Die Lok von außen

Das Modell ist 176 mm lang und damit sehr maßstäblich. Das Plastikgehäuse ist gut und vorbildgerecht detailliert. An den Stirnseiten sind die Puffer eingesetzt und Brems- und Heizschläuche extra angesetzt. Das sind extra kleine Plastikteile, die optisch richtig gut wirken. Auch hat das Modell angesetzte Griffstangen an den Einstiegen aus einem bruchunempfindlichen Plastik, wenn diese auch etwas dick sind und das schwarze Plastik nach einer Überlackierung verlangt..

Jouef HO - Re 4/4 II der SBB

Details

Bei der nun folgenden kurzen Modellbeschreibung und einen Blick auf die mehr oder weniger vorhandenen Details darf man nicht vergessen, dass dieses Modell aus dem Jahr 1976 stammt. Aus heutiger Sicht kann es als Spiellok für den Junior oder als Basis für eigene Umbauversuche durchgehen, sicher nicht mehr als eine Modelllok. Nach dem damaligen Stand der Herstellung jedoch hatte das Jouef Modell durchaus ein paar nette Details zu bieten.

Die Dachleitungen und Isolatoren sind ebenfalls aus schwarzem Plastik, könnten etwas feiner sein und ihnen täte natürlich eine farbliche Nachbehandlung sehr gut. Die Dachgestaltung ist aber gut gelungen, die Lüftergitter sind fein gestaltet und auch die Nieten und kleinen Leitungen sind sehr schön wiedergegeben.

Die Stromabnehmer sind nur sehr einfache Nachbildungen ohne elektrische Funktion. Mit zugekniffenen Augen kann man immerhin sagen, dass sie dem Vorbild ähneln. Aber man muss sich auch bewusst machen, dass es beim Erscheinen des Modells zumindest nicht die Regel war, dass auch vorbildgetreue Stromabnehmer auf die Dächer gesetzt wurden.

Die Fensterverglasung ist ein extra Spritzteil, welches insbesondere an den Fronten nicht bündig eingesetzt ist und damit deutlich die Gehäusedicke zeigt. An den Seitenwänden ist dies besser gelungen, hier sind die drei Fenster eingesetzt.

Die Farbgebung ist einigermaßen vorbildgerecht, wenn auch das Rot der beige/roten Variante etwas sehr nach Himbeerrot aussieht. Dass der weiße Zierstreifen bei der grünen und roten Variante nur seitlich aufgedruckt ist und dann endet, wirkt störend. Bei diesen drei Modellen ist auch die Aluminiumtrittleiste an der Front nicht eingefärbt. Die Bourret- Variante jedoch hat diese Lackierungen erhalten und im direkten Vergleich fällt dies sehr positiv auf. Scheibenwischer oder die aluminiumfarbene Einfassung der Frontfenster fehlen bei allen Varianten.

Der Blick in den Führerstand ernüchtert aber doch deutlich. Eine Einrichtung fehlt und man blickt auf das Gewicht und die Glühbirnenfassung.

Auffällig ist auch, dass Jouef bei der Bourret-Version sogar die seitliche Beschriftung “SBB-FFS”, bzw. “SBB-CFF” erhaben ausgeführt hat, bei den anderen Modellen ist sie nur aufgedruckt. Bei dieser Gelegenheit daher noch vier schöne Blicke auf die Ecken der Bourret. Eine Lackierung, die sich heute noch sehen lassen kann, wie man erst 2014 am Modell von Roco erfahren musste, bei dem, zumindest bei der ersten Auflage der Bourret, die Lackierung deutlich mit Mängeln war. Das konnte Jouef 1985 besser.

Dann riskieren wir noch einen Blick unterhalb des Lokkastens. Zwischen den Drehgestellblenden wurden die Kästen und Leitungen mit Indusimagneten je Seite unterschiedlich und zutreffend wiedergegeben. Die Drehgestellblende ist richtig gut gestaltet. Zwar ist die Tiefenwirkung nicht riesig, aber die diversen Durchbrüche und vielen wiedergegebenen Leitungen und Details können überzeugen. Schade, dass die Speichenräder nicht durchbrochen sind, das wäre noch die Krönung gewesen.

Die Lok von innen

Das Abheben des Gehäuses ist nicht ganz so einfach zu bewerkstelligen, daher erst ein paar Worte hierzu, bevor ein paar komische Plastikteile auf dem Arbeitstisch liegen. .

An der Unterseite ist eine Schraube zu lösen, welche den Plastikrahmen mit dem Gehäuse verbindet. Dann sind unbedingt die Kupplungen (die Kupplungen, nicht die Puffer!) nach vorne herauszuziehen. Das geht am besten, wenn man sie mit einem Schraubenzieher von hinten hinausdrückt. Dann muss man nur noch die 4 Rastnocken erwischen (diese liegen ziemlich genau hinter den am Gehäuse angedeuteten Einrichtungen zum Gehäuseabheben in Natura). Das Gehäuse vorsichtig an diesen Stellen spreizen und hoffen, dass das Fahrgestell nach unten geschüttelt werden kann. Am besten beginnt man auf der Seite des Antriebes, da geht es leichter.

Angetrieben wird das Modell über einen kleinen 5-poligen Motor, der schräg auf ein Drehgestell montiert wurde. Über ein Kunststoffschneckengetriebe und Kunststoffstirnzahnräder werden beide Radsätze angetrieben. Da der Rahmen aus Kunststoff ist, sitzen über den Drehgestellen zwei große Bleigewichte. Die Fahreigenschaften sind selbst aus heutiger Sicht überraschend gut. Die Lok läuft sauber an und ist mit einem leichten Knurren unterwegs.

Alle vier Räder des Antriebsdrehgestells sind mit Haftreifen versehen. Zur Stromabnahme dient lediglich das andere Drehgestell, was manchmal zu Kontaktproblemen führen kann.

Ansonsten ist das Innenleben spartanisch und sieht noch 2 Glühlampen vor, die je nach Fahrtrichtung leuchten. Allerdings erstrahlt dann der ganze Führerstand, da eine Lichtabtrennung fehlt. Beim Nachtbetrieb wird bei höherer Fahrspannung das Gehäuse durchleuchtet. Hier kann nur schwarze Farbe und das Basteln einer Abtrennung Abhilfe schaffen.

Schachtel

Viel gibt es nicht zur Schachtel zu sagen. Eine stabile Styroporschale sichert das Modell und darauf kam ein roter Stülpdeckel. Die Verpackung war nicht allzu voluminös, aber aus meiner Sicht ausreichend.

Ab Mitte der 80er Jahre wurde die Verpackung überarbeitet. Der Styroporblock wurde etwas größer und wurde nun in die Kartonumverpackung eingeschoben. Dazu war die Farbgebung der Verpackung nun blau. Zudem wurde ein Sichtfenster auf der Oberseite vorgesehen.

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