Auch wenn eine moderne Diesellok nicht gerade die Detailvielfalt einer Altbau -Lok besitzt, gibt es trotzdem noch manches zu entdecken und zu beschreiben.

Von außen

Das Gehäuse besteht aus Kunststoff und ist sauber graviert. Alle wichtigen Details sind gut wiedergegeben worden. Auch die Nietenreihen um die Lüfter wirken überzeugend. Die Lüfter selber könnten vielleicht etwas mehr Tiefe vertragen, aber mit stark verdünnter Farbe kann man dies richten, wenn man es für nötig hält. Die angeklappten Spiegel sind extra eingesetzte Kunststoffteile.

Die Griffstangen sind nur angegossen, aber fein dargestellt und fallen dadurch nicht negativ auf (außerdem...es ist ein Hobby Modell!). Das große Lüftergitter auf dem Dach wurde extra eingesetzt und sogar durchbrochen gestaltet. Der Dachaufbau wirkt ebenfalls gut mit Hörnern, Antenne und silbernem Dachaufbau.

Sehr gut kann auch wieder die Bedruckung gefallen, wie schon von anderen Piko Hobby Modellen gewohnt. Mehrfarbig wurden die Anschriften aufgedruckt und auch die angegossenen Griffstangen silbern lackiert. Besonders auch das große ÖBB Logo ist gut deckend aufgebracht worden. Positiv fällt auf, dass hier nun der sonst bei Hobby Modellen aller Firmen gerne vernachlässigte Bereich zwischen den Drehgestellen nicht vergessen wurde. Der große Aggregatekasten ist er vorbildgetreu gestaltet worden. Dies war auch dadurch möglich, da er als Steckteil und nicht mehr als Bestandteil des Metallrahmens ausgeführt wurde. Dazu wurde dort ein Gitter silber lackiert und sogar ein Hochspannungssymbol aufgedruckt.

Piko - Eurorunner

Details

Wie bereits erwähnt ist die Gestaltung des Aggregatekastens ein weiterer Schritt nach vorne. Die Drehgestellblenden entsprechen zwar dem Vorbild, wirken jedoch aufgrund des Plastikglanzes nicht ganz so perfekt. Dafür entschädigen die extra angesetzten, freistehenden Trittstufen an den Türen, wie auch an den Fronten. Diese sind sogar auf der Oberseite geriffelt ausgeführt und das sieht richtig gut aus.

Jetzt wird es aber Zeit, auch noch ein Wort zum Dach zu verlieren und speziell zu den Signalhörnern. Diese , bzw. deren Ausrichtung sind eine kleine Betrachtung wert. Beim Märklin ÖBB Eurorunner zeigen sie zur Lokmitte, beim Roco ER20 “Alex” zur Lokspitze. Beim Piko Eurorunner der ÖBB und dem Eurorunner der StLB wieder zur Lokmitte und beim WLB Eurorunner zur Lokspitze...ja was denn nun?

Da hilft nur ein Vergleich mit Vorbildfotos. Allerdings ist es schwer, Fotos zu finden, auf denen dieses Detail klar hervorgeht. Zumindest bei diversen Dispo-Eurorunnern sind die Signalhörner klar nach vorne gerichtet. Bei den ÖBB Typen scheint es so zu sein, dass zuerst die Hörner nach vorne gerichtet waren. Allerdings folgte daraus eine extreme Lärmbelästigung der Lokführer, daher wurden die Hörner in der Folge zur Lokmitte gerichtet und das jeweils hintere, aber in Fahrtrichtung zeigende Hornpaar betätigt.

Am Rande sei gleich noch bemerkt, dass sich auf dem Dach auch Unterschiede hinsichtlich der Zugbahnfunkantenne zeigen, wie auf dem Foto ebenfalls zu sehen ist.

Von innen

Wenn man sich dem Innenleben des Piko Eurorunners nähern will, dann muss man zuerst den Aggregatekasten zwischen den Drehgestellen abziehen. Dieser ist mit zwei Rastnocken eingeklipst. Das geht relativ einfach und ohne Kraftaufwand mit Hilfe eines kleinen Schraubendrehers von unten in den Aussparungen. Wie lange jedoch die Rastnasen halten werden, wenn man das Gehäuse öfters öffnen will?

Darunter befindet sich dann eine Schraube und nach deren Entfernung lässt sich das Gehäuse ganz leicht nach oben abnehmen. Die Trittstufen oberhalb der Puffer sind übrigens nur lose eingelegte Kunststoffteile, die, sollte man jetzt das Fahrgestell auf den Kopf drehen, herausfallen. Also aufpassen und Staubsauger in sichere Entfernung stellen.

Das Innenleben bietet keine besonderen Überraschungen zu bisherigen Hobby Modellen von Piko. Mittelmotor, Kardanantrieb auf alle Achsen, sozusagen Standardausstattung. Allerdings ist leider keine Schwungmasse vorhanden, was man im Analogbetrieb nachteilig merkt. Lichtwechsel in Fahrtrichtung ist vorhanden. Bei der Wechselstromversion hat der Dekoder seinen Platz oberhalb des Motors gefunden. Er ist jetzt aber stabiler mit Klebebändern befestigt wie früher, als man eher von einer fliegenden Verdrahtung sprechen konnte. Eine 8-polige Digitalschnittstelle ist vorhanden, so dass ein Wechsel des Dekoders ohne Mühe möglich ist oder bei der Gleichstromversion ein Dekoder eingebaut werden kann.

Verpackung

Die Verpackung ist wie gewohnt eine passende Einlageschachtel mit Deckel aus durchsichtigem Plastik, das Ganze dann in einer Kartonumverpackung mit Sichtfenster. Die Lok wird so gut geschützt, es ist aber nicht auszuschließen,dass die Innenverpackung bricht, wenn es doch einmal zum Sturz der Schachtel mit Inhalt kommt. Leider ein ganz typisches Problem beim Versand.

Im November 2009 erschien jedoch eine Dolischo Sonderserie, nämlich der Eurorunner der LTE Graz. Bei diesem war erstmals das Unterteil der Innenverpackung nicht mehr aus dem bruchgefährdetem Plastik, sondern aus Styropor. Nur noch der Aufsetzdeckel war Plastik, denn durchsichtiges Styropor ist bis heute nicht auf dem Markt.

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