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Märklin V200 064

Die alte erhabene Betriebsnummer wurde dann noch abgeschliffen, der Bereich wurde mit einer Mischung aus diversen Rottönen überstrichen und es kam eine Aufreibebeschriftung mit der neuen Betriebsnummer V200 064 auf die Lok. Der Rahmen blieb ohne weitere Beschriftung. So entstand mit etwas Bastelspaß eine “besondere” V200 für das Betriebswerk.

Zwar gab es bis heute nicht das Betriebswerk im Modell und die V200 064 mit ihrer Epoche III Beschriftung wurde wieder verkauft, da plötzlich ein Epochedenken erwachte. Außerdem wollte das Auge plötzlich mehr Details und die neuen Modelle von Roco entsprachen mehr den gewachsenen Ansprüchen. Trotzdem war sie eine nette Lok.

Märklin V200

In meinem Modellbahnerleben gab es mal eine Zeit, da war Masse ganz deutlich vor Klasse angesiedelt (naja, teilweise ist das heute noch so ;-). Ich träumte von einem großen Betriebswerk und da mussten eben auch von einer Baureihe gleich mehrere Modelle vorhanden sein. Immerhin, das war sogar aus heutiger Sicht ziemlich vernünftig. Weniger “vernünftig” war dann vielleicht die Modellauswahl. Auf der anderen Seite war das Angebot an Großdieselloks Ende der 1980er Jahre auch noch lange nicht so perfekt, wie heute. Die Märklin V200 war auf Flohmärkten günstig zu erhalten, sah gar nicht so schlecht aus und hatte zudem den Vorteil eines Metallgehäuses.

Nein - ich rufe jetzt allen Märklinhassern oder -zweiflern, die jetzt denken, ich hänge der “Wertigkeit” eines Metallgehäuses nach, ein deutliches “Nein” zu! Das Metallgehäuse war mir wichtig, da ich da problemlos Lackierungsfehlversuche in Bier und das Gehäuse in Terpentin ertränken konnte.

Ein Objekt dieser BW-Bevölkerung war dann eine lädierte V200 027 mit vielen Lackfehlern und Macken. Die Lok kostete damals 30 DM (15 EUR) und das konnte ich mir ganz gut leisten. Die Lok erhielt wieder fehlende Teile wie Schleifer und Kupplungen und dann vor allem einen neuen Lack.

Die Lackierung wurde mit dem Pinsel durchgeführt, da ein Airbrush noch in weiter Ferne war. Die Farbauswahl bestimmte sich nach den damals überall vorhandenen Revell und Humbrolfarben in den kleinen Töpfchen. So wurde Humbrol schwarzgrau für Rahmen und Lüfterband verwendet, sowie Humbrol eisenmetallic für das Dach. Das wirkte gar nicht schlecht und die Zierstreifen bekamen silbern aufgetragen.

Märklin V200 038

Die Loknummer stammte aus einem Satz Aufreibebeschriftung und zur Krönung wurde dann das ganze Gehäuse noch mit einer Schicht Klarlack überspritzt.

Klar, auch der Umbau war nicht optimal, denn man sah dann doch noch, wo die alte Beschriftung abgeschliffen worden war. Ich hätte mir mehr Zeit lassen sollen, aber es musste ja einfach wieder schnell gehen.

Aus der gleichen Sammelzeit, wie die oben gezeigte V200 064 stammte auch die V200 038. Eben aus der Zeit, als es im (geplanten) BW eben eine Menge gleicher Lokomotiven geben sollte. Allerdings lagen ein paar Jahre zwischen den beiden Loks

Da der Lack des Ausgangsmodells, einer V200 006, stark beschädigt war, wurde das Gehäuse komplett neu lackiert. So kam von Revell Anthrazit für Rahmen und Lüfter, sowie Dachbereich auf die Lok. Bei dem Rot handelte es sich um die passende RAL-Farbe. Dadurch war das Rot etwas dunkler als bei der original Märklin Lok (siehe Foto unten), sah aber damit besser aus.

