Wir alle kennen die Firma Lima als einen Hersteller, der in den Jahren der Produktion eine Entwicklung von einfachen Spielzeugeisenbahnen bis zu detaillierten Modelleisenbahnen durchgemacht hat. Aber auch Spielzeug wurde bei Lima gefertigt. Wenn dann das Spielzeug noch eine gewisse Verbindung mit der Eisenbahn hat, dann kann man ruhig einmal über den Tellerrand des Modellbahners (oder Spielbahners) hinausschauen und sich auch an so etwas wie dem Converter erfreuen.

Ich bin bei eBay über diese Packung gestolpert und konnte den Converter ersteigern. Als ihn der Postbote brachte, musste ich meiner besseren Hälfte erst einmal erklären, dass dies kein Geschenk für die Patenkinder sein sollte, sondern ich es “ernsthaft” behalten wollte.

Ich weiß leider nicht genau, wann Lima unter der Bezeichnung “Lima toys” diese Packung mit der Bestellnummer 50 2500 auf den Markt gebracht hat. Die auf der Beschreibung aufgedruckte Nummer könnte aber auf das Jahr 1981 schließen lassen. So Anfang der 80er Jahre würde ich das Modell auch datieren. Wenn jemand hierzu genauere Infos hat, oder gar einen Katalog, wo der Converter abgebildet ist, dann freue ich mich über jeden Tipp!

Bei der Packung handelt es sich um ein verwandelbares Spielzeug (ich sage jetzt bewusst nicht Modell...), aus dem man zwei Arten von Flugzeugen, eine Bahn oder einen Bus zusammensetzen kann. So findet man in der Packung ein Zentralmodul, drei verschiedene Frontmodule, drei verschiedene Heckmodule, 10 Stück Plastikschienen, sowie eine Anleitung zum Zusammenbau.

Der Styroporboden nimmt die ganzen Teile sicher auf. Schön ist auch die Gestaltung der Kartonverpackung, die auf der Vorder- wie Rückseite in großen Bildern die Möglichkeiten des Inhalts zeigt.

Das Zentralmodul erinnert einen in seinem Aussehen fast an einen Mittelwagen des ICE, natürlich erheblich in der Länge gestaucht. Die Fenster sind als extra Plastikteile aus rauchbraunem Plastik von außen bündig eingesetzt. Das Oberteil ist leicht abzuheben und im Inneren findet man ein Batteriefach für zwei Mignonzellen, sowie einen Schalter für Vorwärts / Aus / Rückwärts, der durch das Dach nach außen steht. Ein kleiner Elektromotor steht senkrecht auf einem der Drehgestelle und treibt dort direkt über seine Schnecke das Zahnrad einer Achse an. Der klassische Einachsantrieb also, der aber für sein Einsatzgebiet auf einem Plastikschienenkreis von 75cm Durchmesser völlig ausreichend ist. In der Busversion auf einem Teppichboden stößt das Antriebskonzept jedoch schnell an seine Grenzen. Das Durchdrehen des Rades verhindert jedoch eine Schädigung des Antriebs. Beleuchtungseinrichtungen oder das heute obligatorische Soundmodul sucht man jedoch vergebens, obwohl gerade letzteres bei der Vielfältigkeit des Converters sicher viele interessante Geräusche darstellen könnte.

Der Converter bietet die Möglichkeit, ein Flugzeug mit Zentralmodul (Passagierflugzeug), ein Flugzeug ohne Zentralmodul (Jet), einen Bus und natürlich eine Bahn zu erstellen. Wer das Abenteuer mag, hat auch die Möglichkeit, das Zentralmodul und die Front- und Heckmodule unterschiedlich zu kombinieren und die Busfront mit dem Flugzeugheck ins Spiel zu schicken. Oder noch verwegener, das Zentralmodul mit Flugzeugfront und dem Zugheck zu kombinieren. Eine Zusammenstellung, die an den berühmten Kruckenberg Zeppelin erinnert. Was die Bahnkunden am Bahnsteig allerdings von den weit ausladenden Frontflügeln bei der Einfahrt halten würden, überlasse ich der Fantasie. Eine Lichtraumüberschreitung ist auf jeden Fall gegeben. Hier die möglichen normalen Versionen.

Für die Train-Version liegen auch Schienen bei. Bei den Schienen handelt es sich um 10 einfache Plastikgussteile mit Schienen und Schwellen, die einfach ineinander gesteckt werden und dann einen Kreis mit einem Durchmesser von 75 cm bilden. Der komplizierte Stromanschluss erübrigt sich, da der Antrieb im Zentralmodul steckt. Zudem konnte so auf die Verwendung von Metall bei der Schienennachbildung verzichtet werden, was zum einen die Packung günstiger machte, zum anderen keine manuelle Trennung der Wertstoffe im Falle der Wiederverwertung erfordert.

Wenn Sie mir bis hierher gefolgt sind, dann haben Sie vielleicht auch ein wenig Spaß gehabt, so wie ich es beim Erstellen dieser Seite hatte. Das soll nicht heißen, dass das jetzt alles Blödsinn war. Mir gefällt dieser Converter und ich werde ihn sicher nicht den Patenkindern zum “Zerlegen” geben. Dafür eignet sich sicher eine alte Märklin V200 besser. Die Seite zeigt, dass Lima nicht nur Modellbahn war, sondern auch Spielzeug mit Bahnhintergund gefertigt hat.

Ein wenig soll dieser Modellbahn-Wahn aber auch dazu anregen, sein Hobby nicht immer so verbissen zu sehen, wie ich es manchmal in Internetforen verfolgen muss (Spielbahner/Modellbahner - Gleichstrom/Pickelgleis - Roco/Märklin usw.). Wir haben ein wunderschönes Hobby und das sollte nicht beim eigenen Horizont aufhören.

Die Jet-Version

Die Train-Version

Die Schachtel

Die Rückseite der Verpackung

Der Inhalt

Die Beschreibung

Erstellt: 30.10.2004

Geändert:

bahnwahn Modellbahnwahn

Bus - Bahn - Flugzeug - Spielzeug für alle Fälle

Lima - Converter