Steckbrief Nr. 214
eingestellt: 24.07.2013
geändert: 03.08.2013

Piko DR E46 0701 “Sante Fe”

Modelldaten

Land - Bahnverwaltung

Deutschland/USA - Deutsche Reichsbahn/Santa Fe

Loknummer

E46 0701

Bestellnummer

ME 0701 b

Bauzeit

1954 - 1966

Farbgebung

rot/silbern, roter “Santa Fe” Aufdruck im silbernen Bereich

Länge über Puffer (cm)

17,5 cm

Gehäuse / Rahmen

Das Gehäuse besteht aus Kunststoff (Bakelit). Für die Fensternachbildung wurde ein Teil aus durchsichtigem Kunststoff eingelegt, welches relativ dünn ist und damit sich nicht sauber an das Gehäuse anpasst. Einen Rahmen in der üblichen Form sucht man vergebens. Das Innenleben mit dem Motor, den Gewichten, der Beleuchtung und den beiden Drehgestellblenden mit den Zahnrädern und vorderen Achsen werden von unten eingepasst, zusammengesetzt und durch die beiden Dachschrauben im Gehäuse gehalten.

Antrieb / Technik

In der Mitte der Lok befindet sich der damals relativ neue Permanentmagnet-Motor als kompakter Antriebsblock. Über Metallzahnräder werden die beiden mittleren Achsen angetrieben. Über ein Zahnradknickgetriebe werden auch die äußeren Achsen erreicht. Damit entspricht die Modellachsfolge zwar nicht dem Original, erreicht aber durch die Konstruktion eine hohe Kurvengängigkeit. Diese Antriebstechnik war bereits in der E44 und E44.5 verwendet worden und fand hier eine weitere Betätigung. Im Modelleisenbahner wurde bei der Vorstellung der E44 im Jahr 1952 hervorgehoben, dass die Kühnheit der Konstruktion und die Preiswürdigkeit die Zuschauer (der Leipziger Herbstmesse 1952) begeisterte.
Die Beleuchtung erfolgt durch zwei Glühbirnen je Seite, die direkt hinter den Lampenlöchern liegen. Die ersten Modelle waren aber noch ohne Beleuchtung ausgeführt worden. Die Stromabnahme erfolgt von den 4 Rädern des Antriebsgestells. Die Vielzahl an Metallplatten im Inneren bringen die Lok auf ein Gewicht von ca.340  Gramm.

Öffnen des Modells

Ich habe die Sache beim Erstellen dieses Steckbrief deutlich zu schwierig angefangen. Inzwischen bekam ich den Tipp, wie ein Zerlegen der Lok leichter ist. Wenn man die Lok auf das Dach legt, kann man von unten erkennen, dass in der Mitte das Drehgestell an einem kleinen Stift hängt und dort mit einer Halteklammer gesichert ist. Diese kann man mit einer Pinzette von der einen Seite her seitlich herausziehen, dann kann man das Drehgestell abnehmen. Im Anschluss fällt einem sozusagen der Motorblock entgegen. Eine geniale Konstruktion.

Es geht aber auch komplizierter, wenn man nicht nur an den Motorblock möchte. Zuerst muss man dann die beiden Stromabnehmer abnehmen. Jeder wird von zwei deutlich sichtbaren Schrauben auf dem Gehäuse gehalten. darunter verbergen sich dann die beiden großen Schrauben, mit denen das Gehäuse und der Rahmen verbunden werden. Nach dem Herausdrehen kann das Gehäuse nach oben abgenommen werden. Spätestens wenn man dann noch den großen Metallbügel entfernt, der die beiden Drehgestelle und Gewichte umspannt, zerfällt das Innenleben in eine Vielzahl von Teilen. Das dann irgendwann folgende Puzzle des Zusammenbaus meistert man am einfachsten, wenn man das Gehäuse auf das Dach legt, die beiden Befestigungsschrauben durchsteckt und die Lok zususagen in umgedrehter Form wieder mit den Gewichten, Lampenhalterungen usw. füllt. Es sind übrigens erst 6 Gewichtsplatten, dann der Lampenhalter und dann nochmals 3 Gewichtsplatten.

Besonderheiten / Sonstiges

Die Piko E46 hatte kein tatsächlich existierendes Vorbild, sie war sozusagen dem Vorbild voraus und auch wieder nicht. Sie beruhte auf den Planungen noch während der Zeit des 2. Weltkriegs, eine modernisierte Nachfolgelokomotive für die Baureihe E44 zu entwickeln. Die Kriegsereignisse verhinderten dies jedoch, bei der DB wurde Ende der 1940er Jahre das Projekt als “E46” weiter geführt und mündete dann aufgrund der veränderten Leistungsanforderungen bei der “E10” und damit bei den in den 1950ern gebauten “Einheits E-Loks”. Als das Piko Modell erschien, war damit die “E46-Planung” auch schon überholt.

Das Modell erschien in einer Vielzahl von Farbgebungen und stellt daher schon ein eigenes Sammelgebiet dar. Besonders die neuwertigen Modelle sind gesuchte Sammelstücke. Man kann sich aber auch an einer etwas lädierten E46 erfreuen und sich überlegen, was wäre wenn. Vielleicht eine grüne E46 vor der Kulisse der Zugspitze oder eine E46 mit den ersten Silberlingen irgendwo im Maintal? Während der Produktion wurden die Drehgestelle überarbeitet und erhielten dann 5 statt 4 Blattfedern, also ein kleiner Hinweis auf das Alter des Modells.

Hinweis: Das abgebildete Modell trug früher die Beschriftung “Santa Fe”, die aber nur noch minimal zu erkennen ist. Dafür sind die Gebrauchsspuren unübersehbar, aber so sehen die Modelle (leider) heute halt überwiegend aus.

Modellfotos (zum Vergrößern bitte anklicken)

 

Steckbrief