Drehgestellanlenkung und freistehenden Leitungen. Die Drehgestellblenden wirken dagegen eher etwas flach und einfach, aber das ist auch beim Vorbild so. Der massive Getriebekasten dahinter stört etwas.

Für den Digitaldecoder ist im Bodenfach ausreichend Platz vorhanden. Bevor man das aber ausrastet, sind die 4 daran eingesteckten Rohrleitungen zu entfernen, damit diese beim Aushebeln des Bodenfachs nicht abreißen.

Bodenfach mit Decoder

Bodendetails und Drehgestellblende

Von innen

Das Öffnen des Modells geschieht mit der bekannten “Spreiz und schüttel mich”-Technik. Vier relative kleine (aber stramm sitzende) Rastnasen sind zu überwinden. Diese greifen vom Plastikgehäuse aus unter den Metallrahmen und sitzen jeweils über dem Drehgestell zum hinteren Radsatz hin. Wenn man die Lok von unten anschaut, kann man sie problemlos erkennen. Sie sehen aus wie jeweils 3 kleine Grate. Mit der Anzahl der Gehäuseöffnungen nutzen sich diese aber etwas ab, also nicht übertreiben.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden beim Gehäuseabheben 4 Kleinteile auf den Boden fallen. Also Staubsauger vorher ausmachen und Katzen und Kleinkinder entfernen. Das sind die Sandkästen an den Gehäuseecken. Diese sind nämlich nur von unten her eingesteckt und halten mit dem Gehäuse. Die könnte man jetzt mit etwas Klebstoff fixieren oder man klipst sie nach dem Wiederaufsetzen des Gehäuses wieder ein.

Der Antrieb erfolgt durch einen 5-poligen Mittelmotor, der mit zwei Schwungmassen versehen ist und über Kardanwellen und Stirnradgetriebe alle 4 Achsen des Modells antreibt. Bei einer Achse sind 2 Haftringe vorhanden. Beim Wechselstrommodell sind wegen der Schleiferanbringung nur 3 Achsen angetrieben, dafür gibt es aber gleich die doppelte Anzahl von Haftringen.

Der Innenaufbau ist klar strukturiert und aufgeräumt. Eine 8-polige Digitalschnittstelle ist leicht zugänglich auf der Platinenoberseite vorhanden. Zwischen der E412 und der späteren EU43 gibt es kleine Unterschiede in der Gestaltung der Platine, sonst ist das Innenleben weitgehend identisch. Auch die Beleuchtung erfolgte weiterhin mit Glühlämpchen.

AC Fahrgestell der FS E412

Ganz oben: DC Fahrgestell der FS E412, darunter DC Fahrgestell der EU43

Direkter Vergleich der AC-Fahrgestelle der EU43 (oben) und der E412 (unten). Die Veränderungen sind nur minimal.

Die Beleuchtung mit Glühlämpchen und den Flachkabeln

5-poliger Motor mit Schwungmassen

In welcher Richtung man das Gehäuse wieder aufsetzt, ergibt sich beim Zusammenbau einfach aus der Lasche im Dach, die als Stromführung der Stromabnehmer dient. Diese findet nämlich einen Stift auf der Platine und der ist nicht mittig.

Sonstiges

Die Verpackung ist Roco Standard. Dabei sind die “alten” FS-Loks normalerweise in der alten blau/orangen Verpackung zu finden und die “neuen” RTC-Loks findet man natürlich schon im dunkelblauen Karton. Hier ist es auch egal, wie man die Lok in das Styropor legt (also hinsichtlich Führerstand 1 links oder rechts - nicht Räder unten oder oben ;-)

Die Modelle sind ab Werk schon weitgehend zugerüstet (Griffstangen usw.). Als Zurüstteile liegen weiter noch geschlossene Schienenräumer bei, Scheibenwischer, Kurzkupplungen, Bremsschläuche, Kupplungshaken usw.

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