Auf ein paar der Details der Röwa 216 möchte ich hier näher eingehen. Zwar hat sich während dem relativ kurzen Produktionszeitraum nur wenig am Modell verändert, aber das, was die 216 zu ihrer Zeit auf den Modellbahnmarkt mitgebracht hat, ist auch eine Erwähnung mit Fotos wert.

Bevor wir starten, wieder einmal die Frage, wie bekomme ich das Modell auf? Aber dazu erst einmal zum Modellaufbau: Rahmen und Gehäuse sind aus Plastik gefertigt. An insgesamt 6 Stellen greifen auf dem Rahmen sitzende Rastnocken von innen in entsprechende Aussparungen der eingesetzten Fensterteile. Dazu passen weiter kleine Grate an der Gehäuseunterseite in entsprechende Schlitze im Rahmen, um das Gehäuse zu fixieren.

Also muss das Gehäuse auf Höhe der Führerstandsfenster und in der Mitte jeweils an der Farbtrennkante (= Trennkante Gehäuse/Rahmen) leicht gehoben und nach außen gezogen werden, damit man es nach oben abheben kann.

Wenn Sie das jetzt nicht verstanden haben, kann ich es nachvollziehen. Lesen Sie es lieber nicht nochmals durch, sondern lassen Sie das Gehäuse zu und schauen Sie sich meine Fotos an. Denn das Gehäuse ohne bleibende Schäden abzuheben, ist das größte Problem bei dem sonst sehr schönen Röwa Modell.

Entweder brechen einem die dünnen Rastnocken auf dem Rahmen ab, oder es springen die Gegenstücke in der Mitte entzwei. Der kleine Schraubenzieher, der das Gehäuse nach außen hebeln sollte, hat auch seine Spuren hinterlassen und bei dieser Aktion hat sich noch eine Griffstange zusammen mit einem Fingernagel verabschiedet.

Nach dem Zusammenbau wollen dann evtl. die Grate nicht mehr in die Schlitze passen und das Gehäuse sitzt seltsam verzogen auf dem Rahmen.

Röwa - DB 216

Details

Die Verpackung der Röwa 216 in der Klarsichtschachtel

Die zwei unterschiedlichen Seiten der 216

Das Gehäuse der 216 ist sehr fein detailliert. Besonders fallen die eingesetzten Fenster an den Stirnseiten auf, sowie die freistehenden Griffstangen an den Fronten. Aber auch das extra eingesetzte Frontlaufblech mit der Riffelung kann überzeugen. Eingerichtete Führerstände mit einem Lokführer vervollständigen den guten Eindruck. Die Beschriftung ist weitgehend vollständig ausgeführt, bei manchen kleinen Drucken jedoch ein wenig verwischt, was aber von Modell zu Modell differiert. Auch die Drehgestellblenden sind gut detailliert, nur die Sandfallrohre liegen nicht in der Radlauffläche, aber sie waren immerhin vorhanden! Die Aufstiegsleitern zu den Führerständen sind am Gehäuse angespritzt, verkleinern dadurch ein wenig den Maximalausschlag des Drehgestells.

Front- und Drehgestelldetails

Gehäuse mit abgenommenen Dach und Jalousieneinsatz; Glühbirnen und Lichtleiter sind zu sehen, dazwischen die schwarzen Kartonstreifen

Sehr interessant ist auch die Ausführung der Beleuchtung. Das Modell verfügt vorbildgerecht über eine mit der Fahrtrichtung wechselnde Beleuchtung weiß/rot. Nach dem Öffnen des Gehäuses fällt zuerst auf, dass das Dach nicht zum Gehäuse gehört, sondern ein extra aufgeklipstes Plastikteil ist. Im Dachbereich befindet sich mittig eine kleine Plastikwanne, in der die zwei Glühbirnen eingesteckt sind. Von dort laufen sehr flexible Lichtleiter zu den Lampenöffnungen an der Stirnseite. Pappstreifen sorgen dafür, dass das weiße obere Spitzenlicht nicht in die roten Schlußleuchten einstrahlen kann.

Das Besondere ist nun noch, dass das Auswechseln dieser Glühbirnen ohne die komplizierte Gehäuseabnahme möglich ist. Denn die Lüfterjalousien in der Dachmitte sind ein herausnehmbares Steckteil, unter dem sich die Glühbirnen befinden. Eigentlich eine gute Idee, nur ist auch hier das Herausheben etwas schwierig zu bewerkstelligen und beim Nachtbetrieb leuchten die Glühbirnen an dieser Stelle leicht durch das Dach.

Das Modell verfügt über eine sehr hohe Zugkraft. Ein großer 5-poliger Mittelmotor ohne Schwungmassen treibt über zwei Kardanwellen alle vier Achsen an.

Das Getriebe ist vollständig gekapselt und selbstschmierend. Trotz der fehlenden Schwungmasse entsteht ein richtig dynamisches Fahrgefühl. Das Modell schnurrt leise über die Gleise und lässt sich feinfühlig regeln.

Je Drehgestell ist ein Rad der vorderen Achse mit einem Haftreifen versehen. Die Stromabnahme erfolgt bei der ersten Serie über Radinnenschleifer von 2 Achsen, bei den folgenden Serien wurden alle Räder mit Schleifkontakten abgegriffen. Für das Fleischmannsystem war laut Katalog ein Pilzkontakt vorgesehen, dieser kam auch zum Einbau, jedoch bei weitem nicht nicht bei allen Modellen und man findet selten ein so ausgerüstetes Modell. Bei den anderen findet man aber das Aufnahmeloch im Drehgestell.

Innenleben der 216 der ersten Serie mit der Kabelverbindung zu den Glühlampen

Das Foto von Stefan Hönl zeigt ein Modell mit dem Pilzkontakt am Drehgestell.

Hier jetzt das Innenleben der erste Serie (oben) und die spätere Ausführung mit den Kontaktplättchen (unten). Die bei der oberen Lok abgenommenen Bleigewichte lassen die Kardanwellen und Getriebekästen erkennen

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