Märklin V200 036

Da ich beim Aufräumen meiner Loks noch eine weitere Epoche III V200 entdeckte, darf auch die hier die Seite erweitern, bevor sie sich einen neuen Besitzer sucht. Also kommen wir mal zu der V200 036, die fast zeitgleich mit der V200 038 (siehe oben) entstand.

Diese Lok stammte aus einer Auktion beim Online-Auktionshaus Feininger (kennt das noch jemand?). Eigentlich war die Lok eine Enttäuschung und der Verkäufer entweder ahnungslos oder ein (ähem...) Drecksack. Die Lok war stark beschädigt, an der Front war ein Loch gebohrt und das Umschalt- relais und die Fenstereinsätze fehlten auch. So, jetzt mag der eine oder andere fragen, warum kauft man so eine Lok, wenn sie solche Fehler hat?

Gute Frage...aber es gab mal eine Zeit, da gab es nur drei Fernsehprogramme, dann gab es eine Zeit, da ging man zum Telefonieren in eine Telefonzelle (das waren so gelbe Kästen) und dann gab es eine Zeit, da war ein Foto in einer Online- Auktion eine Seltenheit. Ja wirklich, das ist kein Witz, das gab es tatsächlich. Die Lok hatte ich 1999 ersteigert, da war man in der Regel nur auf den Text angewiesen - unglaublich, aber wahr!

Also wurde das Gehäuse der V200 027 vom Lack befreit, Teile der erhabenen Beschriftung abgeschliffen und es gab eine komplette Neulackierung in RAL Farbtönen. Die neue Loknummer war vermutlich aus einem Spieth Beschriftungssatz. Dann kam Klarlack über alles, das Innenleben wurde wieder funktionsfähig gemacht und die Fenster wurde auch wieder passend hinterlegt.

Aus der ziemlich defekten V200 war wieder eine durchaus ansehnliche Lok geworden und eine weitere Betriebsnummer fand Eingang in die Sammlung. Klar, ganz perfekt war das Modell nicht, man hätte wieder einmal sauberer schleifen können, aber aus ca. 50 cm Entfernung sah man das alles schon nicht mehr. Besonders das vorbildgetreuere Rot tat dem Märklin Modell richtig gut.

Märklin 220 080-6

Aus einem Second Hand Shop stammte diese ehemalige V200 056 von Märklin. Das war im Jahr 1993. Der Lack war fertig, dafür war der Preis nach einer kleinen Verhandlungszeit ganz in Ordnung, obwohl manche Second Hand Läden zuerst ja wirklich seltsame Preisvorstellungen hatten, nur weil Märklin auf der Lok steht. Ich meine mich noch zu erinnern, dass die Lok ursprünglich 150 DM kosten sollte (also ca. 75 EUR) - ist ja von Märklin und aus Metall. Allerdings konnte der Preis in solchen Läden auch schnell und stark sinken, es waren dann 30 EUR.

Der Rest war klar. Es wurde eine Farbe angemischt, die ungefähr dem Märklin-Rot nahe kam. Damit wurden die Lackschäden ausgebessert. Die alte Betriebsnummer wurde abgeschliffen und es kam die neue Betriebsnummer der Epoche IV 220 080-6 auf die Lok. Das war wohl ein Anreibesatz von H+P, der da verwendet wurde. Die Front bekam zusätzlich noch einen DB Keks aufgeschoben. Denn der ursprünglich vorhandene war den Schleifarbeiten an der Loknummer zum Opfer gefallen.

Der Rahmen bekam eine Mischung aus Schwarz und Seeblau, was dem Märklinton ganz brauchbar ähnelte. Wurde natürlich auch entsprechend fleckig. Nicht hübsch, aber auch nicht hässlich. Immerhin das Dach wurde mit einer Mischung aus Eisenfarbe, Silber, Schwarz und Hellgrau ganz treffend lackiert.

