Liliput - Baureihen 110 / 112 / 140

Geschichte

Die Bügelfalten E10 gab es zwar schon auf dem Modellbahnmarkt, jedoch waren die Fleischmann Modelle in einem zu großen Maßstab, zudem auch optisch überholt und die Lima Modelle gaben nur den modernen Zustand mit den neuen Lüftergittern vom Typ Klatte wieder. Auch Roco hatte die 110 in blau und beige/türkis, sowie die 112 in beige/rot im Programm, jedoch in Epoche IV Ausführung. Eine richtige E10 der Epoche III mit der klassischen Schürze und den Pufferverkleidungen fehlte.

Der österreichische Hersteller Liliput kündigte daher 1988 im Prospekt “Höchste Eisenbahn” drei verschiedene neue Modelle der Bügelfalten E10 an. Mit Originalfotos wurden jeweils in Gleich- und Wechselstromausführung vorgestellt:

E10.12 in den Rheingoldfarben creme/blau, E10 340 in blau mit hellgrauer Schürze und die 112 in beige/rot der Epoche IV.

Im Neuheitenprospekt 1989 wurden diese Loks zudem unter einer weiteren Bestellnummer als “für Digitalumbau” vorbereitet angeboten. Es sind auch solche Loks erschienen, allerdings nur in kleinen Serien. Zudem wurde als 4. Version die E10 1269 in creme/blau (Rheingold) mit gealtertem Dach ohne Stirnhandlauf und Stirntrittbrett vorgestellt und als 5. Version die E10 432 in blau mit schwarzer Schürze. Auch hier waren es aber nur Vorbildfotos.

Es sind dann noch weitere Varianten der Bügelfaltenversion hergestellt worden, die ich jedoch nicht durch Kataloge belegen kann, da mir aus dieser Zeit nicht alle Liliput Kataloge vorliegen oder diese aufgrund der Schwierigkeiten gar nicht erschienen sind. Auf den Seiten “Modelle” und “Übersicht” sind diese Loks aber enthalten.

Das nächste Neuheitenprospekt von 1990 erwähnte all diese Versionen nicht mehr, sondern zeigte zwei Vorbildfotos einer E40 und einer E10.12 - also Bilder der Kastenversion.

Geplant wurde in grün die E40 der Epoche III und die 140 499-5 der Epoche IV, dazu noch eine beige/türkise 140. Von der Kasten E10 sollte die Rheingoldversion, sowie die blaue E10 216 und die 110 220-1 erscheinen.

Aufgrund von Schwierigkeiten bei Liliput trat dann die bisher als Hersteller von Modellautos bekannte Firma Herpa als Vertreiber/Partner auf. Im ersten gemeinsamen Katalog 1990/1991 waren unter neuen Bestellnummern noch die E40 und die 140 in grün, sowie die Rheingold E10.12 abgebildet. Diesmal aber als Modelle, nicht als Vorbildfotos. Die Herpa Zeit war jedoch nur kurz, dann übernahm Bachmann die Firma Liliput.

In der Liliput Collection 1992 waren neben der grünen E40, 140 und creme/blauen E10.12 wieder die blaue E10 mit der Betriebsnummer E10 101 und die Epoche IV 110 220-1 als Modelle zu sehen. Es ist im Katalog aber deutlich erkennbar, dass die Betriebsnummern als “Handmuster” aufgebracht waren. Während die E10 216 tatsächlich noch erschien, wurde die Epoche IV Lokomotive nie gefertigt.

Schon im Katalog von 1993 waren jedoch die ganzen Modelle verschwunden.

Das Erscheinen der überarbeiteten Roco E10/110 war möglicherweise ein Grund für Bachmann-Liliput, dieses Modell nicht mehr zu fertigen. Vielleicht waren es auch andere Probleme oder eine neue Ausricthung des Produktangebots, in dass die 110/140 nicht mehr passte.

So lieferte die 110/112/140 Familie von Liliput nur ein sehr kurzes Gastspiel auf dem Modellbahnmarkt ab.

Rechts im Bild die zwei bekannten unterschiedlichen Versionen der  Rheingold Bügelfalte: E10 1309 (ohne unteren Zierstreifen) und E10 1310

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Modellbahnwahn