Der DT8.12 aus der Stadler Pankow Tango-Familie ist eine moderne funktionale Stadtbahn. Sie hat saubere Linien, allerdings eine durchaus umfangreiche Dachgestaltung. Eine Detailvielfalt findet man nicht, aber genügend Kleinigkeiten, auf die man hier bei den Details einen Blick werfen kann.

Details

Dachstromabnehmer

Bei dem auf dem Modell verwendeten Stromabnehmer handelt es sich um ein Standardteil. In groben Zügen entspricht er dem Vorbild, genauer sollte man ihn aber nicht vergleichen.

Er ist komplett blau lackiert und dies scheint im Vergleich mit Vorbildaufnahmen passend zu sein, wenn er sich im Betrieb auch schnell dunkelgrau färbt.

Ein elektrischer Anschluss ist beim Modell nicht vorhanden. Falls man diesen benötigt, muss man ihn selber herstellen.

Der Stromabnehmer sitzt vorbildgerecht auf dem Wagenteil mit der ungeraden Nummer.

Gehäuse

Hier kann ich praktisch den Text der bereits erstellten Seite über den Halling DT8.10 übernehmen. Auch hier besteht der Wagenkasten aus einem einteiligen, leicht grünlich eingefärbtem durchsichtigen Kunststoffteil, welches danach mit Ausnahme der Fenster lackiert wurde. Die weiteren Anbauteile sind zwei Dachteile, die von oben eingesteckt wurden, sowie ein weiteres Kleinteil auf dem Dach und die Faltenbälge. Das Zielschild über dem Führerstand liegt als Zurüstteil bei und kann nach der Beschriftung mit einem Linienziel eingesteckt werden. Das ganz leicht zurückgesetzt eingesteckte Plastikteil rund um die Kupplung ist ebenfalls ein extra von hinten eingestecktes Plastikteil.

Die verwendeten Farben der SSB (gelb und dunkelblau) treffen das Vorbild, sollten aufgrund der Zusammenarbeit auch genaue Mischungen sein. Allerdings ist das Gelb etwas wärmer als bei den Modellen des DT8.10.

Die Herstellung des Gehäuses aus einem Teil ergibt bündige Fenster, was sehr vorbildgetreu aussieht. Eine Vielzahl von weiteren Bedruckungen des Gehäuses und der Fenster vervollständigt das gute Aussehen des Modells. Sogar die Dachaufbauten wurden mehrfarbig bedruckt. Wartungsklappen wurden ebenfalls aufgedruckt und auch die Scharniere fein silbern dargestellt. Der Druck ist sauber, die Lackierung zeigt bei meinem Modell aber vereinzelt Einschlüsse von Fremdkörpern, dies aber im akzeptablen Bereich.

Die Trittstufen unterhalb der Führerstände und unterhalb der Einstiegstüren sind in der Folge aber nicht durchbrochen ausgeführt, sondern nur durch die Lackierung angedeutet. Dies gilt auch für die beiden Kameras an der Seite der Führerstände. Dies sind beim Vorbild doch durchaus auffällige Ausbuchtungen, die beim Modell eben fehlen. Auch die aufgedruckten Scheinwerfer könnte man sich als eingesetzte Teile überzeugender vorstellen. Aber dies ist immer eine Frage der Kosten.

Innenleben

Für den Blick in das Modell hinein gibt die Anleitung ausreichende Hinweise. Es ist einfach das Gehäuse nach oben abzuheben, es steckt lediglich an vier Stellen in der Inneneinrichtung, es ist keine Rastung vorhanden. Das geht relativ leicht, könnte aber nach mehrmaligem Öffnen vielleicht etwas ausleiern. Schrauben o. ä. sind nicht zur Fixierung vorhanden.