Also wieder eine neue Loknummer für das Betriebswerk. Nicht ganz hübsch, aber deutlich besser, als die V200 zuvor gewesen ist. Natürlich wurden Unterschiede zum Vorbild völlig verdrängt, wie z. B. das Aussehen der Klappen an den Lokfronten, die ja bei den hohen Nummern anders aussahen. Ziemlich sicher wusste ich das damals auch noch gar nicht. Aber wenn Märklin eine V200 Serienlok mit den Dachlüftern der V200 Vorserie herstellen darf, dann darf ich das auch. Wenn man die Lok jetzt noch etwas altern würde, wäre sie vermutlich sogar ganz vorbildlich mit ihren Lackschäden, aber die Zeit werde ich mir sicher nicht mehr nehmen.

Märklin 220 011-1

Jetzt kommen wir zur Abwechslung einmal zu einer ganz gut gelungenen alten Märklin V200. Eigentlich war es ja eine Primex V200 060, die mir im Jahr 1999 in die Hände fiel. Schön war sie nicht mehr und so war klar, dass der damalige “Lackwahn” sich auch über diese Lok hermachen würde.

Zuerst wurden einige der erhabenen Beschriftungen abgeschliffen. Da ich mir dabei etwas mehr Mühe gab, waren die Kollateralschäden auch relativ gering. Danach erhielt die ganze Lok eine Grundierung. Denn inzwischen hatte ich gelesen, dass damit die Farbe besser haftet und tatsächlich, das war gar nicht schlecht. Zudem sah man die Fehler viel besser, die man noch beheben konnte.

Auch die Farben, die dann mit dem Luftpinsel auf die Lok kamen, wurden in diesem Fall vernünftig ausgesucht und nicht einfach im Keller bei schlechtem Licht zusammengemischt. So hatte ich inzwischen auch begriffen, dass hinter dem Begriff RAL durchaus nützliche Zahlen kommen, die einem die Auswahl erleichtern und das Ergebnis verbessern.

Für die Zierlinien blieb der Pinsel, aber die Hand wurde irgendwie ruhiger und als Krönung der ganzen Sache kamen nicht einfach nur Beschriftungen drauf und fertig, sondern es wurde danach das ganze Gehäuse noch mit einer Schicht Klarlack überzogen.

Es war schon toll, dann ein Ergebnis zu sehen, welches mit genügender Zeit entstanden war und nicht auf die Schnelle.

Märklin 220 035-0

Aus einer früheren “Produktionszeit” stammt diese 220 035-0, die einmal eine Primex V200 060 war. Hier wurden wieder nur die erhabenen Nummern abgeschliffen, der Bereich rot ausgebessert und durch Spieth Aufschiebebeschriftungen ersetzt.

Da die Primexlok stark vereinfacht war, mussten auch Zierlinien und Fensterrahmen aller Art nachgezogen werden, was mehr oder weniger gut gelang.

Auch die Fenstereinsätze wurden durch Folien ersetzt.

Das Dach wurde komplett neu lackiert, natürlich noch mit dem Pinsel. Insgesamt zwar alles nicht der Hit, aber auch hier war ich damals froh, eine weitere V200, dazu noch mit der bei mir beliebteren Epoche IV Beschriftung in der Sammlung zu haben.

Noch etwas...

Ich bin ja nicht der einzige, dem es die alte Märklin V200 angetan hat. Man findet z. B. bei eBay immer wieder irgendwelche lustige Versionen in noch bunteren Designs. Von der Milka-Lok bis zur Wehrmachtstarnlok ist da alles dabei. Naja, wem es gefällt und wer dafür relativ viel Geld ausgeben will, dem sei dies gegönnt.

Es gibt aber auch ernsthafte Modellbahner, die aus der V200 noch ganz andere Modelle gezaubert haben, als meine Versuche, das Märklin Modell zu verbessern. Daher verlinke ich gerne auf die Seite von Holger Morawitz (auf sein Logo rechts klicken!), auf der er seine Umbaukünste zeigt. Die Seite hat aber noch andere tolle Umbauten zu bieten.

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Bastelwahn Nr.: 3
erstellt: 09.12.2012
geändert: 19.05.2023