Im Herbst 1968 erschien bei Röwa das Modell der Baureihe 216 der DB. Kurz zuvor hatte Märklin diesen Loktyp bereits für Wechsel- und Gleichstrom herausgebracht. Dennoch konnte die Röwa 216 gleich durch eine feinere Ausführung mit zahlreichen Details überzeugen. Der Preis lag aber auch ca. 25% höher als der des Märklin Modells.

Die 216 erschien von Anfang an mit der Epoche IV Betriebsnummer 216 016-6 in Gleichstrom und in der Ausführung für das Trix-Express-System.

Röwa - DB 216

Geschichte

Das Modell war in seinem Aufbau richtungsweisend für viele zukünftige Modellentwicklungen. Ein Mittelmotor trieb alle Achsen an, weiß/roter Lichtwechsel je nach Fahrtrichtung war vorhanden, freistehende Griffstangen an den Fronten, Führerstandseinrichtung mit Lokführer usw. Diese Dinge, die heute zum normalen Standard gehörden, begeisterten 1968 die Modellbahner.

Die Rückseite des Röwa Katalogs 1972/73 zeigte auch die 216

Bei einer Neuauflage ca. 1970/71 wurde die bisher vorhandene Kabelverbindung zwischen den Glühlampen im Dachbereich und den Motoranschlüssen durch federnde Kontaktzungen ersetzt. Weitere optische Verbesserungen ergaben sich 1972/73, als das Modell mit der Betriebsnummer 216 154-5 neu aufgelegt wurde. Das verwendete Rot war nun etwas aufgehellt, was zwar nicht mehr dem RAL 3004 entsprach, aber vorbildlicher wirkte. Außerdem wurde das Dach nun in einem sehr überzeugenden Silbergrau gespritzt und war nicht mehr nur durchgefärbt.

1975 endete die Produktion bei der Firma Röwa und im April wurde Konkurs angemeldet. Grund war vor allem der kurz zuvor erfolgte Konkurs des Hauptgesellschafters Rokal, der sich auswirkte. Trotzdem erschienen noch weitere Modelle, darunter die Lackierungsvarianten in beige/türkis und beige/rot. Beim Vorbild handelte es sich zwar um Loks der Baureihe 218, welche diese Farbgebung versuchsweise erhalten hatten, jedoch nahm man derartige Abweichnungen, die heute zu einem Aufschrei der Modellbahner führen, nicht so genau, war doch das Vorbild bis auf kleine Details gut getroffen. So erschienen die 216 217-0 in beige/rot und die 216 218-8 in beige/türkis. Interessanterweise hatte man die richtigen Ordnungsnummern der Vorbilder für die 216er gewählt. Aufgrund der kurzen Produktionszeit dieser Modelle sind sie im Gegensatz zu den roten 216ern heute doch recht selten zu bekommen.

Zwar hoffte der Firmengründer Willi Ade, dass nach einer Neuorganisation Röwa im Herbst 1975 wieder die Produktion aufnehmen könnte, dies zerschlug sich jedoch dann leider und die Formen wurden überwiegend von Roco übernommen. Da Roco aber inzwischen selber die Baureihe 215 entwickelt hatte, bestand kein Bedarf mehr, die Röwa 216 erneut in veränderter Technik aufleben zu lassen, wie es z. B. mit der 151, 160, 191 oder dem 420er geschah. So verschwand 1975 mit der Firma Röwa auch diese 216er vom Modellbahnmarkt und die Formen liegen vmtl. bei Roco in irgendeinem Archiv. Dort werden sie auch bleiben, nachdem erst vor wenigen Jahren die Firma Brawa die 216er in einer zeitgemäßen Version aufgelegt hat. Verstecken braucht sich die Röwa 216 aber bis heute nicht. Vielleicht war sie sogar ein wenig gewürdigter Wegweiser für den heutigen Modellbahnstandard

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