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Modellbahnwahn

Vorneweg...

Wie ich schon geschrieben habe, ist das Fleischmann Modell zwar schon viele Jahre auf dem Markt, hat aber nur sehr wenig Änderungen erfahren. Es gehört zur Firmenpolitik von Fleischmann, ausgereifte Modelle herauszubringen, die dann in der Folge über die Jahre auch nur wenig Modellpflege benötigen. Die 141 ist hierzu ein Beispiel.

Also schauen wir uns einfach einmal kurz das Modell als solches an und gehen nur auf ein paar wenige Details ein.

Gehäuse

Fleischmann DB 141

Details

Das Gehäuse besteht aus Plastikspritzguss, ist fein detailliert und gibt die Details des Vorbilds überzeugend wieder. Die Lackierung und Bedruckung ist ausgezeichnet und hält auch bei stärkerer Beanspruchung durch. Die Dachleitungen und Isolatoren sind fein gestaltet, auch der kleine Dachaufbau ist mit einem kleinen Einsatz aus durchsichtigem Plastik versehen, der das Gitter wiedergibt. Da kann man wirklich nur wenig Fehler finden und vielen Modellbahnern genügt das Modell noch heute völlig.

Aber ein paar kleine Kritikpunkte möchte ich (aus ganz eigener Sicht) anbringen, die mich dann doch ein klein wenig stören. So sind die Griffstangen nur angespritzt, was 1988, beim Erscheinen des Modells, kein Problem war, aus heutiger Sicht aber einer Überarbeitung bedarf. Wenn die Griffstangen an den Einstiegen und an der Front extra angesetzt wären, wäre das Aussehen weiter verbessert. Ähnliches gilt auch für die Auftrittstufen an den Drehgestellen, die ansonsten hervorragend detailliert sind. Da sie nur angespritzt sind, wirken sie etwas klobig und extra angesetzten Teile würden Wunder wirken.

Dann gibt es da aber noch eine kleine Ungenauigkeit, die Fleischmann unterlaufen ist, welche die Optik dann doch etwas stört. Die bestrifft die Regenrinne über den Frontfenstern. Beim Modell verläuft diese Regenrinne direkt über den Frontfenstern, parallel zu deren oberer Kante. Beim Vorbild ist die Rinne aber bei allen mir bekannten Loks geschwungen angebracht und zwischen Frontfenstern und Regenrinne ist ein deutlicher Abstand zu sehen (siehe auch meine Vorbildfotos auf dieser Seite). Schade, dass das nicht gesehen wurde.

Innenleben

Wie gelingt eigentlich der Blick in das Fleischmann Modell hinein? Klar, hier kommt der Hinweis dazu, wie das Gehäuse vom Metallrahmen zu trennen ist. Das Gehäuse wird von 4 Rastnocken gehalten, welche sich jeweils direkt hinter den Führerstandstüren befinden. Hier ist das Gehäuse zu spreitzen und nach oben abzuziehen. Da das Gehäuse aber sehr passgenau und fest aufsitzt, benötigt es schon etwas Gefühl (oder Gewalt ;-), bis sich das Gehäuse abhebt. Als effektiv hat sich bei mir die Methode bewährt, die man auf dem Bild sieht. Mit den Fingernägeln der Daumen in das Gehäuse eingrefen, nach außen ziehen und dann mit den Zeigefingern unter die Sandkasten fassen und den Rahmen sozusagen auf sich zu abziehen. Hört sich kompliziert an, das Foto zeigt aber wie es geht. Dann steht das Innenleben des Fleischmann Modells einem zur Verfügung.

Das Dach der 141 mit den Details

Ja und dann gibt es da noch den einzigen kleinen Unterschied, der mir bei den Modellen aufgefallen ist. So hat die orange/graue 141 441-6 im Unterschied zu den anderen Ausführungen auf dem Dach neben den Lokpfeifen noch zusätzlich 2 Hörner erhalten.

Der massive Metallrahmen gibt der Lok genügend Gewicht. Auf einem Drehgestell ist der Fleischmann Rundmotor ausgesetzt, der die zwei Achsen antreibt. Zwei Räder haben Haftreifen erhalten. Im Metallrahmen ist auch schon ein Fach integriert, in dem das Umschaltrelais der Wechselstromversion, bzw. ein Digitalrelais seinen Platz findet. Nachdem die grüne und grau/orange 141 in Gleichstrom ausgeliefert war, wurde das Motorkonzept dahingehend geändert, dass von nun an ein Motor mit Anker-Schwungmasse verwendet wurde. Dabei wurden die Freiräume zwischen den Ankerwicklungen mit Metall ausgefüllt, was das Ausrollverhalten deutlich verbesserte.

Schachtel

Die Schachtel ist ein Styroporbett mit aufgestülpter Kartonhaube, die mit einem Klarsichtfeld versehen ist. Einfach, aber effektiv. Aber auch hier merkt man schnell, dass man die Lok nur mit Führerstand 1 nach links in die Schachtel legen sollte. Anders herum geht es nur mit Gewalt und einer anschließenden Ersatzteilbestellung von Isolatoren und Leitungen.

Die Umschaltung auf Oberleitungsbetrieb erfolgt von unten durch die Verstellung einer deutlich zu erkennenden roten Schraube. Am Laufdrehgestell erkennt man auch in der Gleichstromversion bereits die kleinen Fräsungen, die zur Aufnahme des Schleifers bei der Wechselstromversion dienen.

Hier ein Blick auf den Motor der verkehrsroten 141 284. Rechts auf der Motorplatine ist die Schnittstelle nach NEM 651 (Ausführung klein mit 6 Kontakten) zu erkennen

Ein Foto vom Innenleben der Soundversion (Wechselstrom). Über dem nicht angetriebenen Drehgestell wurde der Lautsprecher plaziert. Er strahlt nach oben ab. Über dem mittig im Rahmen befindlichen Umschalter für den Unter- oder Oberleitungsbetrieb fand der Sounddecoder seinen Platz.

Hier die Blick in eine FMZ-Version der Fleischmann 141 hinein. In das Fach über dem nicht angetriebenen Drehgestell wurde der FMZ-Decoder eingesetzt und vergossen.