Steckbrief Nr. 361
eingestellt: 06.08.2022
geändert:

Gützold DR V240 001

Modelldaten

Land - Bahnunternehmen

Deutschland - DR

Loknummer

V240 001 (Br. Unt LKM Bbg 17.3.65)

Bestellnummer

35100 (DC), 35130 (AC)

Bauzeit

1994/1995 (Sonderserie)

Farbgebung

silber, Zierstreifen blau, Rahmen schwarz

Länge über Puffer (cm)

22,4 cm

Gehäuse / Rahmen

Das Gehäuse besteht aus Kunststoff und sitzt auf einem massiven Metallgussrahmen, der den Innenraum fast komplett ausfüllt. Außerdem ist der Tank zwischen den Drehgestellen ein Metallblock. damit kommt das Modell auf ein grandioses Gewicht von 815 Gramm (AC-Version). Da muss mancher Modellbahner seinen Oberbau überprüfen.

Öffnen des Modells

Wenn man das Modell von unten betrachtet, dann fallen einen vor den Drehgestellen, wie auch  im Bereich des großen Tanks Kreuzschlitzschrauben auf. Bitte nicht den Schraubendreher holen, die können alle drin bleiben! Das Gehäuse ist einfach nur über den mittleren Achsen der Drehgestelle zu spreizen und kann dann ohne Probleme nach oben abgehoben werden.
Man kann das Gehäuse verdreht aufsetzen. Das macht zwar nicht viel aus, aber wenn man es genau nimmt, dann ist das Gehäuse nicht symmetrisch und auch die Seiten der Drehgestellblenden unterscheiden sind. Daher gehört das seitlich versetzte Abgasrohr in der Gehäusemitte auf die Seite, bei der beide Drehgestellen diese Art Kühlschlangen (keine Ahnung, was das ist) seitlich der vorderen Achse haben.

Antrieb / Technik

Entgegen dem Aufbau vieler anderer Modelle ist nach dem Abheben des Gehäuses nur die Platine zu sehen, welche eine 8polige Schnittstelle besitzt. Der Decoder findet seinen Platz in einem Fach unterhalb der Platine. Von einem Motor ist jedoch nichts zu sehen. Dieser ist von der Unterseite des Modells her zugänglich. dazu muss der Tank abgeschraubt werden. Dann hat man Zugang zu dem Motor mit einer großen Schwungmasse. Der Motor treibt beidseitig über Kardanwellen und Schnecken-, Stirnradgetriebe die vier äußeren Achsen der beiden Drehgestelle an (bei der AC-Version ist am Drehgestell mit dem Schleifer nur die vordere Achse angetrieben). Bei der DC-Version tragen die mittleren Achsen Haftreifen, bei der AC-Version ist es einmal die mittlere Achse und am Drehgestell mit dem Schleifer die vordere Achse (nur die ist ja angetrieben).

Die Stromabnahme erfolgt über Schleifer, die von oben auf die Lauffläche der vorderen und hinteren Räder der beiden Drehgestelle drücken. Bei der AC-Version kommt der Mittelschleifer dazu und hier sind die Schleiferbleche des vorderen Radsatzes ((Schleiferdrehgestell) nach oben gebogen, da dort ja Haftreifen montiert wurden.

Die Beleuchtung erfolgt über LEDs, die auf Platinen direkt hinter den Stirnseiten sitzen, bzw. beim oberen Spitzenlicht von der Hauptplatine aus. Lichtwechsel erfolgt weiß/rot. Allerdings sind die gelben LEDs nicht ganz passend.

Besonderheiten / Sonstiges

Gützold hat mit diesem Modell das “alte” Gehäuse der V180 mit einem komplett neuen Rahmen verbunden. Die Fahreigenschaften sind auch Dank der Schwungmasse sehr dynamisch mit großem Auslauf. Leider sind am Gehäuse jedoch alle Griffstangen angespritzt und nicht freistehend. Das fällt besonders an den Fronten auf. Ansonsten kann das Gehäuse durchaus überzeugen, die Gravur der Lüftungsgitter gefällt nach wie vor und zeigt auch, wie gut schon damals die Gützold V180 gewesen ist (siehe Modellbahnwahn). Auch die ausschwenkenden Schürzen an den Fronten finde ich gelungen und der Spalt ist nur gering und fällt kaum auf.

Mit der Sonderlackierung in Silber mit blauen Zierstreifen war die V240 001 ein Einzelgänger. Sie wurde so zur Leipziger Frühjahrsmesse 1965 präsentiert und mit 2 Motoren mit je 1.200 PS ausgestattet. ein Serienbau unterblieb jedoch, da Lokomotiven mit höherer Leistung dann aus anderen Staaten des damaligen Ostblocks beschafft werden mussten.

Allein aufgrund der Lackierung jedoch für den Modellbahner und Sammler eine Lokomotive, die man einfach haben sollte. Auch von Piko ist diese Version inzwischen erschienen.

Die Bilder zeigen eine AC-Ausführung. Diese hatte ab Werk ein elektronisches Umschaltrelais eingebaut.

Modellfotos (zum Vergrößern bitte anklicken)

Steckbrief