Was jetzt folgt, ist das Gefühl, das alles schon einmal gesehen zu haben und dieses Gefühl trifft voll und ganz zu. Das komplette Fahrgestell des DT8.12 ist dem des Vorgängers DT8.10 nicht nur ähnlich, es ist identisch. Halling hat das neue Gehäuse des DT8.12 einfach auf das bereits vorhandene Fahrgestell gesetzt. Es kam nur zu ein paar kleinen “Anpassungen”. So wurde die Plastikplatte der Inneneinrichtung mittig geteilt, dadurch lässt sie sich zum einen einfacher anheben um an den Motor zu gelangen, zum anderen wurde auf der vorderen Hälfte der bisher dortige Führerstand weggelassen. Der Führerstand wurde jetzt durch ein blaues Plastikteil nachgebildet, das einfach auf die bisherige Inneneinrichtungsplatte aufgesetzt wurde. Auch der Fahrersitz wurde neu eingesteckt. Um die verlängerte Front von unten zu schließen, wurde einfach auf die alte Bodenplatte vorne ein kleines zusätzliches Plastikteil aufgerastet, welche nach unten mit dem Gehäuse bündig abschließt. Das Metallgewicht findet man nicht mehr in der Bodengruppe, sondern jetzt im Fahrzeugdach.

DT8.12 (jeweils oben) und DT8.10 (jeweils unten) im direkten Vergleich von unten.

Das ist sicher nachvollziehbar und aus Kostengründen sinnvoll. Auf der anderen Seite stimmt so die Inneneinrichtung nicht mit dem Vorbild überein und die sieht man doch ziemlich gut durch die Fenster. Aber die sehr einfache Inneneinrichtung müsste man ohnehin farblich überarbeiten und weiter detaillieren, wenn es richtig gut aussehen soll. Ob der DT8.10 und DT8.12 beim Vorbild die gleichen Drehgestellblenden besitzen, ist mir nicht bekannt. Im Modell haben sie diese in der Folge aber.

Da bereits bekannt, ist das Innenleben keine Überraschung. Ich wiederhole es hier aber trotzdem, denn nicht jeder will jetzt im Modellbericht des DT8.10 suchen - klar. Auf dem dunkelgrauen. schwarzen Plastikrahmen sitzt mit Abstandshaltern das jetzt zweigeteilte hellgraue Plastikteil mit der Inneneinrichtung. Der Fußboden ist ziemlich hoch, fast auf Sitzhöhe, darunter muss sich ja noch der Antrieb verbergen. Abtrennungen/Zwischenwände sind nicht nachgebildet. Wenn man die Inneneinrichtung nach oben abgezogen hat, am besten den vorderen Teil, denn darunter sitzt der Motor, liegt die Technik offen.

Beide Fahrzeughälften sind identisch aufgebaut. Ein kleiner dreipoliger Motor mit kleiner Schwungmasse treibt über eine Kardanwelle und Schneckengetriebe die beiden Achsen das vorderen Drehgestells an. Dort erfolgt über Radinnenschleifer die Stromabnahme von allen 4 Rädern. Da die Stromabnahme so nur sehr dürftig wäre, sind die beiden Hälften des Doppeltriebwagens elektrisch mit 2 Leitungen verbunden. Damit werden immerhin je Seite 4 weit auseinander liegende Räder zur Stromabnahme herangezogen. Die beiden mittigen Drehgestelle sind ohne Antrieb und ohne Stromabnahmefunktion. Über ihnen sitzt die Kurzkupplungskinematik.

Sonstiges

Das Modell kommt in einer Kartonverpackung und liegt in einer Plastikschale. Da das Modell ein klein wenig länger als der DT8.10 ist, musste eine etwas längere Verpackung gewählt werden. Mit 55 cm Länge stellt die Verpackung für manch einen Modellbahnschrank eine Herausforderung dar. Die Kartonverpackung ist attraktiv gestaltet und zeigt technische Daten und ein paar Worte zum Design des Vorbilds.

Der Beschriftungssatz wurde dabei überarbeitet und zeigte nun veränderte Endhaltestellen der jeweiligen Linien an.

Halling DT 8.12 Vorbild Geschichte Übersicht Details

Beigelegt wurde dem Modell in einer Plastiktüte eine zusätzliche Kupplung, eine weitere Verbindungsstange der beiden Wagenhälften (Reserve), die beiden Zielschildhalter über den Führerständen und drei Beschriftungssätze für Front- und Seitenfenster. Eine Anleitung zur Gehäuseabnahme zum Zerlegen und der Zielschildanbringung vervollständigt die Verpackung.