Es gab mal eine Zeit, da boten die großen Modellbahnhersteller Lokomotiven und Wagen als Bausätze an. Zum einen konnte man so mit dem Nachwuchs eine nette Bastelstunde erleben, zum anderen sparte man auch noch etwas Geld.

Ein solcher Klassiker war auch der Fleischmann Bausatz mit der Bestellnummer 1470 B. Dabei handelte es sich um einen gedeckten Güterwagen der DB der Bauart Gmhs 53. Zumindest wurde es so erhaben in die Seitenwand geprägt. Auch die Wagennummer der Epoche III “251 612”, sowie die übrigen Anschriften waren erhabene Prägungen.

Die Verpackung war etwas größer als die sonstigen Wagenpackungen und attraktiv in gelb, rot und schwarz bedruckt. Gleich in mehreren Sprachen konnte man lesen, dass hier ein Bausatz vor einem lag und das fertige Modell sah man natürlich auch schon in einer Abbildung..

Für mich immer noch ein Klassiker der damaligen Zeit waren die kleinen Aufkleber auf den Stirnseiten der Verpackungen mit dem Namen der Modelleisenbahnläden. Viele Händler nützten dies und versahen die bei ihnen gekauften Modelle mit diesen kleinen Aufklebern. So wurde der mir vorliegende Bausatz vor einigen Jahrzehnten bei Spielwaren Kranich in München gekauft. Den Händler muss es aber seit ungefähr der 1980er Jahre schon nicht mehr geben. Sein Aufkleber hat überlebt.

Wenn man die Seitenlasche öffnet, kann mn den inneren Karton mit den Bausatzteilen herausziehen. Viele sind es nicht, die hier auf das Zusammensetzen warten. So findet man zuerst in einem gelben Kartoneinsatz mit Ausschnitten den Wagenkasten aus Plastik und das Fahrgestell aus Metallguss. Darunter liegtdie Bauanleitung, die Blechplatte für die beweglichen Türen und in einem Plastiktütchen der Rest.

Der Rest sind dann die beiden Schiebetüren des Wagens, die beiden Achsen mit Halterungen, zwei Kupplungen mit feinen Federdrähten, die Puffer, die 8 silbernen Klappen für die Seitenwände, sowie 2 Nieten für die Kupplungesbefestigung und zwei Schrauben für die Befestigung des Wagenkastens auf dem Fahrgestell. MIt den Schrabuen werden auch die Achshalter fixiert.

Die Verpackungsrückseite zeigte dann auch noch weitere Bausätze von Fleischmann.

Natürlich ist der Wagen aus heutiger Sicht einfach gestaltet. Dazu wirkt die erhabene Beschriftung antiquiert. Ich finde aber allein die Aufmachung schön und zeigenswert. Ein Problem will ich aber nicht verschweigen. So zeigt mein ungebauter Wagen einen deutlichen Verzug des Wagengehäuses, so ziehen sich die Seitenwände zur Mittellinie hin ein. Also wird es eben für immer ein Bausatz bleiben, fertige Wagen gibt es ja genügend.

Die Bauanleitung ist ein DIN A5 Blatt und problemlos sind die einzelnen Arbeitsschritte nachvollziehbar. Man benötigt einen Hammer, Schraubendreher und Plastikkleber und vermutlich nicht mehr als 10 Minuten, dann ist der Wagen fertig.

Bastelwahn Nr.: 2
erstellt: 10.11.2012