Gehäuse / Rahmen
|
Das Gehäuse besteht aus Kunstharz (Resin/Metaplast) und ist, soweit zu erkennen,
aus mehreren Teilen zusammengesetzt, z. B. die Türen oder die Fronten. Der Rahmen besteht ebenfalls aus Metaplast Ich kann jetzt kein extra Gewicht feststellen, aber der ganze Block zwischen den Drehgestellen
scheint ein massives Metaplastteil zu sein und das hat ja auch ein gewisses Eigengewicht. Damit kommt der Triebwagen auf ein Gewicht von ca. 240 Gramm.
|
Öffnen des Modells
|
Das Gehäuse wird von vier Rastnasen auf dem Rahmen gehalten. Diese kann man von
unten gut erkennen, sie sitzen ungefähr auf Höhe der inneren Radsätze. Dort ist das Gehäuse vorsichtig(!) zu spreizen, evtl. erst auf einer Seite und kann dann nach oben abgehoben werden. Da Resin/Metaplast deutlich
spröder ist als Kunststoffspritzguss, sollte man da wirklich vorsichtig arbeiten. Man kann das Gehäuse verdreht aufsetzen, daher beim Wiederaufsetzen darauf achten, dass das angedeutete WC-Fallrohr am Fahrgestell
auch dort ist, wo am Gehäuse das WC-Fenster sitzt, bzw. das WC Fenster auch dort ist, wo die Inneneinrichtung das WC hat.
|
Antrieb / Technik
|
Wenn man das Gehäuse abgenommen hat, liegt der spartanische technische Aufbau vor
einem. Aber bitte beachten, dass das Modell aus den 1980er Jahren stammt. Ein Mittelmotor ohne Schwungmasse treibt über eine lange Kardanwelle und Zahnräder an einem Drehgestell beide Radsätze an. Der Antriebsstrang
erinnert mich stark an den VEB Piko und Modelle der DR V180. Wenn man beim Antrieb die Drehgestellblende abnimmt, hat man auch hier das Gefummele mit den Gegenmuttern, bis die Schraube wieder eingedreht werden kann.
Die Stromabnahme erfolgt am Antriebsdrehgestell einseitig durch gebogene Drähte,
die von hinten auf die beiden Radscheiben drücken. Am Laufdrehgestell ist es ähnlich der früheren technik von Lima ein Federblech im Drehgestell. Für die Frontbeleuchtung sorgen zwei Glühbirnen unter den
eingesetzten Führerständen. Die obere Lampe ist nicht beleuchtet, ein Lichtwechsel ist nicht vorhanden.
|
Besonderheiten / Sonstiges
|
Der Italiener Sergio Betti brachte unter dem Markennamen Bettiart Ende der 1970er
Jahre bis Mitte der 1980er Jahre verschiedene Modelle von italienischen Lokomotiven und Triebwagen auf den Markt, die es damals (teilweise bis heute) von keinem anderen Großserienhersteller gab. Damals gab vor allem
FS-Modelle von Rivarossi und Lima, andere Hersteller begannen erst damit, auch einmal südlich der Alpen nach Vorbildern zu schauen.
Ein Kleinserienhersteller konnte sich jedoch keine Sprtitzgussmaschinen leisten.
Daher wurden die Modelle vorwiegend aus Resin, einem Harz, gefertigt. Das führte jedoch dazu, dass die Gehäuse deutlich spröder waren und leichter brechen konnten. Später änderte Bettiart das Harz etwas und nannte
es Metaplast. Klarsichtteile wie die Fenster nahmen schon sehr schnell einen gelblichen Ton an. Natürlich war auch die Detaillierung nicht immer mit Serienmodellen der großen Firman vergleichbar, aber es ist bis
heute beeindruckend, wie gut die Modelle den Eindruck des Vorbilds wiedergaben. So sind sie heute schon sehr seltene Sammlerstücke geworden.
Die Baureihe ALn 668 war ein solcher Triebwagen, der zwar beim Vorbild in großer
Zahl anzutreffen war, aber nur von Rivarossi seit 1964 als ALN 668 Serie 1400 oder 1500 gefertigt wurde. Dies allerdings im damaligen von Rivarossi gewählten Maßstab 1/80, dafür war der Triebwagen verkürzt und damit
in der Länge sogar maßstäblich. Bettiart wählte den Maßstab 1/87 und einen Triebwagen der Serie 3100 mit den abgerundeten Seitenfenstern an den Fronten. Das Modell von Bettiart hat exakt die richtige Länge und sieht
mit den angesetzten Details auf dem Dach und an der Pufferbohle richtig gut aus. Klar, heute gibt es perfektere Modelle, aber den Charme dieses alten Modells haben sie nicht.
Mein Modell trägt auf der Bedienungsanleitung die handschriftliche Aufschrift
“80/82”. Könnte auf die Auflage hindeuten, muss es aber nicht.
|