Dachbereich

Hier hat sich eigentlich gar nicht viel geändert. Die schon 1972 sehr gute Detaillierung des Röwa Modells hat sich bis heute praktisch unverändert gehalten. Lediglich die Oberleitungsumschaltung hat eine Formänderung gebracht. War bei Röwa dazu das mittlere Gehäuseteil abzunehmen, wollte es Roco einfacher haben, verlegte den Umschalter nach oben und sah zur Bedienung ein Loch im Gehäusedach vor, dem aber ein Dachlüftungsgitter zum Opfer fiel. Später wurde dies erneut geändert und an Stelle des Dachlüfters nun ein kleines Plastikteil eingesetzt.

Stromabnehmer

Im Laufe der Modellgeschichte wurden auch verbesserte Pantos, welche den Typ SBS 10 wiedergeben, verwendet, die den Dachbereich weiter aufwerteten. Hier die unterschiedlichen Modelle bei Röwa (links) und 2x bei Roco.

Röwa / Roco DRG/DB E91/191

Modelldetails

Auf dieser Seite möchte ich ein paar Details und Modelländerungen darstellen, die mir aufgefallen sind. Vielleicht finden Sie ja noch mehr Dinge, die an dem Modell über die Jahre geändert wurden.

Farbgebung

Das Modell gab es in den 3 Farben braun, grau und grün. Unten die Detailaufnahmen von 3 späteren Roco Modellen. Man kann dabei auch gut die Beschriftung sehen, die sehr sauber aufgedruckt wurde, wenn auch keine separaten Schilder verwendet wurden, sondern der Aufdruck direkt auf dem Lokgehäuse erfolgte. Allerdings gab es bei den Grüntönen erhebliche Farbunterschiede (siehe rechts). Das Röwa Modell war mehr in einem mittleren Grün gehalten, welches in etwa RAL6020 Chromoxidgrün entsprach. Die ersten Modelle der Roco Auflage erhielten eine dunklere Farbgebung (wie alle damaligen Roco Modelle, z. B. DB 140, Umbauwagen usw.) in RAL 6007 Flaschengrün. Ab der E91 08 wählte Roco dann wieder einen helleren Farbton, der evtl. ein aufgehelltes RAL 6020 sein könnte.

Kupplungen, Kuppelstange und Lampen

Die Röwa Modelle waren mit einem einfachen, eingestecktem Kupplungshaken versehen. Wenn man diesen aber ein bis zwei Mal herauszog, dann war er nur noch mit Klebstoff vernünftig zu befestigen. Roco änderte dies sofort und verwendete die normale Standardkupplung, die auch seitenbeweglich war. Schließlich wurde diese durch eine Normschacht-Kupplungsaufnahme ersetzt.

Die Kuppelstangen fertigte Röwa aus Plastik, was auch Roco übernahm. Ab der E91 08 waren diese dann aus Metall gefertigt.

Schön Röwa bildete bei den Modellen die unterschiedlichen Lampen zur Reichs- und Bundesbahnzeit nach. Roco setzte dies natürlich fort.

Innenleben

Zuerst ein Hinweis zum Öffnen des Gehäuses, bevor Fingernägel und/oder Heizschläuche abgerissen sind:

Hier ist Röwa zum damaligen Standard übergegangen. Durch leichtes Auseinanderspreizen lassen sich die Gehäuseteile nach oben abheben. Dabei öffnet das Röwa Mittelteil etwas ruckartig und man hat fast das Gefühl, dass jetzt etwas kaputt gegangen sein müsste. Zweckmäßigerweise öffnet man zuerst das Mittelteil, da hier bei Röwa seitlich der Umschalter für die Stromabnahme zu finden ist. Vor der Abnahme der Endteile ist der Bremsschlauch aus der Pufferbohle zu ziehen, da man sonst einen neuen braucht. In den Endteilen sind dann die Lampen von oben zugänglich. Beim Zusammenbau ist darauf zu achten, dass die Faltenbälge mit ihren Führungskerben exakt in das Mittelteil eingeführt werden, damit nichts verklemmt.

Innenleben der Röwa E91 05

Antrieb der Röwa E91 05

Die Antriebsentwicklung ist auch nicht uninteressant. Klar, Roco verwendete den eigenen Motor, wozu der Rahmen des Mittelteils verändert werden musste und die bisherige Plastikhalterung einem Metallblock Platz machen musste. Daher wiegen die Roco Loks mit 400 Gramm auch etwas mehr als die Röwa Modelle (350 Gramm). Unglücklicher war der Übergang von der von Röwa bevorzugten Kardanwelle auf die Federkupplung von Roco. Der Lauf der Loks war einfach unruhiger. So änderte Roco dies auch wieder ab und zumindest bei der 191 002 wurde die Motorkraft über einen Kardanschlauch übertragen. Bei den aktuellen Serien ist es wieder die “alte” Röwa Technik, aber natürlich in verbesserter Ausführung.

Ich habe die Getriebe der Loks nicht zerlegt (und habe das auch nicht vor), möchte aber die Katalogbeschreibungen und einen Test aus der Modernen Eisenbahn (12/1972) wiedergeben. Demnach wirkte bei der Röwa E91 der Motor auf alle Achsen einschließlich der Blindwelle(!). Dies hat Roco dann wohl auch zuerst übernommen. Bei der Roco E91 08, die 1982 erschien, heißt es nun: Antrieb vorbildentsprechend über beide Blindwellen, von da über Kuppelstangen auf alle 6 Treibachsen. Dies erklärt natürlich auch, warum ab dieser Lok die Kuppelstangen erstmals aus Metall waren. Ab der 191 011-6 von 1989 wird der Antrieb wieder auf alle 6 Treibachsen angegeben.

Antrieb der Roco E91 07

Bei den Wechselstromversionen, die es ab Werk nur von Röwa gab, war das Umschaltrelais in einem Führerstand eingebaut, wo dann die Inneneinrichtung entfiel. Die Kabel wurden zwischen dem Lokkasten und dem aufgeklipsten Dach geführt.

Blick von unten

Bis auf die schon beschriebenen Kuppelstangen hat sich über die Jahre praktisch nichts am Fahrgestell geändert. Aber ein paar Kleinigkeiten gibt es doch. So war die Röwa E91 ohne Haftreifen (nur die AC-Version hatte 4 Haftreifen). Roco hat dagegen die Gleichstromlok mit 2 Haftreifen (zuerst vorne links - von unten gesehen - später vorne rechts) versehen.

Ein Blick auf die Röwa Versionen in Gleich- und Wechselstrom

Verpackung

Das ist sicher ein ziemlich unwichtiges Detail und nur bei Märklin gibt es Schachteln, die mehr wert sind, als die Lok ;-), aber wenn mir schon die verschiedenen Schachteln vorliegen, dann kann man sie zum Schluß der Detailseite auch anschauen.

Antrieb der Roco 191 002-5